Liebe Leserin,
lieber Leser,
Anfang Dezember scheint die Zeit jedes Mal schneller als sonst zu vergehen: Die Hektik ist erheblich und es scheint noch so viel zu tun zu geben. Doch kaum sind die Feiertage da, kehrt Ruhe ein und wir geniessen die Zeit mit Familie und Freunden. Darauf freue ich mich gemeinsam mit Ihnen schon heute – wir haben uns das alle redlich verdient!
Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. In der Bau- und Umweltschutzdirektion hat sich auch 2024 viel getan. Viele grosse und kleine Projekte wurden realisiert oder angestossen, die das Leben im Baselbiet verbessern. Davon zeugen die spannenden Beiträge in dieser Ausgabe der BUZ.
Wussten Sie zum Beispiel, dass die Luft bei uns immer besser wird? Der neue Luftreinhalteplan beider Basel 2024 zeigt die aktuelle Entwicklung der Immissionen und Emissionen von Luftschadstoffen und gibt eine Prognose für das Jahr 2030. Die übermässige Luftbelastung wird sich bis dahin soweit entschärfen, dass die Jahresgrenzwerte für Schadstoffe eingehalten werden. Lesen Sie in dieser Nummer wie Weiterführende und neue Massnahmen die Luftqualität stetig verbessern werden.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Doppelspurabschnitts Spiesshöfli in Binningen sind nach rund zweijähriger Bauzeit die Hauptarbeiten an einem risikobehafteten und stark befahrenen Abschnitt des Baselbieter Tramnetzes schienenseitig abgeschlossen. Das Rasengleis hat neben einem ökologischen auch einen akustischen Effekt, da es den Fahrzeuglärm deutlich reduziert. Den Bericht finden Sie in dieser BUZ.
2018 startete das Hochbauamt das Organisationsprojekt «Erdbebensicherheit kantonaler Liegenschaften». Ziel des Projekts ist es, eine risikobasierte Übersicht über das gesamte Immobilienportfolio zu erhalten. Dabei wurden Objekte mit hohem Handlungsbedarf identifiziert. Bisher wurden 27 Schulhäuser saniert und weitere folgen in den nachfolgenden Sommerferien.
Und zum bevorstehenden Jahreswechsel noch ein Tipp von mir, wenn Sie Personen kennen, die sich beruflich neu orientieren wollen. Empfehlen Sie hierfür doch das neue Laufbahnzentrum im Helvetia Tower in Pratteln. Es versteht sich als zentrale Anlaufstelle, die Menschen auf ihrem gesamten beruflichen Weg begleitet. Von der ersten Berufswahl bis zu den entscheidenden Lebensphasen im Erwachsenenalter. Den Artikel können Sie ebenfalls in dieser BUZ-Ausgabe llesen.
Die Bau- und Umweltschutzdirektion stellt die Verantwortung für die Bevölkerung unseres Kantons, für unsere Umwelt und unseren Lebensraum in den Mittelpunkt ihrer vielfältigen Aufgaben. Sie setzt sich für nachhaltige Lösungen ein, die sowohl den Bedürfnissen der heutigen als auch der zukünftigen Generationen gerecht werden. Sich dies wieder einmal vor Augen zu führen, auch das bietet sich beim Jahreswechsel an.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen friedvolle und besinnliche Feiertage. Möge der Geist der Nachhaltigkeit und des Miteinanders unsere Entscheidungen in der kommenden Zeit leiten – für eine hoffnungsfrohe Zukunft.
Isaac Reber, Regierungspräsident
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Anfang Dezember scheint die Zeit jedes Mal schneller als sonst zu vergehen: Die Hektik ist erheblich und es scheint noch so viel zu tun zu geben. Doch kaum sind die Feiertage da, kehrt Ruhe ein und wir geniessen die Zeit mit Familie und Freunden. Darauf freue ich mich gemeinsam mit Ihnen schon heute – wir haben uns das alle redlich verdient!
Das Jahresende ist eine gute Gelegenheit, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. In der Bau- und Umweltschutzdirektion hat sich auch 2024 viel getan. Viele grosse und kleine Projekte wurden realisiert oder angestossen, die das Leben im Baselbiet verbessern. Davon zeugen die spannenden Beiträge in dieser Ausgabe der BUZ.
Wussten Sie zum Beispiel, dass die Luft bei uns immer besser wird? Der neue Luftreinhalteplan beider Basel 2024 zeigt die aktuelle Entwicklung der Immissionen und Emissionen von Luftschadstoffen und gibt eine Prognose für das Jahr 2030. Die übermässige Luftbelastung wird sich bis dahin soweit entschärfen, dass die Jahresgrenzwerte für Schadstoffe eingehalten werden. Lesen Sie in dieser Nummer wie Weiterführende und neue Massnahmen die Luftqualität stetig verbessern werden.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Doppelspurabschnitts Spiesshöfli in Binningen sind nach rund zweijähriger Bauzeit die Hauptarbeiten an einem risikobehafteten und stark befahrenen Abschnitt des Baselbieter Tramnetzes schienenseitig abgeschlossen. Das Rasengleis hat neben einem ökologischen auch einen akustischen Effekt, da es den Fahrzeuglärm deutlich reduziert. Den Bericht finden Sie in dieser BUZ.
2018 startete das Hochbauamt das Organisationsprojekt «Erdbebensicherheit kantonaler Liegenschaften». Ziel des Projekts ist es, eine risikobasierte Übersicht über das gesamte Immobilienportfolio zu erhalten. Dabei wurden Objekte mit hohem Handlungsbedarf identifiziert. Bisher wurden 27 Schulhäuser saniert und weitere folgen in den nachfolgenden Sommerferien.
Und zum bevorstehenden Jahreswechsel noch ein Tipp von mir, wenn Sie Personen kennen, die sich beruflich neu orientieren wollen. Empfehlen Sie hierfür doch das neue Laufbahnzentrum im Helvetia Tower in Pratteln. Es versteht sich als zentrale Anlaufstelle, die Menschen auf ihrem gesamten beruflichen Weg begleitet. Von der ersten Berufswahl bis zu den entscheidenden Lebensphasen im Erwachsenenalter. Den Artikel können Sie ebenfalls in dieser BUZ-Ausgabe llesen.
