Liebe Leserin
lieber Leser
Das Jahr 2020 ist bald Vergangenheit. Ein Jahr, an das wir uns alle noch lange erinnern werden. Nach einem normalen Start folgte im Frühling der «Lockdown» – ein Wort, das vielen von uns bis dahin nicht geläufig war. Der Lockdown zeigte Wirkung und ermöglichte uns einen vergleichsweise entspannten Sommer.
Leider sind wir noch nicht über den Berg. Die Infektionszahlen steigen erneut an und Corona beeinflusst unseren Alltag stark. Ich kann zwar nicht in die Zukunft blicken, bin aber zuversichtlich, dass wir diese grosse Herausforderung in der kommenden Zeit bewältigen werden. Bis dahin braucht es weiterhin Disziplin und Geduld, auch miteinander.
Jetzt aber zur aktuellen BUZ: Der Regierungsrat hat die Landratsvorlage «Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs Regio Basel» als Vernehmlassungsvorlage genehmigt. Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt pflegen in der Abfallwirtschaft eine lange Tradition einer guten Zusammenarbeit.
Das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) hat in den letzten Monaten am grenzüberschreitenden Projekt «Atmo-VISION» teilgenommen. Freiwillige haben während fünf Wochen mit einem Mikrosensor ausgerüstet die Luftqualität in ihrem Alltag gemessen.
In der Bau- und Umweltschutzdirektion gibt es viele Arbeiten, die im Teamwork ausgeführt werden und bei denen Homeoffice nicht möglich ist. In der vorliegenden BUZ erfahren Sie, wie die Regionalkreise 1, 2 und 3 des Tiefbauamts mit den coronabedingten Herausforderungen umgehen.
Ausserdem stellen wir Ihnen Thomas Waltert vor, den neuen obersten Raumplaner des Kantons Basel-Landschaft. Er hat seine Stelle per Anfang Dezember angetreten.
Schliesslich werden Sie über die Reorganisation informiert, die das Amt für Industrielle Betriebe in diesem besonderen Jahr vollzogen hat. Aus zwei Teams ist die Abteilung «Siedlungsentwässerung und Lokale» entstanden.
Die bevorstehenden Festtage werden für die meisten von uns ungewohnt ausfallen. Es fehlen die Weihnachtsmärkte und -konzerte und viele weitere Veranstaltungen, die uns sonst auf die Feiertage einstimmen. Auch das Familienfest muss im kleineren Kreis gefeiert werden. Wie auch immer Sie die Feiertage mit Ihren Liebsten gestalten: Ich wünsche Ihnen viel Freude, Gelassenheit und einen guten Start in ein hoffentlich wieder «normaleres» 2021. Bleiben Sie gesund!
Isaac Reber
Vorsteher
Liebe Leserin
lieber Leser
Das Jahr 2020 ist bald Vergangenheit. Ein Jahr, an das wir uns alle noch lange erinnern werden. Nach einem normalen Start folgte im Frühling der «Lockdown» – ein Wort, das vielen von uns bis dahin nicht geläufig war. Der Lockdown zeigte Wirkung und ermöglichte uns einen vergleichsweise entspannten Sommer.
Leider sind wir noch nicht über den Berg. Die Infektionszahlen steigen erneut an und Corona beeinflusst unseren Alltag stark. Ich kann zwar nicht in die Zukunft blicken, bin aber zuversichtlich, dass wir diese grosse Herausforderung in der kommenden Zeit bewältigen werden. Bis dahin braucht es weiterhin Disziplin und Geduld, auch miteinander.
Jetzt aber zur aktuellen BUZ: Der Regierungsrat hat die Landratsvorlage «Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs Regio Basel» als Vernehmlassungsvorlage genehmigt. Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt pflegen in der Abfallwirtschaft eine lange Tradition einer guten Zusammenarbeit.
Das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) hat in den letzten Monaten am grenzüberschreitenden Projekt «Atmo-VISION» teilgenommen. Freiwillige haben während fünf Wochen mit einem Mikrosensor ausgerüstet die Luftqualität in ihrem Alltag gemessen.
In der Bau- und Umweltschutzdirektion gibt es viele Arbeiten, die im Teamwork ausgeführt werden und bei denen Homeoffice nicht möglich ist. In der vorliegenden BUZ erfahren Sie, wie die Regionalkreise 1, 2 und 3 des Tiefbauamts mit den coronabedingten Herausforderungen umgehen.
Ausserdem stellen wir Ihnen Thomas Waltert vor, den neuen obersten Raumplaner des Kantons Basel-Landschaft. Er hat seine Stelle per Anfang Dezember angetreten.
Schliesslich werden Sie über die Reorganisation informiert, die das Amt für Industrielle Betriebe in diesem besonderen Jahr vollzogen hat. Aus zwei Teams ist die Abteilung «Siedlungsentwässerung und Lokale» entstanden.
Die bevorstehenden Festtage werden für die meisten von uns ungewohnt ausfallen. Es fehlen die Weihnachtsmärkte und -konzerte und viele weitere Veranstaltungen, die uns sonst auf die Feiertage einstimmen. Auch das Familienfest muss im kleineren Kreis gefeiert werden. Wie auch immer Sie die Feiertage mit Ihren Liebsten gestalten: Ich wünsche Ihnen viel Freude, Gelassenheit und einen guten Start in ein hoffentlich wieder «normaleres» 2021. Bleiben Sie gesund!
Isaac Reber
Vorsteher
Kanton Basel-Landschaft fördert den Baustoffkreislauf Regio Basel
Als Nutzer von Infrastrukturbauwerken und Gebäuden tragen wir alle unbewusst zum grössten Abfallstrom der Schweiz bei: den Bauabfällen. Ein erheblicher Anteil dieser Abfälle kann grundsätzlich verwertet werden. Gleichzeitig ist auch der Ressourcenverbrauch der Bauwirtschaft hoch. Es liegt also auf der Hand, den Stoffkreislauf möglichst zu schliessen. Denn unsere heutigen Bauwerke sind auch unsere Ressourcen von morgen. Zur Förderung des Baustoffkreislaufs hat der Regierungsrat die Landratsvorlage «Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs Regio Basel» zur Kenntnis genommen und als Vernehmlassungsvorlage genehmigt. Das Ziel der Vorlage ist die Etablierung eines nachhaltigen Baustoffkreislaufs in der Region.
Wussten Sie, dass Bauabfälle in der Schweiz und auch in der Region Basel den mengenmässig weitaus bedeutendsten Abfallstrom ausmachen? Zu den Bauabfällen gehören unverschmutztes und belastetes Aushubmaterial sowie mineralische Bauabfälle aus Rückbauvorhaben. Obwohl schon heute ein erheblicher Anteil der Bauabfälle verwertet wird, landen noch immer jährlich rund eine Million Tonnen auf den Deponien im Baselbiet. Dies betrifft vor allem Bauabfälle, die ein gewisses Mass an Aufbereitung benötigen, bevor sie als Recycling-Baustoffe wiedereingesetzt werden können.
Durch die stoffliche Verwertung von mineralischen Bauabfällen wie zum Beispiel Betonabbruch und nutzbaren Anteilen wie Sand und Kies aus Aushubmaterial werden Kiesgruben sowie knapper Deponieraum geschont. Die Bauabfälle werden getrennt, sortiert, zerkleinert, gesiebt oder gewaschen. Danach werden sie in komplexen Aufbereitungsanlagen zu Recycling-Baustoffen aufbereitet. Entsprechende Anlagen generieren nebst dem ökologischen Nutzen auch eine regionale Wertschöpfung. Zudem können Eingriffe in die Natur und Landschaft reduziert werden. Es wird weniger Land verbraucht, um Kies als Primärressource für die Bauwirtschaft zu gewinnen.
