Liebe Leserinnen und Leser
Ein intensives Präsidialjahr liegt hinter mir. Per Anfang Juli durfte ich das Präsidium an meinen Kollegen Anton Lauber weitergeben und freue mich nun auf 100 Prozent BUD!
Geprägt hat meine Zeit als Regierungspräsident wider Erwarten das Coronavirus. Es kam fast aus dem Nichts und stürzte unser Land – ja sogar die ganze Welt – in eine grosse Krise. Sehr rasch musste vieles der Gesundheit untergeordnet und innert kürzester Zeit Hygiene- und Verhaltensregeln implementiert werden.
Zahlreiche bis zu diesem Zeitpunkt nur schwer vorstellbare Dinge wurden plötzlich Realität. Auch mutige Entscheide waren gefordert: So hat der Kanton Baselland zusammen mit dem Tessin und weiteren Kantonen im März für den nötigen Druck gesorgt, dass in der Schweiz situationsgerecht und vor allem rasch gehandelt wurde – zum Vorteil des ganzen Landes.
Unzählige Personen in der kantonalen Verwaltung haben Grosses geleistet. Angehörige aller Direktionen haben durch ihre Mitarbeit im kantonalen Krisenstab die Regierung bestmöglich unterstützt und die Weiterführung einer geordneten Verwaltungstätigkeit überhaupt erst ermöglicht.
Auch der BUD kam in den letzten Monaten eine zentrale Rolle zu. Die ganze Infrastruktur musste weiter funktionieren, Baustellen offengehalten, Baugesuche weiter ausgefertigt und so viele Aufträge wie möglich herausgegeben werden.
Ebenfalls entscheidend beim Meistern der Corona-Krise war die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Parlament. Der Landrat hat seine Sitzungen kurzfristig ins Messezentrum Basel verlagert und konnte den Betrieb als zweites Parlament der Schweiz wiederaufnehmen und somit die Notverordnungen wie von der Verfassung gefordert «so schnell wie möglich» genehmigen.
Und wo stehen wir heute? Die Krise ist keineswegs gebannt und die Gefahr bleibt. Aber nicht nur in unserem Kanton, sondern in der ganzen Schweiz ist der wirtschaftliche Einbruch bisher deutlich geringer als erwartet.
«Corona» wird uns weiter begleiten. Home-Office wird künftig einen höheren Stellenwert erhalten. Dennoch treffen wir uns in diesen Tagen statt am Bildschirm wieder vermehrt in den Büros. Darauf freue ich mich persönlich besonders, weil ich mich nun viel intensiver unserer Direktion widmen kann. Das ist wichtig, schliesslich vergisst man angesichts des Sonderregimes beinahe, dass in der Bau- und Umweltschutzdirektion ganz viele zentrale und spannende Projekte laufen.
Ihnen Allen wünsche ich einige schöne Sommertage und bleiben Sie gesund!
Isaac Reber
Vorsteher
Liebe Leserinnen und Leser
Ein intensives Präsidialjahr liegt hinter mir. Per Anfang Juli durfte ich das Präsidium an meinen Kollegen Anton Lauber weitergeben und freue mich nun auf 100 Prozent BUD!
Geprägt hat meine Zeit als Regierungspräsident wider Erwarten das Coronavirus. Es kam fast aus dem Nichts und stürzte unser Land – ja sogar die ganze Welt – in eine grosse Krise. Sehr rasch musste vieles der Gesundheit untergeordnet und innert kürzester Zeit Hygiene- und Verhaltensregeln implementiert werden.
Zahlreiche bis zu diesem Zeitpunkt nur schwer vorstellbare Dinge wurden plötzlich Realität. Auch mutige Entscheide waren gefordert: So hat der Kanton Baselland zusammen mit dem Tessin und weiteren Kantonen im März für den nötigen Druck gesorgt, dass in der Schweiz situationsgerecht und vor allem rasch gehandelt wurde – zum Vorteil des ganzen Landes.
Unzählige Personen in der kantonalen Verwaltung haben Grosses geleistet. Angehörige aller Direktionen haben durch ihre Mitarbeit im kantonalen Krisenstab die Regierung bestmöglich unterstützt und die Weiterführung einer geordneten Verwaltungstätigkeit überhaupt erst ermöglicht.
Auch der BUD kam in den letzten Monaten eine zentrale Rolle zu. Die ganze Infrastruktur musste weiter funktionieren, Baustellen offengehalten, Baugesuche weiter ausgefertigt und so viele Aufträge wie möglich herausgegeben werden.
Ebenfalls entscheidend beim Meistern der Corona-Krise war die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Parlament. Der Landrat hat seine Sitzungen kurzfristig ins Messezentrum Basel verlagert und konnte den Betrieb als zweites Parlament der Schweiz wiederaufnehmen und somit die Notverordnungen wie von der Verfassung gefordert «so schnell wie möglich» genehmigen.
Und wo stehen wir heute? Die Krise ist keineswegs gebannt und die Gefahr bleibt. Aber nicht nur in unserem Kanton, sondern in der ganzen Schweiz ist der wirtschaftliche Einbruch bisher deutlich geringer als erwartet.
«Corona» wird uns weiter begleiten. Home-Office wird künftig einen höheren Stellenwert erhalten. Dennoch treffen wir uns in diesen Tagen statt am Bildschirm wieder vermehrt in den Büros. Darauf freue ich mich persönlich besonders, weil ich mich nun viel intensiver unserer Direktion widmen kann. Das ist wichtig, schliesslich vergisst man angesichts des Sonderregimes beinahe, dass in der Bau- und Umweltschutzdirektion ganz viele zentrale und spannende Projekte laufen.
Ihnen Allen wünsche ich einige schöne Sommertage und bleiben Sie gesund!
Isaac Reber
Vorsteher
Statusbericht Klima: Handlungsfelder im Kanton Basel-Landschaft
Die Auswirkungen des Klimawandels werden auch im Kanton Basel-Landschaft immer deutlicher. Der Kanton hat den «Statusbericht Klima, Handlungsfelder im Kanton Basel-Landschaft» beschlossen. Der Bericht enthält Massnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Der Kanton verfolgt beim Klimawandel eine Doppelstrategie. So setzt er sich dafür ein, den Ausstoss von Treibhausgasen zu vermindern. Im kantonalen Energiegesetz sind Ziele verankert, welche zu einer Reduktion der CO2-Emissionen führen.