Die Bau- und Umweltschutzdirektion stellt die Verantwortung für die Bevölkerung unseres Kantons, für unsere Umwelt und unseren Lebensraum in den Mittelpunkt ihrer vielfältigen Aufgaben. Sie setzt sich für nachhaltige Lösungen ein, die sowohl den Bedürfnissen der heutigen als auch der zukünftigen Generationen gerecht werden. Sich dies wieder einmal vor Augen zu führen, auch das bietet sich beim Jahreswechsel an.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen friedvolle und besinnliche Feiertage. Möge der Geist der Nachhaltigkeit und des Miteinanders unsere Entscheidungen in der kommenden Zeit leiten – für eine hoffnungsfrohe Zukunft.
Isaac Reber, Regierungspräsident
Die Luft in beiden Basel wird immer besser
Die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben den Luftreinhalteplan 2024 der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft (LRP 2024) genehmigt und in Kraft gesetzt. Die Luftverschmutzung hat in den letzten Jahrzehnten abgenommen. Gleichwohl liegt die Schadstoffbelastung oft noch über den Grenzwerten. Es braucht deshalb weitere Massnahmen, um die unerwünschten Stoffe weiter zu reduzieren. Die gute Nachricht ist: Bis zum Jahr 2030 werden die Reduktionsziele bei mehreren Schadstoffen vollständig erreicht sein.
Die Bevölkerung ist heute weniger gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen ausgesetzt als früher. Doch das Ziel ist noch nicht erreicht: Trotz der bisherigen Fortschritte kommt es weiterhin zu Überschreitungen der gesetzlichen Immissionsgrenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung bei den Stickstoffdioxiden (NO2), beim Feinstaub der Partikelgrösse kleiner als 2.5 Mikrometer (PM2.5) und beim Ozon (O3). Die Belastung mit NO2 und PM2.5 ist überwiegend entlang von Verkehrsachsen und in städtischen Gebieten hoch (siehe Abbildung 1). An einigen Tagen im Jahr, hauptsächlich in den Wintermonaten, wird zudem der Tagesgrenzwert von PM10 überschritten. Eine übermässige Ozonbelastung kommt im Sommer flächendeckend vor. Die Stickstoffbelastung hat leicht abgenommen. Die höchsten Werte werden in Gebieten mit intensiver Tierhaltung und entlang der Autobahn gemessen.
Handlungsbedarf
Hergeleitet von den schweizerischen Reduktionszielen des Luftreinhaltekonzepts (LRK) des Bundes aus dem Jahr 2009 ergeben sich Emissionsziele bzw. Ziellücken für die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft.
Der Vergleich der erwarteten Emissionen im Jahr 2030 mit den Emissionszielen des LRK zeigt, dass die Zielwerte für Stickoxide (NOx), PM2.5 und bei den flüchtigen organischen Stoffen (VOC) künftig eingehalten werden. VOC steht für die englische Abkürzung von «Volatile Organic Compounds» und bezeichnet die Gruppe der flüchtigen organischen Verbindungen. Ziellücken bleiben bei PM10 und Ammoniak (NH3), obwohl die Grenzwerte der PM10-Immissionen heute flächendeckend eingehalten sind. Eine deutliche Reduktion ist bei den Russemissionen erforderlich.
Massnahmen
Die Emissionsprognosen zeigen, dass bis zum Jahr 2030 die Ziellücken in der Region Basel weiter verkleinert werden. Die bereits bestehenden Massnahmen, wie beispielsweise die Reduktion der VOC-Emissionen in Betrieben, tragen zu dieser Entwicklung bei. Neben den weiterzuführenden Massnahmen des LRP 2016 sind vor allem in den Bereichen Energie (insbesondere Holzfeuerungen) und Landwirtschaft (bauliche Vorgaben bei Stallbauten) vertiefte Massnahmen vorgesehen. Zudem werden die Regierungen von Basel-Stadt und Basel-Landschaft beim Bundesrat Anträge für die Umsetzung von Bundesmassnahmen stellen, beispielsweise für eine rasche Einführung der EURO 7-Norm sowie zur Reduktion der NH3-Emissionen aus der Landwirtschaft.
Ausblick
Die Prognosen zeigen, dass die Ziellücken in der Region Basel bis zum Jahr 2030 weiter verkleinert oder die Emissionen weiter reduziert werden können. Mit weiterführenden und neuen Massnahmen wird die Luftqualität stetig verbessert. Die dauerhafte übermässige Belastung der Luft wird sich so weit entschärfen, dass die Jahresgrenzwerte bei den Schadstoffen eingehalten werden. Bis zum Jahr 2030 werden die Reduktionsziele bei den Schadstoffen NO2, PM10 und PM2.5 vollständig erreicht sein.
Aufgrund der meteorologischen Einflüsse und den grenzüberschreitenden Schadstoffverfrachtungen werden Wintersmog-Episoden und zu hohe Ozonwerte im Sommer weiterhin auftreten. Denn sie bewirken Sockelbelastungen, die nur im grossräumigen Kontext beeinflusst werden können. Um die Luftreinhalteziele vollumfänglich zu erreichen, braucht es zusätzlich nationale Massnahmen in allen Bereichen und eine Intensivierung der internationalen Zusammenarbeit. Deshalb gewinnen die Bundesmassnahmen und internationalen Bemühungen an Bedeutung.
Arxhof: Resozialisierung trifft auf erneuerbare Energie
Die Bau- und Umweltschutzdirektion hat auf den Gebäuden des Arxhofs neue Photovoltaikanlagen installieren lassen. Die Anlage produziert etwa so viel Strom, wie durchschnittlich 110 Zweipersonenhaushalte pro Jahr verbrauchen. Die Eingewiesenen des Massnahmenzentrums haben bei den Arbeiten mitgeholfen.
Umgeben von üppigen Äckern liegt der Arxhof auf einer Hochebene zwischen Bubendorf und Niederdorf. Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene ist in mehreren Gebäuden untergebracht. Als Eigentümerin hat die Bau- und Umweltschutzdirektion eine Photovoltaikanlage installiert, parallel zu verschiedenen Unterhaltsarbeiten. Im Jahr 2021 hatten Untersuchungen ergeben, dass Photovoltaikanlagen auf mehreren Gebäuden des Arxhofs die geplanten Dachsanierungen sinnvoll ergänzen würden. Schon früher wurde auf dem Hühnerstall des zum Areal gehörenden Landwirtschaftsbetriebs eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von rund 30 kWp installiert.