Zentral bei der Verwertung von Abfällen aus dem Baubereich ist, dass Schad- und Störstoffe aus dem Kreislauf ausgeschleust und qualitativ hochwertige Recycling-Baustoffe produziert werden. Recycling-Baustoffe können als Sekundärrohstoffe wieder der Bauwirtschaft zugeführt werden und ersetzen Primärrohstoffe. Nicht verwertbare, mineralische Bauabfälle müssen dem Kreislauf entzogen und auf einer Deponie abgelagert werden. Somit gehören auch Deponien als unverzichtbares Element zu einem Baustoffkreislauf.
Aktuelle Herausforderungen
Bis anhin konnte in der Region Basel kein funktionierender Baustoffkreislauf etabliert werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits wird Deponieraum im Kanton teilweise zu sehr günstigen Konditionen angeboten und auch die Preise für Primärrohstoffe (insbesondere Kies) aus dem grenznahen Ausland sind tief. Anderseits ist die Aufbereitung von Bauabfällen zu hochwertigen Recycling-Baustoffen aufwändig und Recycling-Baustoffe kämpfen gegen unberechtigte Vorbehalte. Der erwünschte Trend hin zum verdichteten Bauen sowie grosse Infrastrukturprojekte werden aber auch künftig zu grossen Bauabfallmengen führen. Obwohl die rechtlichen Vorgaben betreffend nachhaltiges Bauen und sorgsamen Umgang mit Ressourcen vorhanden sind, ist die Verwendung von Recycling-Baustoffen noch zu wenig etabliert.
In Kombination führt dies dazu, dass in der Region Basel der Bedarf an Deponieraum und an Primärrohstoffen sehr hoch ist. Die Akzeptanz von zusätzlichen Deponien ist in der Bevölkerung aber gering. Im Bereich der stark beanspruchten Deponien entstehen Engpässe, welche die Entsorgungssicherheit und somit die wirtschaftliche Entwicklung der Region gefährden.
Der Handlungsbedarf ist erkannt und die durch die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) eingesetzte und breit abgestützte «Taskforce Baustoffkreislauf Regio Basel» hat eine Strategie erarbeitet, um einen Baustoffkreislauf zu etablieren. Mit einem Massnahmenpaket sollen die heutigen Fehlentwicklungen im Bereich des Baustoffkreislaufs kurz- bis mittelfristig korrigiert werden.
Mit einem Massnahmenpaket zu einem Baustoffkreislauf
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat Anfang November 2020 seine Strategie zum Baustoffkreislauf als Vernehmlassungsvorlage «Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs Regio Basel» der Öffentlichkeit präsentiert. Das übergeordnete Ziel der Vorlage ist es, einen nachhaltigen und zukunftsfähigen Baustoffkreislauf im Kanton Basel-Landschaft zu etablieren. Die Vorlage umfasst ein Paket von vier Massnahmen:
- Einführung einer generellen Rückbaubewilligungspflicht, auch für Rückbauten ausserhalb der Kernzone, wie sie in vielen Kantonen bereits besteht.
- Einführung einer Lenkungsabgabe auf das Deponiegut. Dadurch wird die Aufbereitung von Bauabfällen zu Recycling-Baustoffen wettbewerbsfähig gegenüber der per se kostengünstigen Ablagerung von Bauabfällen auf Deponien. Zudem kommt dem knappen Deponieraum ein angemessener Wert zu.
- Selbstverpflichtung des Kantons zum Einsatz von Recycling-Baustoffen im Tief- und Hochbau, inkl. Monitoring zur Wahrnehmung dieser Eigenverantwortung.
- Aufbau einer Fachstelle Baustoffkreislauf als Vollzugsorganisation innerhalb des Amtes für Umweltschutz und Energie.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schweizer Kantonen kennt der Kanton Basel-Landschaft gegenwärtig keine Bewilligungspflicht für Rückbauten ausserhalb der Kernzone. Dies führt zu einer Ungleichbehandlung und verunmöglicht den Vollzug von Bestimmungen der eidgenössischen Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen. Diese sieht vor, dass im Rahmen des Baubewilligungsgesuchs ein Entsorgungskonzept vorzulegen ist. Mit einer generellen Rückbaubewilligung soll dieses Defizit korrigiert werden. Grundlage für die hochwertige Verwertung von Bauabfällen ist es, vorgängig Schadstoffe zu entfernen und den Abfall umfassend zu trennen.
Die Deponiegebühren für Baustoffabfälle liegen im Kanton Basel-Landschaft unter dem Schweizerischen Durchschnitt. Zudem kann aufgrund der Lage zum nahen Elsass Kies günstig eingeführt werden. Während auf die Preisgestaltung des Primärmaterials kein Einfluss genommen werden kann, soll künftig dem Deponieraum im Kanton Basel-Landschaft ein angemessener Preis zugeordnet werden. Damit werden die Recycling-Kreisläufe wirtschaftlich konkurrenzfähig. Dazu soll eine Lenkungsabgabe auf deponierte Abfälle erhoben werden. Für potentielle Investoren in entsprechende grosstechnische Anlagen ist ein attraktives Preisumfeld entscheidend. Die anfallenden Einnahmen aus der Lenkungsabgabe werden an alle Haushalte und Betriebe im Kanton via entsprechend reduzierte Abwassergebühren rückvergütet. Dieser Mechanismus ist sehr einfach umzusetzen und erfüllt die Anforderungen an eine Lenkungsabgabe.
Bei der Etablierung einer nachhaltigen Bauwirtschaft kommt der öffentlichen Hand als bedeutende Bauherrschaft eine besondere Rolle zu. Durch eine kantonale Selbstverpflichtung zum Einsatz von Recycling-Baustoffen will der Kanton seiner Vorbildrolle nachkommen. Sofern technisch möglich, ökologisch sinnvoll und aus ökonomischer Sicht verhältnismässig, werden künftig Recycling-Baustoffe eingesetzt. Im kantonalen Hoch- und Tiefbau werden Richtlinien und Ziele vereinbart, deren Erreichung anhand von Massenbilanzen jährlich überprüft und im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung nötigenfalls nachjustiert.
Nebst klaren Rahmenbedingungen für den Baustoffkreislauf braucht es eine gut aufgestellte Vollzugsorganisation, um Entsorgungskonzepte zu prüfen und Baustellen, Verwertungsanlagen und Deponien kontrollieren zu können. Der Vollzug in der Abfallwirtschaft bzw. zum Baustoffkreislauf fällt in die Zuständigkeit des Amts für Umweltschutz und Energie, in dessen Organisation eine neue Fachstelle Baustoffkreislauf integriert wird.
Der Baustoffkreislauf – ein Generationenprojekt
Erfolgsfaktoren für den vermehrten Einsatz von Recycling-Baustoffen sind klare Rahmenbedingungen, eine gut aufgestellte Vollzugsorganisation, eine gelebte Vorbildfunktion des Kantons (und idealerweise auch der Gemeinden) betreffend den Einsatz von Recycling-Baustoffen im Hoch- und Tiefbau. Zudem braucht es innovative Unternehmungen, die nicht auf die Deponierung setzen, sondern bereit sind, in zukunftsfähige Aufbereitungsanlagen für Bauabfälle zu investieren.
Selbstverständlich kommt – speziell im Hochbau – nicht nur der öffentlichen Hand, sondern auch privaten und institutionellen Bauherren eine grosse Bedeutung zu. Mittelfristig kann das theoretische Potenzial des Baustoffkreislaufs nur dann ausgeschöpft werden, wenn die Nutzung von Recycling-Baustoffen zum Standard wird.
Zur Etablierung eines zukunftsfähigen Baustoffkreislaufs braucht es alle Akteure. Die notwendigen Änderungen und Weiterentwicklungen brauchen Zeit: Ein nachhaltiger Baustoffkreislauf in der Region Basel ist ein Generationenprojekt. Mit dem Massnahmenpaket wurde der Grundstein für dieses Generationenprojekt gelegt.