Der Klimawandel zeigt aber schon heute negative Auswirkungen, die weiter zunehmen werden. Mit Massnahmen zur Anpassung können die damit zusammenhängenden Risiken vermindert werden.
Klimawandel - Globale Erscheinung mit lokalen Ursachen und Auswirkungen
Der Klimawandel ist im Kanton Basel-Landschaft schon heute spür- und messbar: Die Durchschnittstemperatur stieg seit Messbeginn im Jahr 1864 um zwei Grad an. Hitzewellen treten 200 Prozent häufiger auf als noch zu Beginn des vorherigen Jahrhunderts und die Anzahl Schneetage hat sich seit 1970 halbiert.
Klimaszenarien – Das künftige Klima im Baselbiet
MeteoSchweiz und die ETH Zürich publizierten 2018 eine aktualisierte Version der Klimaszenarien für die Schweiz. Sie zeigt auf, welche Entwicklungen in den nächsten Jahrzehnten voraussichtlich zu erwarten sind. Ohne rasche Umsetzung von Massnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen wird sich das Klima weiter verändern. Und dies mit meist negativen Folgen. Ohne Klimaschutzmassnahmen wird die Temperatur um zwei Grad und mehr ansteigen und es sind drastische Veränderungen mit langanhaltenden oder gar irreversiblen Schäden zu erwarten.
Ohne wirksamen und globalen Klimaschutz ist im Baselbiet bis im Jahr 2060 mit folgenden Klimaszenarien zu rechnen:
- Weitere Zunahme von Hitzetagen, Tropennächten (Nächte über 20 Grad) und Tageshöchsttemperaturen.
- Die Sommer werden trockener, in den übrigen Jahreszeiten fällt mehr Regen.
- Die Anzahl Neuschneetage und Eistage (ganztags unter null Grad) verringert sich.
Diese Auswirkungen betreffen vor allem die Wasserwirtschaft, also die wichtigste Ressource des Kantons: Trockene Sommer führen zu Engpässen im Wasserangebot und dessen Nutzbarkeit. Die Rheinschifffahrt, die Landwirtschaft und die Waldwirtschaft müssen sich anpassen.
Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Der Statusbericht umfasst insgesamt 63 Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel, davon 36 bestehende und 27 neue. Zahlreiche Massnahmen werden bereits heute umgesetzt, weil der Klimawandel in vielen Bereichen nicht grundsätzlich neue Herausforderungen schafft, sondern bestehende Risiken verändert und dabei oft verschärft.
Um den Veränderungen gerecht zu werden, sollen die Wasserverfügbarkeit verbessert und das Wasserdargebot erhöht werden. Auch müssen der Wald und die Landwirtschaft auf den Klimawandel vorbereitet werden. Zudem sind vier fachübergreifende Massnahmen angedacht:
- Erarbeitung eines kantonalen Hitzeplans, der Massnahmen für akute Hitzewellen enthält;
- Aufbau eines Kompetenzzentrums für Humusaufbau;
- Prüfung von Rückhalteräumen und Abflusskorridoren für Regenwasser;
- Planungsempfehlungen für Gemeinden zum Umgang mit Hitze im Siedlungsraum.
Im Bereich Koordination, Monitoring und Kommunikation sind zudem zwei Massnahmen vorgesehen. Diese Massnahmen beinhalten die Koordination und Begleitung der Massnahmen sowie den Aufbau eines Wirkungsmonitorings.
Klimaschutz - Aktiv Ursachen angehen
Das Ausmass des Klimawandels hängt vor allem davon ab, wie viel Treibhausgase heute und in den nächsten Jahrzehnten ausgestossen werden. Der Kanton Basel-Landschaft hat bereits einige Massnahmen zur Verminderung der Emissionen ergriffen, die bei unterschiedlichen Verursachern ansetzen. Trotzdem muss sich noch einiges bewegen – sei es global, national, kantonal oder auch in Bezug auf das persönliche Verhalten jedes Einzelnen.
Der grösste Handlungsspielraum des Kantons liegt im Sektor Energie für Gebäude, da dort die Bestimmungen hauptsächlich durch den Kanton definiert werden. Viele kantonale Massnahmen zielen deshalb auf energieeffiziente Gebäude und einen Umstieg auf erneuerbare Heiz- und Warmwassersysteme ab.
Auch der Verkehr trägt wesentlich zu den Gesamtemissionen des Kantons bei. Das Einsparpotenzial ist hoch. Der Bund hat hier die grössten Einflussmöglichkeiten. Mit einer guten Abstimmung von Siedlung und Verkehr, einer Verlagerung auf umweltfreundliche Verkehrsmittel und der technischen Weiterentwicklung der Elektrofahrzeuge kann der Kanton aber einen unterstützenden Beitrag leisten. Nicht zu vernachlässigen sind zudem die Emissionen aus der Abfall- und Abwasserbehandlung sowie aus der Landwirtschaft. Auch wenn der Emissionsanteil im Abfallbereich gering ist, kann der Kanton aufgrund seines Handlungsspielraums hier geeignete Massnahmen umsetzen. Die Landwirtschaft ist dagegen stark durch die nationale Politik geregelt.
Die Herausforderungen für die kommenden Jahre sind gross und können durch den Kanton in enger Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche sowie in Abhängigkeit mit den nationalen (und sogar internationalen) Entwicklungen angegangen werden. Wichtige Schritte sind dabei die fachübergreifende Erarbeitung von Strategien und Massnahmen mit Prioritätensetzung sowie die Einnahme einer Vorbildfunktion durch den Kanton als Signalwirkung.
Statusbericht Klima, Handlungsfelder im Kanton Basel-Landschaft
Im Bericht werden die Folgen und Ursachen des Klimawandels aufgezeigt. Für die verschiedenen Fachbereiche werden die wesentlichen Auswirkungen des Klimawandels und Handlungsmöglichkeiten zur Anpassung und zur Verringerung der Emissionen aufgezeigt.