Dauerhafte, wartungsarme und wirtschaftliche PV-Anlage
Berechnungen zufolge eignen sich die Flachdächer auf den Betriebsgebäuden von Försterei und Gärtnerei besonders gut als Standorte. Ebenso das Schrägdach des Holzunterstands und von der Turnhalle die Dachfläche und Teile der Fassade. Für jedes Gebäude hat das Hochbauamt die passende Lösung erarbeitet und umgesetzt. Wichtig war dabei, dauerhafte, wartungsarme und wirtschaftliche Massnahmen umzusetzen.
Über alle Dachflächen hinweg wurden gesamthaft rund 880 Photovoltaikmodule verbaut, die eine maximale Leistung von rund 365 kWp erbringen. In den Wintermonaten, wenn die Sonne tief steht, leisten die Fassadenmodule der Turnhalle dank ihrer besonderen Ausrichtung einen zusätzlichen Beitrag zur Energiegewinnung. Weil der Perimeter der PV-Anlage ausgedehnt wurde, musste eine neue Niederspannungsverteilstruktur für den Anschluss der Wechselrichter erstellt werden, die den Gleichstrom der Solar-Module in netzüblichen Wechselstrom umwandeln und ihn ins Stromnetz einspeisen.
Auf dem Arxhof-Areal würden sich noch weitere Flächen für Photovoltaiksysteme eignen. Die momentane Situation bei der Einspeisung ins Verteilnetz lässt eine nochmalige Erweiterung jedoch nicht zu. Der vorhandene 400 kVA-Trafo in der EBL-Trafostation ist mit den aktuell angeschlossenen Leistungen bereits voll ausgelastet.
Die neue Photovoltaikanlage wird pro Jahr gegen 360'000 bis 380'000 kWh Strom produzieren und damit den Jahresbedarf der eigenen Betriebsgebäude decken. Dies entspricht dem Verbrauch von rund 110 Einfamilienhäusern mit Zweipersonenhaushalten oder rund 14 Prozent aller Haushalte von Niederdorf. Der Überschuss wird ins Verteilnetz der EBL eingespeist und zu den üblichen Tarifen dem Kanton gutgeschrieben. Eine Speicherlösung kam aus wirtschaftlichen Gründen nicht infrage.
Ein Projekt mit Mehrwert: Integration und Akzeptanz
Das Projekt hat das Hochbauamt gemeinsam mit internen und externen Fachstellen und Firmen umgesetzt. Nach Möglichkeit haben die Betriebe des Arxhofs die Arbeiten ausgeführt: Die Metallwerkstatt baute und montierte die Unterkonstruktionen und Einhausungen, der Malerbetrieb frischte die Fassaden und Räume auf und die Gärtner erstellten Zugänge zu den neuen Dachaufstiegen. Das führte sowohl bei den jungen Erwachsenen als auch beim Personal zu einer breiten Akzeptanz und weckte ein grosses Interesse für den Bau der Anlagen.
Die Arbeiten gingen gut voran und konnten ohne nennenswerte Zwischenfälle ausgeführt werden. Nur bei den Materiallieferungen kam es wegen Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu Verzögerungen. Weil die einzelnen Firmen stark ausgelastet waren, war es eine grosse Herausforderung, alle Arbeiten zu koordinieren. Ende 2023 wurden die Hauptarbeiten abgeschlossen. Die letzten Modulflächen sind seit Februar dieses Jahres in Betrieb.
Das Massnahmenzentrum für junge Erwachsene Arxhof ist eine Institution des Nordwest- und Innerschweizer Strafvollzugskonkordats. Es bietet Platz für straffällige Männer zwischen 17 und 25 Jahren. Im Arxhof wird den jungen Menschen durch sozialpädagogische und therapeutische Massnahmen sowie berufliche Ausbildung die Fähigkeit zur Selbstverantwortung, zur Verantwortung für andere und zur deliktfreien Lebensführung vermittelt.
620 Seelen, 300 Jahre Geschichte: Wintersingen feiert den Denkmaltag
Für den traditionellen Baselbieter Tag des Denkmals öffnete das 620-Seelen-Dorf Wintersingen am Samstag, 7. September 2024 seine Tore. Das diesjährige Thema lautete «Vernetzt». Regierungspräsident Isaac Reber, Gemeinderätin Annekäthi Roth und Denkmalpflegerin Brigitte Frei-Heitz eröffneten den Anlass bei schönstem Wetter mit einer Ansprache und Apéro.
Die Grundstruktur von Wintersingen hat sich über mehrere Jahrhunderte hinweg erhalten. Bis heute blieb viel von der alten Bausubstanz übrig. Bach und Hügellandschaft waren massgeblich für die Gliederung der Siedlung verantwortlich, wie an der langgezogenen Form des Dorfes zu erkennen ist. Genau das beleuchtete der Dorfrundgang. Dieser führte entlang des Bachs, über Dorf- und Feldwege, weiträumige Plätze sowie Bauerngärten und zeigte die Schwierigkeiten und Herausforderungen der Ortsbildpflege auf. Auf einem parallelen Rundgang für Kinder durften die kleineren Gäste das Dorf und seine Baukultur ebenfalls erkunden.
Die Kantonale Denkmalpflege bot eine Führung durch das 1662 erbaute Pfarrhaus an. Vor dem Haus steht eine «Tanzlinde», die kurz nach dem Bau des Hauses gepflanzt wurde und deren Entstehungsgeschichte noch nicht endgültig entschlüsselt werden konnte. Seit gut 300 Jahren wohnt hier das jeweilige Pfarrerehepaar, auch heute noch. Das Gebäude beeindruckte mit seiner gut erhaltenen Innenausstattung, den Wandsprüchen und Deckenmalereien. Am Tag des Denkmals bot das Büchercafé Wintersingen im Erdgeschoss des Hauses willkommene Erfrischungen an.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Wintersinger Winkelhakenkirche, ein Sakralbau mit zwei rechtwinklig zueinander stehenden Kirchenschiffen. Davon gibt es in der ganzen Schweiz nur zwei, und beide stehen im Baselbiet – die andere ist die St. Margarethenkirche in Binningen. Der zweiflügelige Bau lässt sich vermutlich auf die Trennung der Geschlechter zurückführen – oder auf die der zwei Gemeinden Wintersingen und Nusshof.
Neben der Denkmalpflege boten auch Einheimische Führungen an. So zeigte Heini Bachmann die ehemalige Säge und Mühle. Davor hatte der Kulturgüterschutz einen Infostand aufgebaut, wo er auf die verschiedenen Objekte im Kulturgüterschutzinventar hinwies und man diese selber erkunden konnte.
In Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege Aargau wurde ausserdem der Iglingerhof gezeigt. Früher gehörte er zu Wintersingen, heute liegt er aber jenseits der Kantonsgrenze im Aargau in der Gemeinde Magden. Das ehemalige Kloster stammt aus dem Mittelalter und wurde während der Reformation aufgelöst. Heute wird es als Landwirtschaftsbetrieb genutzt.
Der Baselbieter Denkmaltag 2024 fand einmal mehr bei wunderbarem Spätsommerwetter statt – sehr zur Freude der zahlreichen Besucherinnen und Besucher.
Doppelspur Spiesshöfli Binningen – pünktlich in Betrieb genommen
Seit Betriebsbeginn am Montagmorgen, 21. Oktober 2024 stehen dem Tramverkehr im Bereich Spiesshöfli in Binningen zwei statt nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die Kompositionen der Linien 10 und 17 können gleichzeitig in beide Richtungen verkehren. Nachdem das erste grosse Etappenziel erreicht ist, folgen bis Frühling 2026 die Arbeiten am Strassenraum.
Mit der Inbetriebnahme des neuen Doppelspurabschnitts sind nach rund zwei Jahren Bauzeit die Hauptarbeiten an einem risikobehafteten, stark befahrenen Flaschenhals im Baselbieter Tramnetz abgeschlossen. Die Strecke wird mit einem Rasengleis ausgestattet. Die zukünftige Begrünung hat neben dem ökologischen auch einen akustischen Effekt, da sie die Schallabstrahlung der Fahrzeuge deutlich reduziert.
Regierungspräsident Isaac Reber übergab den Doppelspurabschnitt am 21. Oktober 2024 symbolisch und im Beisein von Gemeindepräsidentin Caroline Rietschi an den CEO der BLT, Frédéric Monard. Gleichentags dankten die Projektverantwortlichen den Nachbarinnen und Nachbarn der Baustelle und Umleitung, stiessen mit ihnen auf das bereits Erreichte an und informierten über die kommenden Bauphasen.
Das provisorische Tramgleis, das auf der Bottmingerstrasse gebaut worden war, ist bereits entfernt. Diese Investition hatte ermöglicht, Tramverkehr und Baustelle weitgehend unabhängig voneinander betreiben zu können. Kurz vor seinem Abschluss steht der Umbau der Tramhaltestelle Binningen Schloss, die entsprechend dem Behindertengleichstellungsgesetz erneuert wird.
Dem Gleis- folgt nun der Strassenbau. Kantonsstrasse und Trottoir werden verbreitert, Leitungen ersetzt und ein neuer Deckbelag eingebaut. Die beiden Übergänge für die Fussgängerinnen und Fussgänger werden durch Ampeln und Barrieren gesichert. Diese strassenseitigen Arbeiten dauern voraussichtlich bis Mai 2026. Bis dahin wird auch das Einbahnregime auf der Bottmingerstrasse in Fahrtrichtung Basel bestehen bleiben. In Richtung Bottmingen werden die Fahrzeuge via Schlossgasse, Parkstrasse und Gorenmattstrasse umgeleitet.
In Beton gegossen
Im August 2024 waren die wichtigsten regionalen Medien der Einladung nachgekommen, einen Blick hinter die Kulissen des Doppelspurausbaus Spiesshöfli zu werfen. Sie erlebten das Einbetonieren der Schienenstränge bzw. der Schwellen vor Ort mit. Eine der grössten Herausforderungen dieser Arbeitsphase ist das Material- und Temperaturmanagement. Zum einen muss ein allzu schnelles Aushärten des Betons verhindert werden. Solange dieser Prozess läuft, dürfen sich aber auch die Schienen nicht durch Erwärmung ausdehnen und Druck ausüben. Dies bedeutet, sehr früh am Morgen zu arbeiten, die neu gegossenen Abschnitte abzudecken und die Schienen aktiv zu kühlen. Spannend war auch zu erleben, wieviel Handarbeit mit Maurerkelle und Pinsel notwendig ist, um den Beton sofort zu verteilen und zu glätten sowie Schienen und Schwellen von Spritzern zu befreien.
Brandgefährliche Lithium-Ionen-Akkus richtig entsorgen
Lithium-Ionen-Akkus sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dass in den Akkus ein grosses Gefahrenpotential steckt, ist Vielen nicht bewusst. In der Schweiz kommt es immer wieder zu Bränden wegen falsch entsorgter Akkus. Solche Vorfälle können erhebliche Schäden verursachen und sind für Mensch und Umwelt gefährlich. Deshalb ist es wichtig, dass Akkus und Elektrogeräte stets korrekt entsorgt werden. Worauf Sie dabei achten müssen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Lithium-Ionen-Akkus findet man u.a. in Smartphones, Vapes oder E-Bikes – und oft in Produkten, in denen man sie nicht vermutet: In einem sprechenden Plüschtier, einer musikalischen Geburtstagskarte, leuchtenden Kinderschuhen oder in kabellosen Kopfhörern. Einige dieser Produkte landen statt in der Separatsammlung für elektrische bzw. elektronische Geräte („Elektroschrottsammlung“) im Hauskehricht oder in einer falschen Sammlung. Der Handel hat eine gesetzliche Rücknahmepflicht und die Konsumentinnen und Konsumenten eine gesetzliche Rückgabepflicht bei entsprechenden Geräten. Demzufolge können elektrische und elektronische Geräte samt Zubehör überall, wo diese verkauft werden, kostenlos zurückgegeben werden – auch ohne einen Neukauf. Zudem existieren verschiedenste Abgabestellen bei privatwirtschlichen Entsorgungscentren in Gemeinden und Städten.
In jedem elektrischen bzw. elektronischen Gerät stecken wertvolle Rohstoffe, die nach dem Recycling wiederverwertet werden können. Durch die unsachgemässe Entsorgung gehen nicht nur wertvolle Rohstoffe verloren, sondern es bergen sich auch erhebliche Gefahren: Beschädigte oder falsch entsorgte Akkus können schnell zur Brandgefahr werden. So wie im Oktober 2024 in einem Baustellencontainer in Oberwil.
In der Schweiz entzünden sich immer wieder Akkus, weil sie nicht ordnungsgemäss entsorgt wurden – Brände brechen im Haushalt aus, in Entsorgungsfahrzeugen oder in Abfallanlagen. Solche Vorfälle können erhebliche Schäden verursachen und sind ein Risiko für Mitarbeitende, Bevölkerung und Umwelt.