Weiterführende Informationen
Umfassende Webseite zum «Baustoffkreislauf Region Basel» mit vielen Fakten und Hintergrundinformationen
Vernehmlassungsunterlagen «Massnahmenpaket zur Förderung des Baustoffkreislaufs Regio Basel»
Mikrosensoren messen Luftqualität
Das Lufthygieneamt beider Basel (LHA) hat in den letzten Monaten am grenzüberschreitenden Projekt «Atmo-VISION» teilgenommen. Dafür wurden verschiedene Versuche mit Mikrosensoren durchgeführt. Freiwillige konnten, mit einem Sensor ausgerüstet, in ihrem Alltag Luftmessungen durchführen. Zudem hat das LHA fünf Tramzüge der Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) mit Mikrosensoren ausgestattet. Diese haben die Feinstaub-Konzentration in der Luft gemessen.
Teilprojekt «Freiwillige messen Feinstaub»
20 Freiwillige wurden für fünf Wochen mit einem Mikrosensor ausgerüstet, um in ihrem Alltag die Luftqualität zu messen. Die zur Verfügung gestellten Mikrosensoren heissen «AirBeam» und messen die Feinstaub-Konzentration. Diese Mikrosensoren haben den Vorteil, dass sie Echtzeit- und Verlaufsdaten auf Karten und Diagrammen anzeigen und teilen können.
Das Teilprojekt zielt darauf ab, die Öffentlichkeit für Fragen der Luftqualität zu sensibilisieren, indem die Luftverschmutzung «sichtbar» gemacht wird. Interessierte konnten persönliche Erfahrungen mit Mikrosensoren sammeln und das Verständnis für Luftschadstoffe und deren Quellen erweitern. Während den fünf Wochen haben die Teilnehmenden über 600 Messungen im Dreiländereck durchgeführt. Die Feinstaub-Belastung veränderte sich während des Messzeitraumes regelmässig grossräumig, was neben den Emissionsquellen insbesondere auch den Einfluss der Wetterverhältnisse aufzeigt.
Es haben sich über 70 Interessierte für die Teilnahme an der Kampagne beworben. Dies zeigt das Bedürfnis in der Bevölkerung, die persönliche Situation bezüglich Schadstoffbelastung zu ermitteln. Den Mikrosensor zu installieren und zu bedienen, war einfach und für eine Messkampagne dieser Art gut geeignet. Der Sensor und die dazugehörende Applikation weisen aber noch Optimierungspotential auf. Ein umfassender Vergleich zu Referenzverfahren bezüglich Genauigkeit wird zurzeit durch die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) durchgeführt.
Teilprojekt «Feinstaubmessungen auf Trams»
In Zusammenarbeit mit den Basler Verkehrs-Betrieben (BVB) hat das LHA fünf Tramzüge mit Mikrosensoren ausgerüstet. Der ausgewählte Sensor «AtmoTrack» misst die Konzentration der Feinstaubfraktionen von <1 bis 10 Mikrometer in der Luft. Parallel zu den Trammessungen wurden zwei permanente Messstationen des LHA für Referenzmessungen mit diesem Mikrosensoren-Typ ausgerüstet. Für die Messungen wurde der Tramtyp «Flexity» ausgewählt, weil dieser Typ über die Grenzen nach Frankreich (St. Louis) und Deutschland (Weil am Rhein) fährt.
In der Winterzeit ist die Feinstaubbelastung in der Regel höher als in den Sommermonaten. Deshalb lief die Messkampagne von Ende 2019 bis März 2020. Ziel dieses Projektes war die Beobachtung der Luftqualität während den Tramfahrten. So wurde überprüft, ob die Messungen aktuelle Luftanalysen der Stadt Basel verfeinern und erweitern können. Gleichzeitig konnte der Einsatz von Mikrosensoren für mobile Messungen getestet und Vor- und Nachteile der neuen Messtechnik ermittelt werden. Die mobilen Messungen ermöglichen eine Visualisierung der Feinstaubwerte, wie es bislang nicht möglich war.
Die Daten wurden mit einer GIS-Applikation ausgewertet. Damit wurden Kartenausschnitte zu den jeweiligen Feinstaub-Belastungssituationen erstellt.
Die Vergleichsmessungen mit den stationären Geräten an den permanenten Messstationen zeigen auf, dass deutliche Messunterschiede zwischen den preisgünstigen Mikrosensoren und den offiziellen Messstationen vorliegen. Aufgrund der grossen Messunsicherheit können diese Mikrosensoren die bestehenden Luftanalysen noch nicht erweitern. Die Daten können aber für relative Vergleiche genutzt werden und zeigen auf, wie sich die Luftbelastung in der Region Basel durch verschiedene Gegebenheiten erhöht beziehungsweise reduziert.
Atmo-VISION
Atmo-VISION ist ein trinationales Projekt zur Verbesserung der Luftqualität am Oberrhein mit zahlreichen Partnern in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Das Projekt ist Teil des Programms INTERREG-V der europäischen Union. Da Luftverschmutzung keine Grenzen kennt, ist die Erforschung der Verursacher der Luftverschmutzung auf trinationaler Ebene sinnvoll. Als grenzüberschreitendes Projekt hat sich Atmo-VISION zum Ziel gesetzt, einen Mehrwert für die Verbesserung der Luftqualität im gesamten Oberrheingebiet zu erreichen.
Was sind Mikrosensoren?
Mikrosensoren eröffnen neue messtechnische Möglichkeiten. Genauigkeit und Funktionen sind allerdings beschränkt. Es stellt sich beispielsweise die Frage, ob der Sensor in der gewünschten Bandbreite für den entsprechenden Schadstoff präzise genug misst. Grundsätzlich muss jeweils überprüft werden, ob der Sensor für die gewünschte Messsituation überhaupt geeignet ist. Mikrosensoren sind preiswerte und handliche Geräte, welche je nach Ausführung batteriebetrieben und mit GPS-Modul angeboten werden. Sie ermöglichen durch diese Eigenschaften Analysen der Luftqualität in einer neuen räumlichen und zeitlichen Auflösung.
Berichte zu den oben beschriebenen Teilprojekten können auf der LHA-Webseite eingesehen werden (www.basler-luft.ch).
Weitere Informationen und aktuelle Angaben zur Luftqualität sind abrufbar unter:
· www.luftqualitaet.ch
· www.luft-am-oberrhein.net
· www.atmo-vision.eu/de
· App airCHeck für Android und iOS: https://luftqualitaet.ch/app
Ein Holzbau für die kantonale Verwaltung
Die Verwaltungsbauten am Standort Liestal sollen modernisiert und besser organisiert werden. Die heute über mehrere Standorte verteilten Direktionen sollen künftig näher zusammenrücken. Geplant ist ein Holzbau in MINERGIE-P-ECO® – ganz nach den Zielen der Regierung, den Kanton zu einem Holzbaupionier zu machen.
Die kantonale Verwaltung in Liestal ist heute auf rund 45 Standorte verteilt. Viele dieser Standorte sind hinsichtlich Grösse, Raumstruktur, Sicherheitsstandards und mangelnder räumlicher Flexibilität für eine Kantonsverwaltung nicht mehr geeignet. Ausserdem müssen mehrere Gebäude nach der langjährigen Nutzung saniert werden. Der Landrat hat im August 2020 mit 74 zu zwei Stimmen einem Neubau für die kantonale Verwaltung in Liestal zugestimmt. Nach einer langen Projektvorgeschichte können damit die seit langem notwendigen Verbesserungen von Arbeitsplätzen und Gebäuden geplant werden.
Mit dem Projekt «Optimierung Verwaltungsstandort Liestal» werden 21 kleinere Standorte aufgelöst und in einem Neubau im Kreuzboden-Gebiet zusammengeführt. Im neuen Verwaltungsgebäude, dessen Bau als erstes geplant ist, entstehen rund 560 zeitgemässe Büroarbeitsplätze. Des Weiteren werden die Gebäude an der Rheinstrasse 29 und 31 saniert.