Online-Planauflage bei Baugesuchen
Die Verwaltungsarbeit stand wegen der Corona-Pandemie vor neuen Herausforderungen. Der gewohnte Gang auf die Gemeinde- oder Kantonsverwaltung, die persönlichen Besprechungen, Augenscheine und Koordinationssitzungen waren nicht mehr ohne weiteres möglich. Besonders betroffen waren Verwaltungsdienstleistungen, die auf den Kundenkontakt ausgerichtet sind. So etwa die Publikation und öffentliche Auflage von Baugesuchen.
Die öffentliche Auflage der Baugesuche während der gesetzlich vorgeschriebenen Publikationsdauer macht für Interessierte einen persönlichen Besuch bei der Verwaltung notwendig. Die Pläne liegen während dieser Zeit in der jeweiligen Standortgemeinde zur Einsicht auf. In Ausnahmefällen können die Pläne auch im Bauinspektorat eingesehen werden. Ein persönlicher Besuch ist zwingend, da die Akten nicht an die interessierten Bürgerinnen und Bürger versendet werden können. Die Einsichtnahme in die Baugesuchsakten ist ein wichtiger Bestandteil unseres Bewilligungssystems und gilt als fundamentales, verfassungsmässiges Recht zur Wahrung des rechtlichen Gehörs.
Während der Corona-Pandemie genehmigte der Regierungsrat am 21. April 2020 eine zusätzliche Dienstleistung für die Bevölkerung: Es konnte innert kurzer Frist ein Prozessablauf im Bauinspektorat in Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung der BUD eingerichtet werden. Die zur Bewilligung eingereichten Pläne eines Baugesuches wurden digital so aufbereitet, dass sie während der Auflage- und Einsprachefrist von 10 Tagen, bei Gesuchen mit Umweltverträglichkeitsberichten von 30 Tagen, im Internet eingesehen werden können. Damit kann den Bürgerinnen und Bürgern der persönliche Gang auf die jeweilige Gemeindeverwaltung erspart werden. Aus urheber- und datenschutzrechtlichen Gründen wird bis zur Schaffung einer entsprechenden gesetzlichen Grundlage noch das individuelle Einverständnis des Projektverfassers oder der Projektverfasserin eingeholt, damit die Pläne im Internet publiziert werden können.
Wer im Internet das kantonale Amtsblatt konsultiert und dort die Rubrik mit den Baugesuchspublikationen anklickt, findet im ersten Teil den Link auf die eigens dafür eingerichtete Webseite mit den Online-Plänen.
Damit eine missbräuchliche Verwendung der Pläne zum Beispiel durch unbefugten Download und kommerzielle Weiterverwendung wirksam unterbunden wird, werden die Darstellungen nur mit reduzierter Auflösung publiziert und mit einer Schutzmarkierung versehen, die auf den urheberrechtlichen Schutz verweist.
Die Rückmeldungen von Architekten, Gemeinden und Privatpersonen zur Online-Planauflage waren überwiegend positiv. Deshalb soll dieses Leistungsangebot auch über die Pandemie-Massnahmen hinaus als Standard im Bewilligungsprozess etabliert werden. Hierfür müssen zunächst die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden, damit künftig auf die Zustimmung der Projektverfassenden verzichtet und der gesamte Prozess vereinfacht werden kann. Eine entsprechende Gesetzes- und Verordnungsänderung ist derzeit in Erarbeitung. Ziel ist, dieses Leistungsangebot unterbruchsfrei weiterzuführen.
Digitalisierte Baugesuchsunterlagen als zeitgemässe Arbeitsgrundlage der Verwaltung
Mit der öffentlichen Auflage der Baugesuche im Internet lassen sich diese für die Bürgerinnen und Bürger bequem von zu Hause aus einsehen. Behördengänge können minimiert werden und die Konsultation der Unterlagen kann unabhängig von Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltungen erfolgen. Der Nutzen geht aber weit über die blosse Veröffentlichung im Internet während der Auflagefrist hinaus. Sind die Unterlagen einmal digital erfasst, können alle im Baugesuchsverfahren involvierten Fachstellen ohne Zeitverzögerung mit der bereits vorhandenen Bearbeitungssoftware («E-BauWeb») die Pläne und Beilagen beurteilen und ihre Fachberichte abgeben. Bis jetzt konnte dieser Prozessablauf nur auf Baugesuche angewendet werden, welche mit der online-Plattform «E-Baugesuch» bereits digital durch den Projektverfasser oder die Projektverfasserin eingereicht wurden. Mit der systematischen Digitalisierung aller Baugesuche durch eine Scan-Lösung, stehen diese optimierten Arbeitsabläufe nun für alle Baugesuche zur Verfügung. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich dadurch eine Vereinfachung und ein deutlicher Zeitgewinn bei der verwaltungsinternen Bearbeitungs- und Bewilligungsdauer der Gesuche ergeben.
Auch für das Home-Office wird mithilfe der gescannten Baugesuche ein optimaler Ablauf geschaffen. Die Mitarbeitenden der Fachstellen und des Bauinspektorats sind nicht mehr zwingend auf die Papierpläne angewiesen. In Ausnahmefällen können aber nach wie vor die stets vorhandenen Papierpläne zur Einsicht beigezogen werden. Es wird bis auf weiteres mindestens noch ein Plansatz im Bauinspektorat zur Verfügung stehen. Der Zugriff auf das «E-BauWeb» und damit auf die elektronisch verfügbaren Pläne greift noch nicht bei den externen Fachstellen im Prüfungsablauf. Die SBB, das ESTI (Eidgenössisches Starkstrominspektorat) oder das ASTRA müssen im Moment noch mit physischen Plänen per Postweg oder mittels gescannter Unterlagen per E-Mail bedient werden. Geplant ist, in einer künftigen Weiterentwicklung von «E-BauWeb» auch den externen Fachstellen den direkten Zugriff zu ermöglichen.
Die digitale Aufbereitung von Gesuchsunterlagen ermöglicht somit auch verwaltungsinternen Stellen eine effizientere und effektivere Bearbeitung von Baugesuchen. Damit werden Kosten gespart, Ressourcen geschont und moderne Abläufe geschaffen.