Deshalb ist es wichtig, dass Akkus und Elektrogeräte korrekt entsorgt werden.
Vier einfache Massnahmen zur korrekten und sicheren Entsorgung:
- Elektrogeräte nicht in den Hauskehricht werfen. Dies gilt auch für kleine Geräte wie z.B. USB-Sticks oder Vapes
- Akkus, wenn möglich, von den Elektrogeräten trennen
- Aufgeblähte Elektrogeräte und defekte Akkus zu bedienten Sammelstellen bringen und dort in den vorgesehenen Behältern entsorgen
- Elektrogeräte kostenlos an Verkaufsstellen zurückgeben – auch ohne Neukauf
Wenn Sie unsicher sind, ob es sich um ein Elektrogerät handelt, können folgende fünf Fragen Klarheit schaffen:
- Hat der Gegenstand ein Kabel oder Stecker?
- Enthält der Gegenstand einen Akku oder Batterien? Erzeugt der Gegenstand Licht?
- Dient der Gegenstand der Kühlung oder sorgt er für ein besseres Raumklima?
- Erzeugt oder speichert der Gegenstand Strom?
Wenn Sie mindestens eine der Fragen mit Ja beantworten können, handelt es sich um ein Elektrogerät und muss fachgerecht entsorgt werden. Elektrogeräte können kostenlos an allen Verkaufs- und Sammelstellen abgegeben werden.
Swiss Recycle hat im November die Informationskampagne „Brandgefährlich“ lanciert. Weitere Informationen über die richtige Entsorgung von Akkus unter brandgefährlich.ch
Kantonale Gebäude gegen Erdbeben schützen
Das Hochbauamt des Kantons Basel-Landschaft verwaltet rund 600 Hochbauobjekte von ganz unterschiedlicher Art. Ein wichtiges Augenmerk legt das Amt auf die Erdbebensicherheit der Gebäude. Neubauten werden bereits erdbebensicher gebaut. Bei Umbauten überprüft das Hochbauamt die Gebäude und setzt gegebenenfalls Massnahmen um. Dank einer neuen Risikobewertung nach Prioritätsklassen kann das Hochbauamt jedes Objekt einzeln bewerten: Bei knapp 90 Objekten zeigte sich Handlungsbedarf für mehr Sicherheit im Falle eines Erdbebens. Als erstes macht das Hochbauamt die Schulen erdbebensicher.
Ein Erdbeben stellt in der Nordwestschweiz potentiell eine der grössten Naturgefahren dar. Neben dem Wallis gehört die Region Basel zu den gefährdetsten Gebieten der Schweiz. Das stärkste historisch dokumentierte Erdbeben mit einer Magnitude von ungefähr 6.6 auf der Richterskala ereignete sich 1356 in Basel. Solche Erdbeben mit einer Magnitude von 6 oder mehr können im Schnitt alle 50 bis 150 Jahre auftreten und katastrophale Auswirkungen haben.
Das Hochbauamt des Kantons Basel-Landschaft hat im Verwaltungs- und Finanzvermögen rund 600 Objekte mit sehr unterschiedlicher Nutzung. Zu ihnen gehören Verwaltungsbauten, Schulen und Betriebsgebäude. Lagerhallen, Garagen und vergleichbare Gebäude ebenso. Neubauten werden schon heute erdbebensicher dimensioniert und bei Umbauprojekten und Gesamtsanierungen wird die Erdbebensicherheit überprüft und ggf. Massnahmen umgesetzt.
Im Jahr 2018 wurde im Hochbauamt das Organisationsprojekt «Erdbebensicherheit kantonaler Liegenschaften» gestartet. Das Projekt hat zum Ziel, einen risikobasierten Überblick über das gesamte Immobilienportfolio zu erhalten. Dabei wurden Objekte identifiziert, bei denen ein hoher Handlungsbedarf besteht.
Madeleine Weber eine Erdbebenexpertin von Aegerter & Bosshardt AG hat zusammen mit dem Hochbauamt das kantonale Liegenschaften-Portfolio einer Risikobewertung unterzogen. Das Projektleitungsteam hat Prioritätsklassen erarbeitet, nach denen jedes Objekt bewertet wurde. Bei knapp 90 Objekten zeigte sich Handlungsbedarf – auch ohne aktuell geplantes Bauvorhaben.
Nach dem risikobasierten Überblick über das Portfolio wurde eine gesamtschweizerische Ausschreibung durchgeführt. Vier Bauingenieurbüros mit spezifischem Fachwissen zur Erdbebensicherheit haben einen Auftrag erhalten. 2020 ist das Projekt mit Erdbebenüberprüfungen von rund 50 Schulhäusern gestartet, die im Sommer 2024 abgeschlossen worden ist. Aktuell untersuchen die Bauingenieurbüros Verwaltungsbauten, darunter Kulturgüter mit historischer Bausubstanz. Hierzu wird die kantonale Denkmalpflege beigezogen.
Mit der Erdbebenüberprüfung kann das Risiko eines Objekts nur ermittelt, jedoch nicht minimiert werden. Um das Risiko zu senken, müssen Massnahmen umgesetzt werden.
Aegerter & Bosshardt AG betreuen die Planungsbüros bei der Projektierung und Umsetzung von Ertüchtigungsmassnahmen gemeinsam mit dem Hochbauamt. So geschehen zwischen Sommer 2021 und heute bei 27 Schulhäusern. Diese Schulen sind bereits erdbebensicher im Sinne der Normvorgaben. Weitere Schulgebäude sollen auch in den kommenden Sommerferien ertüchtigt werden.
Dank des grossen Engagements aller Beteiligten in den vergangenen sechs Jahren steht der Kanton Basellandschaft bei den kantonseigenen Liegenschaften hinsichtlich Erdbebensicherheit gesamtschweizerisch sehr gut da.
Projektierte Erdbebenmassnahmen dienen vor allem der strukturellen Verstärkung von Bauwerken oder dem Beheben von seismischen Mängeln.
Als Beispiel sei die Sekundarschule Känelmatt I in Therwil erwähnt: Mitte der 1960er Jahre wurden zwei Klassentrakte, ein Aula- und ein Turnhallentrakt gebaut. Die Trakte sind durch eine offene, gedeckte Pausenhalle miteinander verbunden. Die heutigen Normvorgaben für die Erdbebensicherheit erforderten Massnahmen in allen Trakten.