Durch die modernen Arbeitsplätze wird der Kanton Basel-Landschaft als Arbeitgeber nicht nur attraktiver, auch die Bürgerinnen und Bürger profitieren von einer zentralisierten Verwaltung. Der in der Bevölkerung verankerte Verwaltungsstandort an der Rheinstrasse wird mit dem geplanten Neubau am Standort Kreuzboden in Liestal ergänzt.
Umsetzung der Regierungsziele
Das Ziel des Regierungsrats, den Kanton Basel-Landschaft als Holzbaupionier in bestehenden und neuen Technologien zu etablieren, kommt auch in diesem Projekt zum Tragen. Wie in der Langfristplanung der Regierung festgehalten, übernimmt der Kanton eine Vorbildrolle und plant, das neue Verwaltungsgebäude aus Holz zu bauen. Den Zielen der Nachhaltigkeit wird neben der Verwendung des CO2-neutralen und nachwachsenden Baustoffes Holz mit der Bauweise in MINERGIE-P-ECO® Rechnung getragen.
Die bestehenden Verwaltungsbauten an der Reinstrasse 29 und 31 werden bei der geplanten Gesamtsanierung energetisch ebenfalls auf den neuesten Stand gebracht. Damit entsprechen nach Abschluss der beiden Bauetappen insgesamt rund 860 Büroarbeitsplätze den aktuellen Anforderungen.
Bezug des Neubaus im Jahr 2027
Der Neubau Kreuzboden ist voraussichtlich im Jahr 2026 fertiggestellt. Im darauffolgenden Jahr werden die Arbeitsplätze der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) und der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion (BKSD) an der Rheinstrasse 29 und 31 sowie die Arbeitsplätze von weiteren sieben Liegenschaften in das neue Gebäude gezügelt. Die dazugehörenden Projekte werden zeitgerecht angegangen und die Bereiche sowie Dienststellen werden miteinbezogen.
In der zweiten Etappe werden ab 2027 die Gebäude an der Rheinstrasse 29 und 31 saniert und modernisiert. Die entsprechenden Kredite dazu werden in einer nächsten Landratsvorlage beantragt. Durch den Neubau und die geplanten Umzüge der BUD und der BKSD kann auf aufwändige Provisorien für diese grossen Sanierungsprojekte verzichtet werden.
In einem ersten Schritt führt das Hochbauamt im kommenden Jahr ein sogenanntes Varianzverfahren durch. Auf Basis des Siegerprojekts kann das Projekt in der Folge weiter ausgearbeitet werden.
Ein Stück Wildnis im Herzen von Grellingen
An der Birs in Grellingen entstand ein Revitalisierungsprojekt. Auf etwa 300 Metern Länge erfährt die Birs eine Wiederbelebung. Auch der Hochwasserschutz profitiert vom Projekt. Zwischen Dezember 2020 und Frühling 2021 setzt der Kanton Basel-Landschaft Massnahmen im Gebiet «Inseli» um. Eine Fläche von rund 10’000 Quadratmetern (dies entspricht etwa eineinhalb Fussballfeldern) wird zusammen mit dem Flussabschnitt ökologisch aufgewertet.
Mit einer Revitalisierung wird die natürliche Funktion eines baulich veränderten Gewässers wiederhergestellt. Der Kanton Basel-Landschaft steht gemäss Wasserbaugesetz in der Pflicht, solche Projekte gezielt zu planen und umzusetzen.
Regierungsrat Isaac Reber sagt zum Vorhaben: «Erfreulicherweise ist das Bewusstsein gewachsen, dass wir zu unserer Umwelt Sorge tragen müssen. Auch bei uns im Kanton Basel-Landschaft. Wir werden in den nächsten Jahren immer wieder Gelegenheiten und Chancen zur Revitalisierung des Gewässerraums nutzen. Das Gebiet «Inseli» in Grellingen ist ein gutes Beispiel dafür.»
Das Vorhaben in Grellingen schafft einen wertvollen Lebensraum. Auf etwa 300 Metern Länge erfährt die Birs eine Wiederbelebung. Befreit von seinem engen Korsett geht der Bach nahtlos in einen Auenwald über, der bei steigendem Pegel teilweise oder auch gesamthaft überschwemmt wird.
Im unteren Teil des Areals ist ein Rückstaubereich mit stehendem Wasser vorgesehen. Im oberen Bereich, das heisst nahe bei der Brücke an der Langenmattstrasse, wird eine Überflutungszone angelegt. Die Pflanzen werden dort gelegentlich «nasse Füsse» haben. Ein natürlicher Prozess in einem naturnahen Flussraum, von dem auch der Hochwasserschutz profitiert. Das «Inseli» dient als Abflusskorridor ausserhalb von Siedlung und Bebauung.
Zentrales Ziel des Projekts ist allerdings die Struktur- und Artenvielfalt vor Ort. Aktuell ist das «Inseli» eine Wiesenfläche, die zur Futtergewinnung regelmässig gemäht wird. Ihr ökologischer Wert ist minim. Zudem fliesst die Birs in diesem Abschnitt zwischen gleichförmigen, hart verbauten Ufern. Beides wird sich markant ändern.
Um die Biodiversität zu fördern, werden typische Bäume eines Auenwaldes gepflanzt: Schwarzpappeln, Flatterulmen und Wildbirnen. Die Schwarzpappel ist in der Schweiz selten geworden. Ihr natürlicher Lebensraum, die Auenwälder, sind in unserer Region grösstenteils verschwunden. Mit dem Grellinger Projekt erhält die Schwarzpappel wieder einen Lebensraum. Zehn Weidenarten sowie Sträucher und Kletterpflanzen wie Hopfen schaffen pflanzliche Vielfalt. Durch Kleinstrukturen mit Stein- und Asthaufen, dank Raubäumen (toten Baumstämmen im Wasser) und Wildbienenhotels bilden sich weitere Habitate. In ihnen können sich Eisvögel, Biber, Äschen, Libellen, Geburtshelferkröten und viele andere Tierarten ansiedeln.
Dieses kleine Paradies bleibt Flora und Fauna überlassen. Analog zur aktuellen Situation sieht das Projekt weder einen Zugang zum Bach noch einen Fussweg entlang der Birs vor. In den ersten drei Jahren wird die Bepflanzung jährlich ein- bis zweimal gepflegt.
Philipp Meyer, der zuständige Projektleiter des Tiefbauamts, sagt: «Unsere Gewässer und Flussräume sind längst nicht überall ein Naturraum. Vieles wurde korrigiert und verbaut. Es bereitet mir Freude, mit diesem Projekt in Grellingen ein Stück Wildnis schaffen zu können.»
Wir stellen uns vor: Fachbereich Zeichnungsbetrieb
Der Fachbereich Zeichnungsbetrieb des Hochbauamts ist für alle Plangrundlagen der kantonalen Liegenschaften verantwortlich. Dazu gehören Grundrisspläne, Fotos oder Nutzungsdaten. Die vier Mitarbeitenden und der oder die Lernende sind sowohl für die Erstellung als auch für die Aktualisierung all dieser Pläne verantwortlich.
Die Palette der Liegenschaften im Kanton Basel-Landschaft ist sehr breit und reicht vom Werkhof über Verwaltungs- und Bürogebäude, Schulhäuser und Gefängnisse bis hin zu Schlössern. Um all diese Plangrundlagen kümmern sich beim Hochbauamt vier Mitarbeitende (240 Stellenprozente) und eine oder ein Lernende(r). Die Gebäudedatenbank ist unser wichtigstes Arbeitsinstrument. Hier werden sämtliche Daten erfasst, die zur Bewirtschaftung und zum Unterhalt eines Objekts benötigt werden. Dazu gehören beispielsweise Pläne, Fotos, Bilder sowie Raum- und Nutzungsdaten. Um vorhandene Daten zu überprüfen, sind wir gelegentlich mit einem Distanzmessgerät und der Fotokamera unterwegs. Die Daten liefern einen Überblick über die Liegenschaften, die sich im Besitz des Kantons befinden. Wir stellen diese sowohl internen als auch externen Partnern zur Verfügung.