Mühlerainstrasse Füllinsdorf: Ein Projekt – zwei Kreisel
Der Deckbelag auf der Mühlerainstrasse in Füllinsdorf war in einem schlechten Zustand und verursachte einen erhöhten Unterhaltsbedarf. Deshalb hat das Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft ein umfassendes Instandsetzungsprojekt erarbeitet. Nach umfangreicher Beurteilung unter Einbezug von Verbänden wurde beschlossen, die beiden Verkehrsknoten auf der Mühlerainstrasse zu Kreiseln umzubauen. Die Arbeiten haben im April 2020 begonnen und dauern 12 bis 14 Monate.
Startschuss für die Instandsetzungsarbeiten am Knoten Mühlerainstrasse/Hammerstrasse/Ergolzstrasse Ende April 2020 war die Entfernung der Lichtsignalanlage. Die Ampel wird durch den neuen Schönthal-Kreisel ersetzt. Der Kreisel hat einen Durchmesser von 29 Metern und wird einstreifig geführt. Die Fahrbahn ausserhalb des Kreisels wird künftig nur noch zwei Fahrspuren haben. Der zweite Kreisel entsteht am Verkehrsknoten Mühle-rainstrasse/Fraumattstrasse/Hauptstrasse und wird zum künftigen Fraumatt-Kreisel. Dieser wird ebenfalls mit einstreifigen Zufahrten und einstreifiger Fahrbahn geführt und hat einen Durchmesser von 26 Metern. Die auf der Mühlerainstrasse verlaufende kantonale Radroute erhält auf beiden Seiten einen Velostreifen. Ausserdem wird auf der Strassennordseite zwischen dem Schönthal-Kreisel und dem Fraumatt-Kreisel ein durchgängiges Trottoir gebaut.
Die Hauptstrasse wird im Abschnitt zwischen dem Fraumatt-Kreisel und dem Anschluss Müh-lemattstrasse umgestaltet. Am augenfälligsten sind der Wegfall der langen Leitinsel und der Sperrfläche in der Mitte der Fahrbahn zu Gunsten eines neuen Trottoirs auf der Westseite der Strasse. In Richtung Norden wird das Trottoir breiter und darf künftig auch von Velofahrerinnen und Velofahrern benutzt werden.
Auf sämtlichen sanierten Abschnitten wird ein lärmmindernder Flüsterbelag eingebaut. Die Haltekanten der Bushaltestelle "Niederschönthal" werden auf 22 Zentimeter erhöht, damit sie der Norm für hindernisfreie Bushaltestellen entsprechen.
In der ersten Phase werden die beiden Gasleitungen und die Wasserleitung ins südliche Trottoir der Mühlerainstrasse verlegt, während die bestehenden Leitungen an der ursprünglichen Lage in Betrieb bleiben. Dieser Meilenstein muss vor Beginn der Heizperiode Ende September 2020 erreicht werden. Erst dann können die alten Leitungen aus der Mühlerainstrasse entfernt und es kann mit den eigentlichen Strassenbauarbeiten begonnen werden.
Neben dem Ersatz der Gasleitungen und der kommunalen Wasserleitungen werden auch die Strassenentwässerung sowie die öffentliche Beleuchtung angepasst. Auch die Swisscom und die EBL werden ihre Netze anpassen. Die Bauarbeiten dauern 12 bis 14 Monate. Die Kosten für die Um- und Neugestaltung belaufen sich auf rund 3,9 Millionen Franken.
Mit dem Neubau der beiden Kreisel weisen die Verkehrsknoten im Raum Frenkendorf – Füllinsdorf auf dem Kantonsstrassennetz künftig ein einheitliches Konzept auf. Dies führt zu einem konstanteren Verkehrsfluss und insgesamt zu weniger Wartezeiten. Schliesslich wird dadurch die Verkehrssicherheit verbessert, wovon insbesondere der Langsamverkehr profitieren wird.
Luftqualität 2019: heisser Sommer – hohe Ozonwerte
Der heisse und sonnige Sommer 2019 hat in der Nordwestschweiz zu hohen Ozonwerten geführt. Bei den Luftschadstoffen Stickstoffdioxid und Feinstaub konnte ein leichter Rückgang festgestellt werden, wobei die Grenzwerte an verkehrsreichen Standorten nach wie vor überschritten wurden.
Stickstoffdioxid (NO2) – leicht geringere Belastung
Die Belastung mit Stickstoffdioxid ist im Jahr 2019 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurückgegangen. Dennoch wird der Jahresgrenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter (µg/m3) an stark befahrenen Strassen in den Städten und an der Autobahn deutlich überschritten. So auch an der A2 in der Hard mit 41 µg/m3 oder an der Feldbergstrasse in Basel mit 44 µg/m3. An den weniger verkehrsexponierten Lagen und auf dem Land wird er seit einiger Zeit eingehalten (z.B. in Sissach mit 15 µg/m3 oder am St. Johanns-Platz in Basel mit 23 µg/m3). Der Tagesgrenzwert von 80 µg/m3 wurde wie im Vorjahr an keiner Station überschritten.
Feinstaub (PM10 und PM2.5) – Grenzwert bei der gröberen Fraktion eingehalten
Vom Feinstaub werden heute aus lufthygienischer Sicht zwei Grössenfraktionen beurteilt. PM ist englisch und steht für «Particulate Matter». Eine Fraktion umfasst die gröberen Partikel bis zu einem Durchmesser von 10 µm, die andere Fraktion die feineren Teile bis 2.5 µm.
Der Jahresgrenzwert der Luftreinhalte-Verordnung für Feinstaub PM10 von 20 µg/m3 wurde zum ersten Mal an sämtlichen Messstandorten eingehalten, wenn auch nur knapp an den verkehrsreichen Lagen: Basel Feldbergstrasse 19 µg/m3 oder A2 Hard 17 µg/m3. Anders verhält es sich für den feineren Anteil PM2.5: Der Jahresgrenzwert von 10 µg/m3 wird insbesondere an verkehrsreichen Orten nach wie vor überschritten (Feldbergstrasse: 14 µg/m3) und in ländlichen Gebieten nur knapp eingehalten (Sissach: 9 µg/m3).
Input: gesundheitliche Auswirkungen der Luftschadstoffe
- Stickstoffdioxid führt zu Entzündungserscheinungen in den Atemwegen und verstärkt die Reizwirkung von Allergenen.