In der Turn- und Pausenhalle wurden Windverbände aus Stahl eingesetzt zur Stabilisierung und Aufnahme von horizontalen Erdbebeneinwirkungen. Im Klassen- und Aulatrakt wurden einzelne Oblichter in den Korridorwänden geschlossen, um die Erdbebenkräfte in den Boden zu leiten. Und im Gebäude der heutigen Musikschule wurde durch neue Betonwände im Erdgeschoss der sogenannte Soft-Storey-Effekt (weiches Erdgeschoss auf Stützen ohne aussteifende Elemente) ausgeschaltet.
Die Arbeiten an der Sekundarschule Känelmatt I in Therwil konnten jeweils während den Sommerferien umgesetzt werden. Auf diese Weise wurde der Schulbetrieb nicht beeinträchtigt und konnte pünktlich nach den Ferien wieder starten.
Fokusthema 2024: Wasser – ein kostbares Gut
Im Jahr 2024 steht das Thema Wasser im Fokus des Umweltberichts beider Basel. Die Wasservorräte im Kanton Basel-Landschaft sind begrenzt. Klimatische Veränderungen mit längeren Trockenperioden im Sommer können das Wasser zusätzlich verknappen. Der Fokusbericht Wasser zeigt unter anderem auf, welche Wasserressourcen die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben, wie viel Wasser in den beiden Kantonen verbraucht wird und wie die beiden Kantone die Wasserqualität sicherstellen.
Welche Wasserressourcen haben die Kantone BL und BS?
Wasser ist in der Region sowohl sichtbar in Fliessgewässern und Teichen als auch unsichtbar als Grundwasser vorhanden. Der Rhein spielt eine zentrale Rolle in der Trinkwasserversorgung der Region. Die Wiese, die Birs und die Ergolz sind wie alle weiteren weniger grossen Flüsse wichtige Fischgewässer. Diese Flüsse und Bäche bilden in beiden Kantonen ein Fliessgewässernetz von etwa 900 Kilometern Länge.
Die Wasservorräte im Kanton Basel-Landschaft sind begrenzt. Grosse Teile werden lediglich durch das innerhalb des Kantons fallende Niederschlagswasser gespeist. Klimatische Veränderungen mit längeren Trockenperioden im Sommer können daher rasch zu Wasserknappheit führen. Dies hat Auswirkungen auf die Wasserführung in den Flüssen, die landwirtschaftliche Bewässerung und die Trinkwasserversorgung.
Wie viel Wasser wird in beiden Kantonen verbraucht?
Wasser wird vielseitig genutzt: für die öffentliche Wasserversorgung, den privaten Gebrauch, durch Gewerbe und Industrie sowie durch die Landwirtschaft. Dies wirkt sich auf den Wasserhaushalt aus, insbesondere auf die Grundwasservorkommen. Durch Sensibilisierung der Bevölkerung und den Einsatz wassersparender Technologien ist der Pro-Kopf-Verbrauch und der gesamte Trinkwasserkonsum in beiden Kantonen über mehrere Jahre gesunken. In den letzten Jahren ist dieser Verbrauch jedoch aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Klimawandels wieder leicht angestiegen. Der Verbrauch von Haushalten und Kleingewerben im Kanton Basel-Landschaft betrug im Jahr 2021 insgesamt 16,1 Mio. m³, während in Basel-Stadt im Jahr 2022 11,3 Mio. m³ konsumiert wurden. Der Wasserverbrauch der Industrie hängt stark von der Wirtschaftslage ab und variiert daher erheblich. Im Jahr 2022 betrug der gesamte Wasserentzug (Trinkwasserbezug öffentliches Netz und private Grundwasserförderung) im Kanton Basel-Stadt 20,87 Mio. m³ und im Kanton Basel-Landschaft 39,88 Mio. m³.
Wie wird die Wasserqualität gesichert?
Fast das gesamte Trinkwasser wird aufbereitet, da die Anforderungen an das Trinkwasser in der Schweiz streng sind. Es werden in den Wasserversorgungen regelmässig Trinkwasseruntersuchungen durchgeführt, um die Qualität des Trinkwassers und die Wirkung der Aufbereitungsanlagen zu kontrollieren. Für die Qualität der Fliessgewässer und des Grundwassers ist entscheidend, wie viele Schadstoffe mit dem Auslauf aus der Kläranlage in die Gewässer und weiter über die Infiltration ins Grundwasser gelangen.
Um die Austräge von Spurenstoffen aus Kläranlagen in die Gewässer zu reduzieren, wird in den nächsten Jahren in den grösseren Anlagen eine weitergehende Reinigungsstufe eingebaut, die Spurenstoffe entfernt. Im Kanton Basel-Stadt wird momentan eine neue Anlage gebaut, die nach ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2025 zu einer der modernsten Anlagen in Europa gehören wird.
Diese Massnahme ist entscheidend für die Verbesserung der Wasserqualität in den Fliessgewässern und im Grundwasser. Aus der Landwirtschaft gelangen Nitrat und Pflanzenschutzmittel in die Gewässer. Da in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt kaum intensive Landwirtschaft betrieben wird, sind die gemessenen Konzentrationen an Stoffen im Vergleich zum Mittelland eher gering. Die Entwicklung dieser Indikatoren über die letzten Jahre ist erfreulich.
Wie steht es um die Qualität unserer Fliessgewässer?
Neben einer guten Wasserqualität benötigen Fliessgewässer auch eine naturnahe Struktur, damit sie ihre Funktion als Ökosysteme erfüllen können. Diese Strukturen beinhalten Lebensräume für Kleinlebewesen und Fische. Ein grosser Teil der ökomorphologischen Struktur der Fliessgewässer in den beiden Kantonen ist stark beeinträchtigt.
Solche Gewässerabschnitte können ihre Funktion als Lebensräume nicht erfüllen. Gewässer wurden eingeengt und kanalisiert, damit mehr nutzbares Land zur Verfügung steht. Seit den 1980er Jahren gibt man den Gewässern wieder mehr Raum. Aufgrund der starken Nutzung bis an die Fliessgewässer gestaltet sich dies heute jedoch schwierig. Im Kanton Basel-Landschaft sind knapp 40 Prozent der Fliessgewässer stark beeinträchtigt, im Kanton Basel-Stadt sogar rund 75 Prozent. Durch die Revitalisierung soll der Anteil der naturnahen Gewässer erhöht werden. Die Qualität des Lebensraums und der allgemeine Zustand der Fliessgewässer werden mit biologischen Untersuchungen über eine längere Zeitspanne beurteilt.