Bei intern abgewickelten Bauvorhaben erarbeiten wir die notwendigen Grundlagen für die Baubewilligung. Bei grösseren Bauvorhaben arbeiten wir mit externen Architekten sowie Bau- und Fachingenieuren zusammen.
Wir stellen sicher, dass alle wichtigen Dokumente des Hochbauamts nach den Vorgaben des Kantons grafisch einheitlich gestaltet sind. Von der einfachen Briefvorlage über Bautafeln bis hin zu umfassenden Baubroschüren bringen wir alle Dokumente in eine attraktive und nutzerfreundliche Form. Auch die Informationsgefässe Internet und Intranet werden für das Hochbauamt von uns bewirtschaftet.
Wir arbeiten fachbereichsübergreifend und verstehen uns als Dienstleister für unsere internen und externen Partner. Das breite Aufgabenspektrum und die unterschiedlichsten Kontakte, die wir jeden Tag pflegen dürfen, machen unseren Arbeitsalltag abwechslungsreich und attraktiv. Der Zeichnungsbetrieb im Hochbauamt umfasst weit mehr als das Zeichnen von Bauplänen.
Interview mit Luka Djuric, Lernender im Hochbauamt
Luca Djuric befindet sich im Abschlussjahr seiner Lehre als Zeichner (Fachrichtung Architektur EFZ) im Hochbauamt. Im Interview erzählt er, wie er seine vierjährige Lehrzeit erlebt hat.
HBA: Wir haben dich bereits im September 2018 (BUZ Nr. 100) interviewt. Damals warst du im zweiten Lehrjahr als Zeichner Fachrichtung Architektur EFZ und 17 Jahre alt. Jetzt bist du im vierten und letzten Lehrjahr. Wie fühlst du dich?
Luka: Ich fühle mich gut und bin glücklich darüber, dass mein Lehrabschluss vor der Türe steht. Es liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor mir. Ich bin zurzeit viel am Lernen für die Lehrabschlussprüfung.
HBA: Was sind die Highlights deiner bisherigen Lehrzeit?
Luka: Einem Gebäude zuzuschauen, wie es sich Woche für Woche verändert. Das ist ein grosses Highlight für mich. Ich durfte einen Bauleiter begleiten und habe die Schritte bis zur Fertigstellung hautnah miterlebt. Das war ein sehr spannender Prozess. Und es ist toll, dass ich verschiedene Weiterbildungen besuchen konnte. Ich durfte mich in verschiedenen PC-Programmen oder in der Fotografie-Technik weiterbilden, das war sehr lehrreich und interessant.
HBA: Gab es etwas, das dir Mühe bereitet hat?
Luka: Objekte und Projekte werden eher durch externe Firmen im Auftrag des Hochbauamts geplant. Darum fehlt mir zum Teil der Einblick in die Projektentwicklung und ins Detail. Das finde ich schade. Und weil ich an einer Insektenphobie leide, habe ich Mühe mit Massaufnahmen in alten oder dunklen Räumen. An solche Termine gehe ich nicht alleine.
HBA: Haben sich deine Tätigkeiten im Vergleich zum Beginn der Lehre verändert?
Luka: Mein Tätigkeitsfeld hat sich laufend vergrössert. Durch die gewonnene Erfahrung arbeite ich jetzt schneller und genauer. Am Anfang wurden mir eher kleinere Projekte/Objekte zur Bearbeitung zugewiesen, jetzt sind es bereits grössere. Ich darf jetzt auch als Projektverfasser Baugesuche erstellen, beispielsweise für einen Velounterstand.
HBA: Im letzten Interview hast du gesagt, dass du gerne zeichnest und an der Architektur interessiert bist und deshalb diese Lehre gewählt hast. Bist du immer noch davon überzeugt, den richtigen Berufsweg eingeschlagen zu haben und möchtest du nach der Lehre weiterhin als Zeichner tätig sein?
Luka: Die Lehre als Zeichner war ein sehr guter Einstieg in das Berufsleben und ich gehe jeden Tag gerne arbeiten. Ich mag die Zusammenarbeit im Team und verstehe mich mit allen Mitarbeitenden im Hochbauamt gut. Nach der Lehre kann ich mir gut vorstellen, mich weiterzubilden, um meinen Horizont zu erweitern.
HBA: Im August 2021 wird eine neue Person deinen Platz als Lehrling übernehmen. Was gibst du dieser Person mit auf den Weg?
Luka: Als Lehrling im Zeichnungsbetrieb im Kanton Basel-Landschaft ist es von Vorteil, viel Eigeninitiative und Selbständigkeit zu zeigen. Nach meiner Lehre werde ich noch für sechs Monate im Hochbauamt weiterarbeiten. Ich werde den oder die Lernende/n beim Start unterstützen und ihn oder sie in gewisse Arbeiten einführen. Was ich danach machen werde, weiss ich noch nicht.
Noch eine Anekdote: Seit einigen Jahren gibt es bei uns im Zeichnungsbetrieb (ZEBE) eine Art Brauchtum: Am Anfang der Lehre wird dem neuen Lehrling eine Pflanze mit dem Namen Zamioculcas (auch «Glücksfeder» genannt) in Obhut gegeben. Nach vier Jahren Lehrzeit ist es interessant zu sehen, wie sich die Pflanze entwickelt hat. Meine ist richtig gut gewachsen. Ich habe wohl eine gute Aura (lacht).
Reigoldswil: Kantonsstrasse und Stützmauer zur Hinteren Frenke werden erneuert
Die Kantonsstrasse Unterbiel und die Stützmauer zur Hinteren Frenke sind in einem schlechten baulichen Zustand. Die Unterbiel-Strasse musste bereits mehrfach repariert werden. Zudem sind die Uferwände der Hinteren Frenke brüchig geworden. Gemäss Chroniken erlebt das hintere Frenkental in jedem Jahrhundert zwei Hochwasser. Letztmals ist die Hintere Frenke in Reigoldswil im Jahre 1997 über die Ufer getreten und hat entlang der Kantonsstrasse mehrere Liegenschaften überschwemmt. Die Kantonsstrasse und die Stützmauer zur Hinteren Frenke bedürfen dringend einer Gesamterneuerung, die am 6. Oktober 2020 begonnen hat und bis Sommer 2023 dauert.
Die Erneuerung und der Ausbau der Kantonsstrasse Unterbiel sowie die Gewässerkorrektion der Hinteren Frenke erfordern eine Vielzahl unterschiedlicher Arbeiten. Insbesondere wird die Kantonsstrasse verbreitert und erhält ein neues Trottoir sowie beidseitige Velostreifen. Zudem werden die Bushaltestellen hindernisfrei ausgebaut. Es werden die Werkleitungen und die Beleuchtung erneuert und der Hochwasserschutz sichergestellt. Der Bachlauf wird abgesichert und ökologisch aufgewertet.
Die Bauarbeiten haben Anfang Oktober 2020 mit dem Einrichten von Installationsplätzen an der Seewen- und der Ziefenstrasse gestartet. Hier lagern Materialien, Baucontainer und Baumaschinen. Zuerst verbreitert das Tiefbauamt die Kantonsstrasse im Bereich Unterbiel 26 bis 60. Hier mussten bedauerlicherweise zwei stattliche Scheinzypressen weichen. Der Durchlass des Wolbächli wird erneuert und hochwassersicher ausgebaut.
Die Sanierung der Seewenstrassen-Brücke und die Arbeiten an der Hinteren Frenke zwischen der Unterbiel-Brücke und der Tankstelle beginnt im kommenden Jahr. Ab Jahresmitte wird von der Seewenstrasse bis zur Unterbiel-Brücke der erste Strassen-/Bachabschnitt saniert. An der Hinteren Frenke wird zuerst das linke Ufer aus Natursteinen aufgebaut, bevor das strassenseitige Ufer eine neue Stützmauer aus Beton erhält. Von der Unterbiel-Brücke aus nähern sich die Verbreiterungs- und Erneuerungsarbeiten an der Hinteren Frenke und der Kantonsstrasse im Jahresverlauf immer weiter dem Dorfplatz an. Die Strasse wird als Kernfahrbahn, eine Strasse ohne Mittelstreifen, beidseitig mit Velostreifen erstellt. Zum Bach hin sichert ein Geländer die Velofahrerinnen und Velofahrer ab. Verschiedene Übergänge über die Hintere Frenke werden abgebrochen, die kommunalen und privaten Erschliessungsbrücken werden neu gebaut.