- Feinstaub wirkt sich direkt auf die Atemwege aus. Man geht davon aus, dass Partikel grösser als PM10 bereits in der Nase und den oberen Atemwegen abgeschieden werden, während kleinere Partikel (<PM10 und <PM2.5) tiefer in die Lunge eindringen. Dort können sie Entzündungsreaktionen auslösen und bestehende Atemwegserkrankungen verschlimmern. Diese Reaktionen begünstigen unter anderem die Entstehung von Bluthochdruck, Herz-/Kreislaufkrankheiten und Stoffwechselerkrankungen.
- Beim Ozon stehen aus gesundheitlicher Sicht akute Auswirkungen im Vordergrund. Es sind dies – je nach Konzentration und Dauer der Belastung – Reizungen von Augen, Nase, Hals und tieferen Atemwegen, Enge und Druck auf der Brust sowie Husten. Ferner werden die Lungenfunktion und die körperliche Leistungsfähigkeit herabgesetzt und die Sterblichkeit erhöht.
Ozon (O3) – anhaltende Überschreitung des Grenzwertes
In der Troposphäre (unterste Schicht der Erdatmosphäre) wird Ozon unter Einwirkung von Sonnenlicht aus den Vorläufersubstanzen «flüchtige organischen Verbindungen» (VOC) und Stickstoffdioxid (NO2) gebildet. Je mehr VOC und NO2 in der Luft sind und je stärker die Sonne scheint, umso mehr Ozon wird gebildet. Erhöhte Lufttemperaturen begünstigen zudem die chemischen Reaktionen.
Im Sommer 2019 fielen die Phasen mit langandauernden, hohen Temperaturen im Vergleich zum Vorjahr kürzer aus. Dadurch wurde an allen Standorten ein Rückgang der Anzahl Stunden über dem Grenzwert von 120 µg/m3 registriert. Die maximalen Stundenmittelwerte haben sich aufgrund der kurzfristig sehr heissen Temperaturen allerdings leicht erhöht (Sissach 196 µg/m3, St. Johanns-Platz 185 µg/m3, Chrischona 175 µg/m3).
Der gemeinsame Jahresbericht der nordwestschweizer Kantone basiert auf den Daten des Lufthygieneamtes beider Basel (LHA), sowie den Umweltämtern der Kantone AG, BE, JU und SO, welche im Bereich Luftqualität eine enge Zusammenarbeit pflegen. Er ist im Internet abrufbar.
Aktuell: Auswirkung der Corona-Massnahmen auf die Luftqualität in der Region Basel
Der motorisierte Verkehr trägt in der Region Basel wesentlich zur Belastung mit den Luftschadstoffen Stickoxide, Feinstaub und Ozon bei. Von Beginn des Lockdowns am 16. März 2020 bis zu den Lockerungen vom 6. Juni 2020 sanken die Verkehrszahlen auf der Autobahn und den verkehrsreichen Strassen in der Stadt deutlich. Dies ist auf den eingeschränkten Freizeitverkehr und auf das breit praktizierte «Home-Office» zurückzuführen. Während dieser Zeit wurde ein Rückgang der Belastung an Stickoxiden festgestellt. Seit der Aufhebung der Massnahmen ab dem 6. Juni 2020, haben die Verkehrszahlen bei den Messstellen an der Autobahn A2 in der Hard und an der Feldbergstrasse in Basel wieder das «Vor-Corona»-Niveau erreicht (siehe Medienmitteilung vom 07.07.2020).
Weitere Informationen und aktuelle Angaben zur Luftqualität finden Sie unter:
• www.luftqualitaet.ch
• www.luft-am-oberrhein.net
• www.ozon-info.ch
• www.feinstaub.ch
• App airCHeck für Android und iOS: www.luftqualitaet.ch/app
Kantonsplaner Martin Kolb sagt Adieu
Am 1. Juni 2009 startete ich meine neue Herausforderung als Kantonsplaner und Leiter des Amtes für Raumplanung an der Rheinstrasse 29 in Liestal. Der Kanton war mir bereits bestens vertraut, da ich im Baselbiet aufgewachsen bin. Die Karte, die ich auf dem Foto in den Händen halte, wurde mir 1962 im Löffelmatt-Schulhaus in Münchenstein in der 2. Klasse übergeben.
Von da führten mich Ausbildung und Beruf nach Basel, Nordrhein-Westfalen, in den Kanton Uri, nach Bern und ins Laufental. Gekrönt wurde dieser Weg schliesslich in Liestal.
Die Führung des Amtes für Raumplanung war mein Traumjob. Entsprechend gerne und mit viel Herzblut habe ich diese Aufgabe wahrgenommen. Meine Kolleginnen und Kollegen aus den Abteilungen Kantonsplanung, Denkmal- und Ortsbildpflege, Ortsplanung, Natur und Landschaft, öffentlicher Verkehr und Rauminformation haben mich dabei von der ersten Stunde an unterstützt und in die Geheimnisse der Baselbieter Verwaltung bestens eingeführt.
Nach rund elf Jahren als Kantonsplaner werde ich im Herbst in Pension gehen. Ich möchte allen Gemeindebehörden, dem Landrat und der Regierung, den Mitarbeitenden in der kantonalen Verwaltung, meiner Assistentin, meinen Vorgängern und den Planungsbüros herzlich für die tolle Zusammenarbeit, die Unterstützung und das gute Einvernehmen danken!
«Nei, schöner als im Baselbiet chas währli niene sii!»
Planerische Highlights der vergangenen elf Jahre im Amt für Raumplanung
- Kantonaler Richtplan (KRIP): Das zentrale kantonale Planungsinstrument mit allen wichtigen räumlichen Themen wurde für den Kanton Basel-Landschaft erstmals am 8. September 2010 durch den Bundesrat genehmigt und hat seither diverse Revisionen erfahren.
- Salina Raurica: Die Umsetzung der Planungsvorhaben gleicht dem mythologischen Hydra-Kampf. Immer wenn in den vergangenen zehn Jahren unter der Federführung des Amtes für Raumplanung (ARP) das Vorhaben eine Etappe weiter in Richtung «Umsetzung» bewegt werden konnte, tauchten sofort wieder neue Hürden auf.