Die Zusammensetzung der Lebensgemeinschaften von Fischen, Wirbellosen, Wasserpflanzen und Kieselalgen gibt einen integralen Überblick über den chemischen, morphologischen und hydrologischen Zustand der Gewässer. Der Zustand der Fliessgewässer im Kanton Basel-Stadt wird als gut, derjenige im Kanton Basel-Landschaft als mittelmässig beurteilt.
Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Gewässer?
Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Wassertemperaturen und den Wasserhaushalt. Die Grundwasser- und die Oberflächengewässertemperaturen sind in den letzten Jahren angestiegen. Erhöhte Temperaturen führen zu Veränderungen in der Biodiversität der Gewässer. Forellen sind auf kühlere Temperaturen angewiesen als andere Fischarten. Steigt die Temperatur des Wassers, müssen sie in kühlere Gewässer ausweichen.
Die Biozönose (eine Gemeinschaft von Organismen verschiedener Arten in einem abgrenzbaren Lebensraum) des Grundwassers und ihre Wirkung auf die Reinigung des Wassers sind noch kaum untersucht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass höhere Temperaturen im Grundwasser die Biozönose verändern werden.
Die Abflussmenge der Fliessgewässer im Kanton Basel-Landschaft ist in trockenen Sommern sehr gering. Einzelne Gewässerabschnitte trocknen sogar gänzlich aus. Mit dem Klimawandel werden die Phasen der sehr niedrigen bis fehlenden Abflüsse zunehmen – mit erheblichen Folgen für die Ökosysteme der Gewässer. Um Versorgungsengpässe zu verhindern, werden die Wasserversorgungen mit Verbindungsleitungen miteinander verbunden. Somit kann Wasser aus grösseren, resilienteren Fassungen bezogen werden.
Weitere Informationen zum Thema Wasser und zu 15 weiteren Umweltthemen finden Sie im digitalen Umweltbericht beider Basel. Mehr als 100 Indikatoren verschaffen einen Überblick über den aktuellen Zustand und die Entwicklung der Umwelt in der Region Basel: www.umweltberichtbeiderbasel.ch
Neuorientierung? Das neue Laufbahnzentrum macht’s möglich
Am 18. Oktober 2024 wurde das Laufbahnzentrum von Regierungsrätin Monica Gschwind, Zentrumsleiterin Maya Schenkel und Kantonsarchitekt Marco Frigerio im Helvetia Tower in Pratteln offiziell eröffnet. Das Laufbahnzentrum soll Menschen auf ihrem beruflichen Weg unterstützen – von der ersten Berufswahl bis hin zu neuen Möglichkeiten im späteren Berufsleben. Das moderne Design und die durchdachte Raumgestaltung schaffen einen inspirierenden Ort für individuelle Beratung und berufliche Entwicklung.
Nach knapp zehn Monaten intensiver Bauzeit wurde am 18. Oktober 2024 das neue Laufbahnzentrum im Helvetia Tower in Pratteln feierlich eröffnet. Die offizielle Einweihung fand in Anwesenheit von Regierungsrätin Monica Gschwind, Zentrumsleiterin Maya Schenkel und Kantonsarchitekt Marco Frigerio statt. Das Zentrum ging bereits im August 2024 an die Nutzenden über. Die Feier bot dennoch eine gute Gelegenheit, die Vorzüge der beruflichen Beratung in allen Lebensphasen zu betonen.
Das Laufbahnzentrum versteht sich als zentraler Anlaufpunkt, der Menschen auf ihrem gesamten beruflichen Weg begleitet. Von der ersten Berufswahl – noch oft in Begleitung der Eltern – über die Unterstützung nach Schul- oder Lehrabschluss bis hin zu entscheidenden Lebensabschnitten im Erwachsenenalter: Das Zentrum bietet umfassende Beratungsangebote für alle, die sich beruflich entwickeln möchten.
Raumgestaltung und Funktionalität
Der moderne und einladende Eingangsbereich empfängt die Besucherinnen und Besucher des Laufbahnzentrums. Das Zentrum besteht aus dem Foyer mit Empfangstheke und einer Animationswand, die an verschiedene Berufe erinnert. Dahinter liegt die Infothek, das Herzstück des Zentrums. Es ist mit einem durchdachten Farbsystem ausgestattet.
Der öffentlich zugängliche Bereich ist als räumliches Kontinuum gestaltet, das unterschiedliche Ein- und Ausblicke bietet. Zum Beispiel auf die Infothek mit Sitztribüne, die PC-Arbeitsplätze oder die diskreten Beratungsräume entlang der Glasfassade. Gemütliche Rückzugsnischen erinnern an die klassischen Vierersitzabteile der SBB. Besonders hervorzuheben ist der Schulungsbereich, der als freistehender Raum konzipiert wurde und über die Infothek erschlossen ist. Dieser Bereich bildet eine eigene Pausen- und Foyerzone, die den Austausch und die Vernetzung unter den Teilnehmenden fördert.
Im Obergeschoss des Laufbahnzentrums sind die Büroarbeitsplätze der Mitarbeitenden in einem offenen Raumkonzept angeordnet. Die Arbeitsplätze befinden sich in Nischen für vier bis zehn Personen entlang der Fassadenfront, wodurch eine angenehme Lichtatmosphäre entsteht. Zwischen den Nischen und in der Mittelzone des Raums stehen freistehende Kuben, die als multifunktionale Räume und Schreinermöbel gestaltet sind. Diese Kuben haben verschiedene Funktionen, darunter Rückzugsräume für konzentriertes Arbeiten, Servicepoints für administrative Aufgaben sowie als Garderoben und Postfächer.
Starkes Team im Einsatz: Kunstvolle Pflästerung für Waldenburger Rastplatz
In einem anspruchsvollen Projekt haben zwei Strassenbauer zusammen mit Lernenden vom Tiefbauamt ihr Können eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Sie haben den Rastplatz «Blaue Ränk» in Waldenburg mit einer kunstvollen Bogenpflästerung neu gepflästert. Das klingt einfacher als es tatsächlich ist.
Der Rastplatz an der Hauptstrasse oberhalb von Waldenburg war in die Jahre gekommen und musste erneuert werden. Er liegt an einer wichtigen Verkehrsachse und der einzigen Schwerverkehr-Versorgungsroute Typ 1 zwischen dem Baselbiet und dem Mittelland. Für Auto- und Velofahrende ist der Rastplatz eine willkommene Gelegenheit für eine Pause.