Anfang 2023 starten die Bach- und Strassenarbeiten unterhalb des Dorfplatzes. Die Arbeit auf engstem Raum wird eine technische Herausforderung. In diesem Abschnitt gilt es, die Hintere Frenke beidseitig mit einer Betonmauer zu fassen. Die Liegenschaft Unterbiel 13 ist von Strasse und Bach umschlossen und wird gesichert. Das Erneuerungsprojekt wird voraussichtlich im Sommer 2023 mit dem Aufbringen des Deckbelags auf der Kantonsstrasse abgeschlossen.
Danach ist die Kantonsstrasse wieder voll funktionstüchtig und deutlich sicherer als zuvor. Die korrigierte Hintere Frenke läuft in einem vergrösserten Bachbett, welches Wassermassen bis zu einem Jahrhunderthochwasser aufnehmen kann und ökologisch aufgewertet ist, sobald sich die Natur erholt hat. Der Eingriff in den Strassen- und Flussraum von Reigoldswil ist gross – umso grösser ist aber auch der Nutzen für die Gemeinde.
Foto-Quiz: Wo ist das?
Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein A5 Moleskine Notizbuch mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!
Strassenbetrieb und -unterhalt im Zeichen von Corona
Das Coronavirus hat seit dem vergangenen März viele Arbeitsabläufe erschwert und neue Schutzmassnahmen erforderlich gemacht. Es gibt kaum ein Bereich, der nicht davon betroffen ist. Beim Tiefbauamt ist Teamwork üblich und Homeoffice in vielen Bereichen unmöglich. Trotz allem muss auch in dieser aussergewöhnlichen Zeit die Funktionsfähigkeit des Strassennetzes sichergestellt sein. Eine Herausforderung, die nicht ohne Abstriche gemeistert werden kann.
Arbeiten nach Dringlichkeit einstufen
Das Coronavirus warf in den Regionalkreisen des Tiefbauamts die Frage auf, inwieweit gewisse Arbeiten eingeschränkt oder reduziert werden können. Aus Rücksicht auf Mitarbeitende, die zu einer Risikogruppe gehören, aber auch, um die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung zu reduzieren, wurden feste Teams mit generell nicht mehr als zwei Personen gebildet. Dies betrifft die drei Regionalkreise und den Fachbereich Signalisation des Tiefbauamts. Es muss stets sichergestellt werden, dass die Anforderungen aus dem Leistungsauftrag für den betrieblichen und baulichen Unterhalt des Kantons eingehalten werden. So kann zwar das Tiefbauamt gewisse Abstriche in der Wahrnehmung des Leistungsauftrags machen, jedoch nur dann, wenn für die Verkehrsteilnehmenden keine Sicherheitsmängel entstehen. Dies ist beispielsweise bei Mäharbeiten oder bei der Gehölzpflege möglich - sofern die Sicht gewährleistet bleibt.
Umgekehrt können viele Massnahmen aber nicht aufgeschoben werden. Dazu zählen die Behebung von Schäden, die im Verkehr ein Sicherheitsrisiko darstellen, der Winterdienst oder Arbeiten, die aus Naturschutzgründen auf ein kurzes Zeitfenster beschränkt sind.
Richtige Organisationals wichtiges Instrument
Das Tiefbauamt hat also einigen Spielraum in der Arbeitsplanung und kann damit auch auf Schwankungen des verfügbaren Personals reagieren. Dabei müssen die Leistungen des Pflichtenheftes entsprechend bewertet werden. Zudem muss eine angepasste Arbeitsplanung für jeden Regional- und Fachbereich erstellt werden. Dazu gehört auch ein Notfallplan für den Fall, dass Mitarbeitende ausfallen und damit die Personalsituation knapp wird.
Dies stellt eine aufwändige Vorbereitung und Organisation dar. Die täglichen Abläufe und Arbeitsweisen müssen neu geregelt und organisiert sowie Arbeitspläne neu erstellt werden. Eine besondere Herausforderung ist der Winterdienst: Er erfordert viel Personal und ist weder verschieb- noch verzichtbar. Für eine kurze Zeit können Personaleinschränkungen sicherlich verkraftet werden, über längere Dauer sind sie jedoch nicht haltbar. Es muss stetig geprüft werden, welche organisatorischen Massnahmen allenfalls wieder aufgehoben werden können. Die für den Corona-Schutz ausgearbeiteten Arbeits- und Notfallpläne können beim Anstieg der lnfektionszahlen in der Region wieder individuell kurzfristig aktiviert werden.
Umsetzung der Schutzmassnahmen
Zum Schutz des Personals und um den gleichzeitigen Ausfall eines Teils der Mitarbeitenden zu vermeiden, wurde eine geänderte Arbeitsorganisation eingeführt: Dazu gehört die Arbeit in Kleinstgruppen mit möglichst nicht mehr als zwei Personen. Die verschiedenen Gruppen arbeiteten zeitversetzt, um die Ansteckungsgefahr von einer zur anderen Gruppe zu minimieren. Zudem gibt es keine gemeinsamen Termine wie Tageseinteilung zu Dienstbeginn, Pausen oder Besprechungen. Diese Massnahmen erfordern eine erheblich aufwendigere Einsatzplanung und Koordination der Regionalleitung. Arbeitseinteilung und gegenseitige Information erfolgen weitgehend schriftlich (Aushang von Plänen, Kurznachrichten) und per Telefon. Besprechungen finden jeweils in möglichst kleinen Gruppen statt. Hierbei gelten die üblichen Hygieneregeln wie Desinfektion, Abstand halten und das Tragen von Mund-Nasen-Schutz. Eine stetige Aufklärung durch Informationsblätter, Aushänge und Hinweise der Vorgesetzten ist jederzeit gewährleistet.
Thomas Waltert ist neuer Baselbieter Kantonsplaner
Seit Dezember 2020 ist Thomas Waltert neuer Kantonsplaner des Kantons Basel-Landschaft. Zuletzt arbeitete er beim Planungsamt des Kantons Basel-Stadt, wo er während zwanzig Jahren tätig war. Der diplomierte Raumplaner folgte auf Martin Kolb, der Ende September 2020 in Pension ging.
Thomas Waltert hat nach einer Lehre als Vermessungszeichner mit Berufsmaturität an der Fachhochschule Ostschweiz Raumplanung studiert und nach Praxisjahren ein Masterstudium an der Universität Zürich in «Urban and Real Estate Management» abgeschlossen. Der heute 49-Jährige beschäftigt sich seit rund dreissig Jahren mit dem vielfältigen Themenkreis der Raumplanung. Nach dem Studium arbeitete er mit unterschiedlichen Schwerpunkten in privaten Planungsbüros in verschiedenen Schweizer Städten.
Die vergangenen 20 Jahre arbeitete Thomas Waltert beim Kanton Basel-Stadt im Planungsamt. Dort war er in verschiedenen Funktionen tätig und leitete zahlreiche Projekte. Als Mitglied der Geschäftsleitung war er ab 2015 für die Gesamtentwicklung Basel-Nord zuständig.
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft hat im Februar 2020 einer Organisationsanpassung der Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) zugestimmt. Mit ihr wurde per 1. Oktober 2020 ein neuer Bereich «Raumplanung» geschaffen. In diesem sind das bisher als Dienststelle geführte Amt für Raumplanung sowie die Abteilung «Öffentlicher Verkehr» zusammengefasst. Thomas Waltert leitet seit Dezember 2020 als neuer Kantonsplaner den Bereich «Raumplanung».