Gegenwärtig baut das Tiefbauamt im Gebiet die Rauricastrasse. Der Landrat wird demnächst über den Planungskredit für die Verlängerung der Tramlinie 14 von Pratteln nach Salina Raurica beschliessen. Gleichzeitig sind in Pratteln politische Vorstösse hängig, die vom Gemeinderat einen Planungsstopp des Salina-Raurica-Projektes verlangen. - Dreispitz: Die Zusammenarbeit mit dem städtischen Halbkanton hat speziell im Dreispitz auf dem Gebiet des ehemaligen Zollfreilagers Früchte getragen. Hier ist es gelungen, gemeinsam mit Basel-Stadt eine vorbildliche Umnutzung der ehemaligen Lager- und Logistikflächen zu bewirken und aus einem abgeriegelten Areal einen lebendigen Stadtteil mit Fachhochschule, Wohnungen, Ateliers, Studios, Ingenieur- und Architekturbüros, Restaurants und Läden zu schaffen. Es ist zu hoffen, dass diese gemeinsamen Entwicklungsprozesse etwa im Rahmen der Diskussion um neue Universitätsstandorte weitergeführt werden können.
- Agglomerationsprogramm Basel: Grenzüberschreitend arbeitet der Kanton im Rahmen des Agglomerationsprogramms Basel auch mit Deutschland und Frankreich wirkungsvoll zusammen. Die heute als Verein organisierte Trägerschaft des Programms wurde im Jahr 2010 zunächst als Abteilung des ARP gegründet. Hier wird an der konkreten Umsetzung von grenzüberschreitend abgestimmten Verkehrsmassnahmen und Bundesmitteln effizient gearbeitet.
- Oberrheinkonferenz: Daneben ist das Engagement des ARP in der Arbeitsgruppe Raumordnung der D-F-CH-Oberrheinkonferenz, deren Vorsitz ich gegenwärtig innehabe, weniger projektbezogen, bietet aber eine ausgezeichnete Möglichkeit zur Förderung des wechselseitigen Verständnisses über Abläufe, Projekte und raumplanerische Themen zwischen den drei Ländern.
- Regionalplanung: Erstmals ist es seit dem 1. April 2020 im Kanton Basel-Landschaft möglich, dass Gemeinden in Regionen raumplanerisch zusammenarbeiten können. Die rechtlichen Grundlagen dafür wurden unter der Federführung des ARP im Rahmen eines ersten VAGS-Projekts zusammen mit den Gemeinden geschaffen.
Neue Fuss- Und Velobrücke über die Birs für Zwingen
Das kantonale Radroutennetz im Laufental wird sukzessive ausgebaut und optimiert. Bislang verlaufen einige Abschnitte noch auf der stark befahrenen A18, wo die Route trotz bestehender Velostreifen eine Herausforderung für den Veloverkehr darstellt. Aus diesem Grund soll die Route, wo immer möglich, abseits der Hauptstrasse geführt und auch attraktiver gestaltet werden. Ein Kernstück der neu ausgebauten Radroute ist eine Brücke für den Fuss- und Veloverkehr über die Birs in Zwingen.
Die Laufentaler Radroute zwischen Grellingen und Liesberg wurde bereits 2011 in einer umfangreichen Variantenstudie untersucht. Zwischenzeitlich wurden die Abschnitte «Zwingen – Laufen» und «Laufen – Bärschwil» auf optimierte Wege entlang der SBB verlegt. Nun ist die touristische Radroute nicht nur deutlich sicherer, sondern auch attraktiver. Ausserdem wurde die für Schüler und Pendler wichtige Verbindung zwischen Zwingen und Brislach ausgebaut. Hingegen musste der Bau eines abgetrennten Velowegs zwischen dem Eggfluetunnel und Zwingen aufgrund mehrerer Einsprachen und zwischenzeitlicher Übernahme der A18 durch den Bund vorläufig sistiert werden.
Die Planung bzw. der Bau einer neuen Birsbrücke für den Fuss- und Veloverkehr in Zwingen hat eine mindestens zehnjährige Vorgeschichte. Zwischen dem Schulareal und dem Strengenfeld wurde Ende der 1970er-Jahre eine schmale Fussgängerbrücke gebaut, welche vorwiegend die Wohngebiete im Osten von Zwingen an die Schulen und den Bahnhof anbinden sollte. Inzwischen war die Brücke stark sanierungsbedürftig und genügte den aktuell geltenden Anforderungen an den Hochwasserschutz nicht mehr. Die Gemeinde Zwingen musste die Brücke entweder sanieren oder durch einen Neubau ersetzen.
Das Tiefbauamt des Kantons Basel-Landschaft hatte anhand der Variantenstudie aus dem Jahr 2011 im Bereich der alten Brücke ein Teilstück der neuen Radroute ausgewiesen. Dementsprechend sollte mit der Gemeinde das weitere Vorgehen aufgegleist werden. Allerdings wurde das Vorhaben durch Debatten um den optimalen Standort verzögert. Zudem war der Standort aufgrund der Nähe zu einer Grundwasserschutzzone heikel und planerisch anspruchsvoll.
Um die Sanierung zu sichern, nahm der Kanton die Massnahme in das Agglomerationsprogramm und in die Ausgabenbewilligung für die Fertigstellung des kantonalen Radroutennetzes auf. Ende 2017 stimmte die Gemeinde schliesslich zu, das Projekt unter den finanziellen Voraussetzungen, und einem vereinbarten Kostenteiler zwischen Kanton und Gemeinde, weiterzuverfolgen. Eine separate Machbarkeitsstudie hatte zwischenzeitlich ergeben, dass die Sanierung der Brücke sehr aufwendig gewesen wäre und die Kostenbeteiligung an einem Neubau keine wesentlichen Mehrkosten für die Gemeinde gegenüber einer Sanierung bedeutet.
Die Kosten für die neue Brücke und den Ausbau der zuführenden Velowege sind mit rund 1,3 Millionen Franken veranschlagt. Ende April haben die Arbeiten begonnen und voraussichtlich Ende September 2020 ist die Brücke fertiggestellt. Der Abriss der alten Brücke und der Neubau fanden vorwiegend in den Sommerferien statt, damit die Schülerinnen und Schüler möglichst nicht eingeschränkt waren. Sobald die neue Verbindung steht, kann auch die kantonale und touristische Radroute «Grellingen / Laufen / Brislach» verlegt werden. Sie führt dann nicht mehr über die Baselstrasse, den Kreisverkehr und die Brücke für den motorisierten Verkehr, sondern via Grienweg – Weidenweg über die neue Fuss- und Velobrücke zum Friedhofweg und knüpft dort an die Hinterfeldstrasse an. Damit auch der Abschnitt der Radroute bis zum Bahnhof velofreundlich gestaltet werden kann, sind in späteren Etappen eine Linienführung über die August-Cueni-Strasse und abschnittsweise Velostreifen auf der Hinterfeldstrasse geplant.