Mit der Aufgabe betraut wurden die Strassenbauer Manuel Völlmin und Rezan Ramazan. Von der ersten Idee bis zum erfolgreichen Abschluss haben sie mit dem Strassenbau-Lernenden Yannick Wyss und dem Betriebsfachmann-Lernenden Nico Vögtlin vom kantonalen Tiefbauamt intensiv zusammengearbeitet. Gemeinsam wollten sie eine Bogenpflästerung realisieren.
Die Vorbereitungen begannen mit verschiedenen Variantenskizzen und einer präzisen Kostenschätzung. Nachdem die Männer den Platz abgesteckt hatten, konnte das Unterfangen starten. Innerhalb von rund vier Wochen entstand die kunstvolle Bogenpflästerung. Den Platz haben sie darüber hinaus um zwei neue Sitzbänke, einen Tisch und Abfalleimer erweitert. Er ist nun auch barrierefrei zugänglich: Eine Rampe sorgt dafür, dass ihn Menschen mit Behinderung ebenfalls nutzen können.
Die Männer waren bestens organisiert und trotzten den teils herausfordernden Wetterbedingungen. Dank einem kleinen Zeltdach konnten sie auch bei Regen arbeiten.
Für das gesamte Team – und besonders für die beiden Lernenden Yannick und Nico – war das Projekt eine wertvolle Erfahrung. Die körperlich anstrengende Arbeit, oft in gebückter Haltung, hat ihnen viel abverlangt. Gleichzeitig konnten sie ihr handwerkliches Geschick fördern und am Ende stolz auf ein gelungenes Ergebnis blicken.
Im Frühling 2025 wird das Projekt weitergeführt: Im Parkplatzbereich wird ein neuer Belag eingebaut.
Vandalismus auf dem Wanderweg
Die allseits bekannten und geschätzten gelben Wegweiser für die Signalisation der Wanderwege werden vom Verein Wanderwege im Auftrag des Kantons aufgestellt und gepflegt. Nicht selten kommt es zu Beschädigungen der Wegweiser, wie das abgebildete Beispiel mit Schusslöchern eindrücklich zeigt. Dieser Wegweiser steht nicht etwa im Siedlungsgebiet, sondern weit abgelegen im Gebiet Chleini Weid unweit der Bergwirtschaft Stierenberg in Bretzwil. Der Ersatz dieses Wegweisers kostet rund 230–300 Franken.
10 Fragen an Corinne Andreoli
In der Rubrik „zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Corinne Andreoli vom Tiefbauamt vor.
BUZ: Wo arbeiten Sie und seit wann?
Andreoli: Ich bin neu in der Bau- und Umweltschutzdirektion: Ich arbeite seit September 2024 im Tiefbauamt.
BUZ: Was ist für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Andreoli: Das kann ich nach wenigen Wochen im neuen Job noch nicht sagen. Jedoch schätze ich den Umgang mit den Kolleginnen und Kollegen bereits jetzt schon sehr. Die Nähe in der nötigen Distanz erachte ich in jedem Beruf als unabdingbar.
BUZ: Welche Aufgaben im Arbeitsalltag würden Sie am liebsten jemandem abgeben?
Andreoli: Die Mailflut zu bearbeiten, würde ich tatsächlich gerne anderen überlassen.
BUZ: Nennen Sie mir drei Stärken und drei Schwächen von Ihnen
Andreoli: Stärken: Empathie für meine Mitmenschen, Beobachtungsgabe und die Rechtschreibung.
Schwächen: Ich bin keine Theoretikerin, ich möchte den 5er gern öfter mal grad sein lassen, wenn die liebe Technik nicht mitmacht, werde ich ganz schön ungeduldig.
BUZ: In welchem Land würden Sie nebst der Schweiz gerne leben?
Andreoli: Ich möchte in keinem anderen Land als der Schweiz leben. Nur meine Ferien verbringe ich gerne in Italien oder Spanien – Hauptsache im Süden an der Sonne.
BUZ: Gibt es eine Sache oder Tätigkeit, von der die Menschen in Ihrem Umfeld begeistert sind und Sie können nicht nachvollziehen weshalb?
Andreoli: Für Gefahrensportarten wie Bungee-Jumping, Fallschirmspringen, etc. kann ich mich gar nicht begeistern.
BUZ: Gibt es Prinzipien in Ihrem Leben, die Sie niemals brechen würden?
Andreoli: Meine persönlichen Prinzipien sind kurz gesagt: Ehrlichkeit, Sauberkeit und Ordnung.
BUZ: Wo wohnen Sie und weshalb ausgerechnet dort?
Andreoli: Ich bin in Allschwil aufgewachsen und lebe auch dort. Ich liebe dieses Sundgauerdorf einfach!
BUZ: Wie sieht das für Sie perfekte Wochenende aus?
Andreoli: Früh aufstehen, mit meinem Hund laufen gehen, später einen Apéro trinken, für meine Familie etwas Leckeres kochen und anschliessend mit ihr gemütliche Stunden verbringen.
BUZ: Welche Sprache würden Sie gerne fliessend sprechen können?
Andreoli: Ich würde gerne die italienische Sprache beherrschen.
Santichlaus besucht die BUD
Am Freitag, 6. Dezember besuchte der Santichlaus die Bau- und Umweltschutzdirektion. Sein Sack ist leider auf der langen Reise vom Schwarzwald in die Nordwestschweiz gerissen. Zum Glück konnte er kurzfristig einen Korb auftreiben und die Grättimänner trotzdem an die Mitarbeitenden der Direktion verteilen.
Foto-Quiz: Wo ist das?
Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein Moleskine Notizbuch A5 mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!
In eigener Sache
Wir verabschieden
Im dritten Tertial 2024 haben sich fünf Mitarbeiterinnen und acht Mitarbeiter von der Bau- und Umweltschutzdirektion verabschiedet, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Für ihre langjährige Treue und ihren wertvollen Einsatz möchten wir ganz herzlich danken. Wir wünschen Ihnen für den neuen Lebensabschnitt viele freudige Jahre in bester Gesundheit mit viel Tatendrang für all die Dinge, die Ihnen Freude und Glück bescheren. Alles Gute!
Wir gratulieren
Auch den Jubilarinnen und Jubilaren gratulieren wir an dieser Stelle ganz herzlich zum Dienstjubiläum und wünschen Ihnen weiterhin gute Gesundheit und viel Freude an der Arbeit und im Alltag.