In der nächsten BUZ-Ausgabe erscheint ein ausführliches Interview mit Thomas Waltert. Darin wird er nach rund 100 Tagen im Amt eine erste Zwischenbilanz ziehen.
Das Amt für Industrielle Betriebe optimiert seine Organisation
Im Frühling 2020 hat das Amt für Industrielle Betriebe (AIB) nach intensiver Vorbereitung die Fusion der beiden «mobilen» Teams für den Betrieb der lokalen ARA und den Betrieb der Siedlungsentwässerung vollzogen. Die neue Abteilung heisst «Siedlungsentwässerung und Lokale». Daraus ergeben sich wesentliche operative und personelle Synergien.
Mit der technischen Entwicklung ähneln sich die Aufgaben bei den lokalen ARA und bei der Siedlungsentwässerung immer mehr. Daher ist es wichtig, Doppelspurigkeiten zu vermeiden. Hinzu kommt, dass die Anlagen auf das ganze Kantonsgebiet und darüber hinaus verteilt sind, was einen entsprechend grossen Fahr- und Logistikaufwand bedeutet. Oft liegen ein Mischwasserbecken oder ein Pumpwerk in unmittelbarer Nähe zu einer lokalen ARA. So kam es vor, dass sich Kollegen der beiden Teams wegen ähnlicher Reiseziele auf der Strasse zuwinken konnten. Auch deshalb war ein Zusammenführen der beiden Einheiten nötig.
Über die letzten Jahrzehnte haben sich die Anforderungen an die Mitarbeitenden aufgrund des technischen Fortschritts laufend verändert. So sind der Betrieb und die Überwachung eines Mischwasserbeckens zunehmend mit ähnlichen Tätigkeiten und Anforderungen verbunden, wie dies bei lokalen Kläranlagen der Fall ist.
Ein weiterer wesentlicher Grund für das Vorhaben ist die Konzentrationsstrategie des AIB: Die lokalen ARA werden aufgehoben, wenn auf einer Anlage umfangreiche Sanierungsmassnahmen notwendig werden. Das Abwasser wird danach in einer neu erstellten Leitung zur nächsten regionalen ARA geführt. Bei diesem Prozess werden die Aufgaben für das Team lokale ARA weniger, dafür wird das Portfolio der Siedlungsentwässerung grösser, weil laufend neue Mischwasserbecken und Kanäle dazukommen. Nimmt die Anzahl lokaler ARA ab, muss auch das Team verkleinert werden, was schliesslich zu dessen Aufhebung führt.
Der Fusionsprozess wurde vor fast fünf Jahren initiiert. Mittlerweile ist die Fusion der beiden Teams umgesetzt und die Bedenken bei den Mitarbeitenden sind verschwunden. Das ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass sich die Beteiligten bei der Umsetzung zu einem grossen Teil einbringen konnten: etwa bei den Umbauvorhaben oder der Ausgestaltung der zusammengelegten Werkstatt. Zudem wurde mit Daniel Fries die richtige Besetzung für die Stelle als Betriebsleiter gefunden. Er bringt die nötigen Erfahrungen und Fertigkeiten mit, ein Team mit «mobilen» Mitarbeitern aufzubauen und zu führen.
Mit der Reorganisation können die anstehenden Herausforderungen durch das AIB optimal bewältigt werden. Ein weiterer positiver Aspekt betrifft das Personal. Einerseits wird die Arbeit für die Mitarbeitenden im Sinne eines «Jobenrichments» interessanter, anderseits können Arbeitskräfte eingespart werden. Dabei kommt es zu keinen Entlassungen, weil der Mitarbeitende für andere Aufgaben eingesetzt werden kann.
Neben den regionalen grösseren Kläranlagen und den Deponien Elbisgraben und Höli betreibt das AIB 20 kleine, unbemannte lokale ARA sowie das Netz für die Siedlungsentwässerung. Zum Netz gehören 175 km Kanalisation, 40 Mischwasserbecken, sieben Abwasserpumpwerke, 120 Entlastungsbauwerke und 4‘500 Schächte und Sonderbauwerke. Der Wiederbeschaffungswert dieser Infrastrukturbauten inkl. der lokalen ARA liegt bei rund 700 Millionen Franken.
Private Kleinkläranlagen – Handlungsbedarf für verbesserte Reinigungsleistung
Ausserhalb von Siedlungen leisten private Kleinkläranlagen einen wichtigen Beitrag für den Gewässerschutz. Sie reinigen das häusliche Abwasser von Liegenschaften im ländlichen Raum, wenn es nicht mit Gülle aus der Tierhaltung gemischt werden soll oder darf. Das gereinigte Abwasser wird dezentral in ein Oberflächengewässer eingeleitet oder versickert.
Insgesamt gibt es im Kanton Basel-Landschaft über 250 Kleinkläranlagen mit unterschiedlichen Reinigungssystemen. Zusammen haben sie eine Kapazität für das Abwasser von rund 4'000 Einwohnern.
Meist wird das gereinigte Abwasser in sensible Gewässer eingeleitet. Deshalb ist es von grosser Bedeutung, dass die Anlagen stets zuverlässig funktionieren und regelmässig gewartet werden. Die Eigentümer sind verpflichtet, mindestens einmal im Jahr einen Wartungsservice durchführen und das gereinigte Abwasser analysieren zu lassen. Die Resultate werden vom Amt für Umweltschutz und Energie (AUE) geprüft und ausgewertet.
Weil verschiedene Unternehmen die regelmässigen Servicearbeiten durchführen, ist ein Vergleich der Daten nur bedingt möglich. Um einen repräsentativen Überblick über den Betrieb und den Zustand der privaten Kleinkläranlagen zu erhalten, macht das AUE in grösseren Abständen unabhängige Betriebskontrollen. So wurden im Jahr 2020 alle Anlagen auf ihren Zustand untersucht, das gereinigte Abwasser beprobt und auf die Parameter Durchsichtigkeit, Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB), pH-Wert, Sauerstoffgehalt, Temperatur, Ammonium und Nitrit analysiert.
Knapp zwei Drittel der Proben erfüllten die gesetzlichen Anforderungen Durchsichtigkeit, CSB, Ammonium und Nitrit. Je nach Anlagentyp und Parameter gab es bei den Ablaufwerten grosse Abweichungen. Erstaunlicherweise wurden die Grenzwerte oft auch bei neueren Anlagen überschritten.
Mehr als die Hälfte der Anlagen sind in einem guten Zustand. Ein grösserer Sanierungsbedarf war bei 15 Anlagen erkennbar und 30 Anlagen waren von Betonkorrosion betroffen. Weiter wurden kleinere bauliche Mängel (25), ungenügende Zugänge (25), stetiger Sauberwasserzufluss (11) und betriebliche Mängel (35) festgestellt. Als betriebliche Mängel gelten etwa unzureichender Unterhalt, Einleitung von kritischen Stoffen oder Abfällen und fehlende Betriebsdokumentationen.
Die Anlagen sind durchschnittlich knapp 20 Jahre alt. Deshalb waren bauliche Mängel zu erwarten. Überraschend war hingegen die grosse Anzahl von Anlagen mit Betonkorrosion. Die oftmals auf ungenügende Wartung sowie fehlendes Wissen oder Interesse der Betreibenden zurückzuführenden betrieblichen Mängel sind ebenfalls auffällig. Solche Mängel führen zu ungenügenden Ablaufwerten. Mit einem besseren Unterhalt könnte in vielen Fällen die Reinigungsleitung verbessert werden.