Foto-Quiz: Wo ist das?
Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein A5 Moleskine Notizbuch mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!
Neue Photovoltaikanlagen in Arlesheim und Muttenz
Im Rahmen der Dachsanierungen an den Schulstandorten Sek Gerenmatt in Arlesheim sowie Hinterzweien in Muttenz wurden neue Photovoltaikanlagen installiert. Die Anlagen wurden für den Stromeigenbedarf dimensioniert und Anfang Jahr erfolgreich in Betrieb genommen. Je nach Standort erzeugen die Anlagen jeweils zwischen 80'000 und 100'000 Kilowattstunden Strom.
Der produzierte Solarstrom wird in erster Linie für den Eigenverbrauch des jeweiligen Schulhauses genutzt. Temporäre Überschüsse werden ins Netz eingespeist und vergütet. In der Jahresbilanz erzeugen die Anlagen etwa so viel Strom wie im Gebäude verbraucht wird, was circa dem Bedarf von 40 Einfamilienhäusern entspricht. Über ein Monitoring via Internetportal kann die Produktion laufend überwacht werden.
In Zukunft sind weitere Photovoltaikanlagen auf kantonseigenen Dächern vorgesehen. So befinden sich die Planungen für die Sekundarschulen Lärchen in Münchenstein, Rheinpark in Birsfelden, Laufental in Laufen oder für den Werkhof Kreis 3 in Sissach bereits in der Bauprojektphase.
Abwasser aus Liedertswil wird jetzt in Niederdorf gereinigt
Nach rund 50 Betriebsjahren waren an der Abwasserreinigungsanlage in Liedertswil dringende Sanierungsarbeiten nötig. Zum Schutz des Weigistbächlis wurde die Kläranlage nicht saniert, sondern aufgehoben. Das Abwasser wird neu auf der ARA Frenke 2 in Niederdorf behandelt.
Im Baselbiet behandeln neben sieben regionalen auch zahlreiche lokale Abwasserreinigungsanlagen (ARA) das Abwasser der Bevölkerung, von Gewerbe und Industrie. An einer solchen kleinen, unbemannten Kläranlage sind in der Regel die Haushalte von wenigen hundert Einwohnerinnen und Einwohner angeschlossen. Nach jahrzehntelangem Dauerbetrieb standen an der ARA Liedertswil dringende Sanierungsarbeiten an. In den letzten 50 Jahren sind die gesetzlichen Anforderungen und Rahmenbedingungen an Anlagen stetig gestiegen: Die Erwartung an Reinigungsleistung und Betriebsbereitschaft sind heute höher und die Arbeitssicherheitsgesetze strenger. Auch der Einfluss einer ARA an angrenzende Trinkwasserschutzzonen muss heute besser kontrolliert werden.
An erster Stelle standen der Schutz des Weigistbächlis und des Grundwassers vor Schadstoffen aus dem Abwasser. Der Auslauf einer Kläranlage enthält immer noch hohe Schadstoffkonzentrationen, insbesondere an Stickstoff, Phosphor und organischen Verunreinigungen. Gerade kleinere ARA haben aus technischen Gründen nicht die gleichen Reinigungskapazitäten wie die grossen Abwasserreinigungsanlagen. Eine ungenügende Verdünnung des ARA-Auslaufs mit Bachwasser wirkt sich auch auf die Wasserlebewesen aus – so auch in Liedertswil. Die Aufhebung der ARA und die Ableitung des Abwassers auf eine benachbarte grössere Anlage war letztlich die einzig nachhaltige Lösung.
Dieses Konzept bringt aus wirtschaftlicher Sicht klare Vorteile. Dank effizienterer Bauverfahren und neuer Baumaterialien können Ableitungskanäle heute günstiger gebaut werden. Zudem ist die Behandlung auf einer grossen ARA wirtschaftlicher als auf einer kleinen. Daher verfolgt das AIB seit Jahren eine konsequente Konzentrationsstrategie: Bevor eine Kläranlage einer Komplettsanierung unterzogen wird, prüft das AIB deren Aufhebung und die Ableitung des Abwassers auf eine grössere Kläranlage. So fiel auch für Liedertswil der Entscheid, das Abwasser künftig via Oberdorf in die ARA Frenke 2 in Niederdorf abzuleiten.
Auch für Hemmstoffe (Substanzen, die das Bakterienwachstum hemmen) sind kleine Kläranlagen im Gegensatz zu grossen Kläranlagen anfälliger. Bereits kleine Mengen an Herbiziden (Mittel zur Unkrautvernichtung) können, wenn sie unsachgemäss in der Kanalisation entsorgt werden, eine kleine Kläranlage überlasten. So geschah es im Winter 2016: Ende Dezember gelangte ein unbekannter Hemmstoff in die ARA Liedertswil und schädigte die biologische Reinigungsstufe derart, dass die Abwasserreinigung zum Erliegen kam. Zum Schutz der Trinkwasserversorgung musste die z’Hof-Quelle in Niederdorf vorsorglich ausser Betrieb genommen werden.
Das Projekt stellte das AIB bereits zu Beginn vor zwei grosse Herausforderungen: Zum einen musste der Ableitungskanal nach Oberdorf durch eben jenes Grundwasserschutzgebiet geführt werden, welches mit der Ableitung geschützt werden soll. Zum anderen musste die Liedertswilerstrasse, in welche der Ableitungskanal verlegt werden sollte, dringend saniert werden. Wegen des schlechten Strassenzustands konnte die Sanierung nicht verschoben werden. Deshalb musste die Kläranlage bereits im Jahr 2018 aufgehoben werden. Dank der guten Zusammenarbeit der beteiligten Behörden konnte die Ausgabenbewilligung in Rekordzeit erwirkt werden.