Zum Schutz der meist kleinen Gewässer besteht bei einigen privaten Kleinkläranlagen Handlungsbedarf. Deshalb hat das AUE die Eigentümer aufgefordert, die Mängel zu beheben und ihrer Pflicht, die Anlagen zu warten und bei Bedarf zu sanieren, nachzukommen. Die Serviceunternehmen sind ebenfalls gefordert. Sie müssen die Eigentümer umfassend instruieren und aussagekräftige Servicerapporte erstellen.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein Merkblatt über den Betrieb und Unterhalt privater Kleinkläranlagen sowie ausserordentliche Betriebskontrollen wichtig sind. Das Merkblatt wird aktuell erarbeitet und erscheint Anfang 2021. Die Resultate sind auch für die Hersteller und Serviceunternehmen von Bedeutung und bieten ihnen die Möglichkeit, die Prozesse laufend zu verbessern.
10 Fragen an Patrick Lüthy
In der Rubrik „zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser BUZ stellen wir Ihnen Patrick Lüthy vom Amt für Industrielle Betriebe vor.
BUZ: Was ist Ihre Aufgabe beim Amt für Industrielle Betriebe?
Lüthy: Ich leite den Betrieb der ARA Birs in Birsfelden und der ARA Birsig in Therwil. Zu meinen Aufgaben gehören die Einsatz- und Pikettplanung der Mitarbeiter auf beiden Anlagen. Dazu gehören Unterhalt und Ersatzplanungen sowie die Planung von Revisionen. Im Weiteren begleite ich verschiedene Projekte und bin verantwortlich für das Budget.
BUZ: Welche Eigenschaften schätzen andere an Ihnen?
Lüthy: Diese Frage müsste man eigentlich den Leuten aus meinem Umfeld stellen. Ich denke, meine Zielstrebigkeit wird geschätzt und dass ich offen bin für Neues. Zudem bin ich entscheidungsfreudig und kann Prioritäten setzen.
BUZ: Wie starten Sie in den Tag?
Lüthy: Nach einem erholsamen Schlaf und einem guten Frühstück bin ich fit für den Tag. Danach gehe ich eines nach dem anderen an.
BUZ: Wo haben Sie Ihre letzten Ferien verbracht?
Lüthy: Ich war mit meiner Frau in Bellwald (Goms) im Wallis zum Biken und Wandern.
BUZ: Wie würden Sie einen Tag ohne Verpflichtungen gestalten?
Lüthy: Das ist eine schöne Vorstellung. Im Moment vermutlich zu Hause oder in der näheren Umgebung. Ich würde Sport treiben oder einfach einen Spaziergang machen und den Tag geniessen.
BUZ: Was vermissen Sie in dieser von Corona geprägten Zeit am meisten?
Lüthy: Den Handschlag. Aus meiner Sicht ist er etwas urmenschliches, das zu uns gehört. Ich hoffe sehr, dass wir uns irgendwann wieder die Hände schütteln dürfen.
BUZ: Womit kann man Sie aufbauen, wenn Sie schlecht gelaunt sind?
Lüthy: Mit einem guten Essen.
BUZ: Womit haben Sie kürzlich jemandem eine Freude gemacht?
Lüthy: Vermutlich unserer Katze, als ich ihr das erste Mal ein neues Futter vorgesetzt habe.
BUZ: Machen Sie in Ihrer Freizeit lieber Sport oder lesen Sie lieber ein Buch?
Lüthy: Ich treibe lieber Sport.
BUZ: Haben Sie einen guten Vorsatz für das nächste Jahr?
Lüthy: Nein, davon halte ich nicht besonders viel.
Eine Weihnachtsgeschichte: Die Wichtelmänner
Es war ein Schuster ohne seine Schuld so arm geworden, dass ihm endlich nichts mehr übrig blieb als Leder zu einem einzigen Paar Schuhe. Nun schnitt er am Abend die Schuhe zu, die wollte er den nächsten Morgen in Arbeit nehmen; und weil er ein gutes Gewissen hatte, so legte er sich ruhig zu Bett, befahl sich dem lieben Gott und schlief ein.
Morgens, nachdem er sein Gebet verrichtet hatte und sich zur Arbeit niedersetzen wollte, so standen die beiden Schuhe ganz fertig auf seinem Tisch. Er verwunderte sich und wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er nahm die Schuhe in die Hand, um sie näher zu betrachten: sie waren so sauber gearbeitet, dass kein Stich daran falsch war, gerade als wenn es ein Meisterstück sein sollte. Bald darauf trat auch schon ein Käufer ein, und weil ihm die Schuhe so gut gefielen, so bezahlte er mehr als gewöhnlich dafür, und der Schuster konnte von dem Geld Leder zu zwei Paar Schuhen erhandeln. Er schnitt sie abends zu und wollte den nächsten Morgen mit frischem Mut an die Arbeit gehen, aber er brauchte es nicht, denn als er aufstand, waren sie schon fertig, und es blieben auch nicht die Käufer aus, die ihm so viel Geld gaben, dass er Leder zu vier Paar Schuhen einkaufen konnte. Er fand frühmorgens auch die vier Paar fertig; und so gings immer fort, was er abends zuschnitt, das war am Morgen verarbeitet, also dass er bald wieder sein ehrliches Auskommen hatte und endlich ein wohlhabender Mann ward. Nun geschah es eines Abends nicht lange vor Weihnachten, als der Mann wieder zugeschnitten hatte, dass er vor Schlafengehen zu seiner Frau sprach 'wie wärs, wenn wir diese Nacht aufblieben, um zu sehen, wer uns solche hilfreiche Hand leistet?' Die Frau wars zufrieden und steckte ein Licht an; darauf verbargen sie sich in den Stubenecken, hinter den Kleidern, die da aufgehängt waren, und gaben acht. Als es Mitternacht war, da kamen zwei kleine niedliche nackte Männlein, setzten sich vor des Schusters Tisch, nahmen alle zugeschnittene Arbeit zu sich und fingen an, mit ihren Fingerlein so behend und schnell zu stechen, zu nähen, zu klopfen, daß der Schuster vor Verwunderung die Augen nicht abwenden konnte. Sie liessen nicht nach, bis alles zu Ende gebracht war und fertig auf dem Tische stand, dann sprangen sie schnell fort.
Am andern Morgen sprach die Frau 'die kleinen Männer haben uns reich gemacht, wir müssten uns doch dankbar dafür bezeigen. Sie laufen so herum, haben nichts am Leib und müssen frieren. Weisst du was? Ich will Hemdlein, Rock, Wams und Höslein für sie nähen, auch jedem ein Paar Strümpfe stricken; mach du jedem ein Paar Schühlein dazu.' Der Mann sprach 'das bin ich wohl zufrieden,' und abends, wie sie alles fertig hatten, legten sie die Geschenke statt der zugeschnittenen Arbeit zusammen auf den Tisch und versteckten sich dann, um mit anzusehen, wie sich die Männlein dazu anstellen würden. Um Mitternacht kamen sie herangesprungen und wollten sich gleich an die Arbeit machen, als sie aber kein zugeschnittenes Leder, sondern die niedlichen Kleidungsstücke fanden, verwunderten sie sich erst, dann aber bezeigten sie eine gewaltige Freude. Mit der grössten Geschwindigkeit zogen sie sich an, strichen die schönen Kleider am Leib und sangen: "sind wir nicht Knaben glatt und fein? Was sollen wir länger Schuster sein!"
Dann hüpften und tanzten sie, und sprangen über Stühle und Bänke. Endlich tanzten sie zur Tür hinaus. Von nun an kamen sie nicht wieder, dem Schuster aber ging es wohl, solang er lebte, und es glückte ihm alles, was er unternahm.
In eigener Sache
Wir verabschieden
Für ihre langjährige Treue und ihren wertvollen Einsatz möchten wir ganz herzlich danken. Wir wünschen ihnen für den neuen Lebensabschnitt viele freudige Jahre in bester Gesundheit mit viel Tatendrang für all die Dinge, die ihnen Freude und Glück bescheren. Alles Gute!
Wir gratulieren
Auch den Jubilarinnen und Jubilaren gratulieren wir an dieser Stelle ganz herzlich zum ansehnlichen Dienstjubiläum und wünschen ihnen weiterhin gute Gesundheit und viel Freude an der Arbeit und im Alltag.