Mit der Bewilligung des Kredits war das Problem um die Grundwasserschutzzone jedoch noch nicht gelöst – es musste unter rollender Planung eine Lösung gefunden werden. Daher wurde im Projektteam entschieden, sich zuerst ausschliesslich um die Werkleitungsarbeiten zu kümmern, da diese mit dem Tiefbauamt koordiniert werden mussten. Um einen umfassenden Schutz bei der Trinkwassergewinnung zu gewährleisten, entschied sich das AIB für ein innovatives Rohrsystem, welches bereits andernorts erfolgreich getestet wurde.
Nachdem 2018 rund 1'600 Meter des Schutzmantelrohres verlegt und das Rohrleitungssystem erfolgreich getestet wurde, konnte die ARA Liedertswil Ende 2018 provisorisch vom Netz genommen werden. In einer zweiten Etappe wurde die Ausführungsplanung auf der ARA Frenke 2 in Angriff genommen. Das ehemalige Biologiebecken wurde an das bestehende Mischwasserbecken angebaut, sodass sich das Rückhaltevolumen zum Rückhalt des Schmutzstosses bei Regenbeginn vergrösserte. Ausserdem mussten die Steuerung und die Alarmierung erneuert und an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Auch die Maschinentechnik wurde komplett auf den neusten Stand gebracht.
Was ist ein Schmutzstoss?
Während längeren Trockenperioden lagern sich in Kanälen starke Verschmutzungen ab. Bei Regen werden diese Verschmutzungen (Schmutzstoss) wieder abgetragen. Da ab einer bestimmten Regenintensität Kanäle ungereinigtes Mischwasser in die Bäche und Flüsse entlasten, wird dieser Schmutzstoss in Mischwasserbecken zurückgehalten und nach Regenende auf die Kläranlage geleitet.
Die Anlage konnte Ende 2019 offiziell dem Betrieb übergeben werden. Die Projektkosten beliefen sich auf rund 1,8 Millionen Franken und liegen zirka 20 Prozent unter der Kostenschätzung. Erste Keimuntersuchungen unterhalb der ehemaligen Einleitstelle am Weigistbächli bestätigen die erwartete Verbesserung der Wasserqualität eindrücklich. Das Amt für Industrielle Betriebe ist zuversichtlich, dass die weiteren Untersuchungen dieses Ergebnis bestätigen.
Grenzenlos mobil: Mobilitätsportal des Trinationalen Eurodistricts Basel
Ob mit dem Velo, dem öffentlichen Verkehrsmittel oder per Carsharing: Das neue Mobilitätsportal des Trinationalen Eurodistricts Basel (TEB) bietet umfangreiche Informationen zur grenzüberschreitenden Mobilität im Dreiländereck.
Die Mobilitätsbedürfnisse im trinationalen Grossraum um Basel mit seinen über 900'000 Einwohnern sind vielfältig bis herausfordernd. Oftmals fehlt aber das Wissen, wo die Informationen zum öffentlichen Verkehr, zu den Parkmöglichkeiten und den Ladesäulen für das Nachbarland zu finden sind. Erst recht überfordert sind Touristinnen und Touristen.
Künftig finden die Bewohnerinnen und Bewohner sowie Gäste der Grenzregion auf der Homepage des TEB nun Unterstützung: Mit wenigen Klicks kann die gewünschte Information zur grenzüberschreitenden Mobilität online abgerufen werden. Das TEB-Portal bietet den Nutzerinnen und Nutzern praktische Lösungen zur Alltagsmobilität im Dreiland.
Die Arbeitsgruppe Mobilität des Eurodistricts stellt über das neue Portal die bereits existierenden online-Angebote ihrer drei Länder zur Verfügung. Ein einfach zu bedienendes Filtertool bringt die Interessierten zum gewünschten Verkehrsanbieter. Das TEB-Mobilitätsportal ist im Internet abrufbar.
10 Fragen an Rita Egli
In der Rubrik „zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser BUZ stellen wir Ihnen Rita Egli vom Bereich Umwelt und Energie vor.
BUZ: Wenn Sie aus dem Bauch heraus entscheiden könnten: Wo würden Sie gerne leben?
Egli: In einem Haus mit Garten, eigentlich dort, wo ich jetzt lebe (überlegt). Vielleicht wäre ein See oder das Meer vor der Türe noch toll.
BUZ: Welches ist Ihr Lieblingswitz?
Egli: Ich habe keinen Lieblingswitz. Für mich entstehen die besten Witze in der Situation.
BUZ: Was sind Ihre Aufgaben im Bereich Umwelt und Energie?
Egli: Ich leite die Administration für das Amt für Umweltschutz und Energie und für das Lufthygieneamt beider Basel.
BUZ: Auf welchem Kontinent haben Sie noch nie Ferien gemacht?
Egli: In Asien und in Australien.
BUZ: Was sind Ihre Hobbies?
Egli: Ich spaziere sehr gerne in der Natur, mache Pilates und am liebsten verbringe ich Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden.
BUZ: Worauf können Sie nicht lange verzichten?
Egli: Auf meine Familie.
BUZ: Haben Sie Kinder?
Egli: Ja, zwei wunderbare – mittlerweile schon erwachsene – Töchter.
BUZ: Was war Ihr Berufswunsch als Kind?
Egli: Da ich als Kind ein grosser Fan von ABBA war, wollte ich immer Sängerin werden.
BUZ: Fahren Sie lieber Velo oder Auto?
Egli: Bis vor kurzem bin ich lieber Auto gefahren. Das könnte sich jetzt aber mit meinem neuen E-Bike ändern.
BUZ: Welche Jahreszeit mögen Sie am liebsten?
Egli: Ich mag alle vier Jahreszeiten sehr gerne. Allerdings mag ich es nicht, wenn es zu kalt oder zu heiss ist.
In eigener Sache
Wir verabschieden
Im zweiten Tertial 2020 haben sich acht Mitarbeitende von der Bau- und Umweltschutzdirektion verabschiedet, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Für ihre langjährige Treue und ihren wertvollen Einsatz möchten wir ganz herzlich danken. Wir wünschen Ihnen für den neuen Lebensabschnitt viele freudige Jahre in bester Gesundheit mit viel Tatendrang für all die Dinge, die Ihnen Freude und Glück bescheren. Alles Gute!