Liebe Leserin,
Lieber Leser
Es ist Frühling und die Tage werden wieder wärmer und länger. Nicht nur wir Menschen tanken wieder Sonnenenergie: Auch die Solaranlagen fahren zu dieser Jahreszeit die Stromproduktion hoch und liefern wertvolle Energie. Auf dem Dach des Sammlungszentrums Augusta Raurica beispielsweise wurden 1'400 Solarmodule verbaut. Damit wird pro Jahr der Stromverbrauch von rund 100 Einfamilienhäusern gedeckt. Der überschüssige Strom, den das Sammlungszentrum nicht selber benötigt, wird ins Verteilnetz gespiesen. Welche Herausforderungen beim Bau der Anlage überwunden werden mussten, lesen Sie in der vorliegenden BUZ.
Haben Sie schon einmal von einer VocsiBox gehört? Wahrscheinlich nicht. Die Deponie Elbisgraben wandelt schädliches Methangas (CH4) mithilfe einer sogenannten VocsiBox in CO₂ (Kohlendioxid) und Wasserstoff um. Diese Stoffe haben eine 25-mal geringere Klimawirkung als Methangas. Die Anlage leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Wie das genau funktioniert erfahren Sie in dieser Ausgabe.
Auch in dieser BUZ: Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft haben kürzlich den Kostenteiler für die S-Bahn-Haltestelle Morgartenring an der Kantonsgrenze zwischen Basel und Allschwil unterzeichnet. Allschwil und Basel West sollen mit einer neuen S-Bahn-Haltestelle am Morgartenring künftig besser und schneller erreichbar sein. Die Haltestelle wird voraussichtlich 2030 eröffnet.
In der aktuellen BUZ finden Sie ausserdem einen Bericht über die Sanierungsarbeiten an der Sekundarschule Rheinpark in Birsfelden. Die Schule wurde erweitert, sie ist durchgehend hindernisfrei und auch erdbebensicher. Bei den Arbeiten wurde darauf geachtet, dass der ursprüngliche Charakter der Schulanlage erhalten bleibt. Sie wird nun auch den Anforderungen der nächsten Generationen von Schülerinnen und Schülern gerecht.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Frühlingszeit mit vielen Sonnenstunden und eine gute Lektüre.
Catia Allemann, Leitung Redaktion BUZ
Solarstrom für das Sammlungszentrum Augusta Raurica
Auf dem Dach des Sammlungszentrums Augusta Raurica wurden 1'400 Solarmodule verbaut. Es ist die grösste Anlage in der Verwaltung des Kantons Basel-Landschaft. In einem optimalen Jahr werden mit dieser Photovoltaik-Anlage 450'000 kWh Strom produziert. Dies entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 100 Einfamilienhäusern. Die Anlage wurde im Januar 2023 in Betrieb genommen.
Schon die Römer wussten die Sonne als Energielieferantin zu nutzen: Archäologen in Rom entdeckten ein Gebäude, das an einen Wintergarten erinnert. Die Römer nannten solche Häuser Heliocaminus, also Sonnenofen. Während der Fussboden mit Holz beheizt wurde, erwärmte die Sonne das Innere des grossflächig verglasten Hauses so stark, dass die Römer es als Sauna nutzen konnten.
Auch heute nutzen wir die Sonne auf vielfältige Weise, so zum Beispiel beim Sammlungszentrum Augusta Raurica. Die Sonne scheint nicht wie bei den Römern direkt ins Gebäude, doch dank moderner Technik werden Sonnenstrahlen in Strom umgewandelt. Photovoltaik macht es möglich. Der Begriff leitet sich ab vom griechischen Wort für Licht (Photo) und von der Einheit für die elektrische Spannung Volt.
Beim Bau der Anlage mussten Architekten und Fachplaner verschiedene Herausforderungen bewältigen. Da waren die Eigenbeschattung infolge der Sheddach-Form (auch Sägezahndach genannt) zu berücksichtigen oder die maximale Gewichtslast auch bei grossen Schneemengen. Auch für die Befestigung der Solarmodule mussten sie eine Lösung finden. Genauso wichtig war die Ästhetik, um das Gesamtbild des Sammlungszentrums nicht zu beeinträchtigen. Und nicht zuletzt mussten auch Sicherheits- und Wartungsaspekte berücksichtigt sein. Mit dem Bau der Photovoltaikanlage wurde im Juli 2022 begonnen, im Januar 2023 wurde sie in Betrieb genommen.
Das Dach des Gebäudes bietet Platz für mehr als 1'400 Solarmodule. Sie sind alle nach Süden ausgerichtet. Die Anlage erzeugt eine elektrische Gesamtleistung von über 500 kWp. Die Photovoltaikanlage des Sammlungszentrum Augusta Raurica ist die mit Abstand grösste Anlage der Verwaltung des Kantons Basel-Landschaft. Dieser Umstand stellt den örtlichen Verteilnetzbetreiber vor eine grosse Herausforderung: Benötigt das Sammlungszentrum den selbst produzierten Strom nicht, speist es den Überschuss ins Verteilnetz zurück. Je nach dem sind die eingespeisten Strommengen erheblich. Dafür, und um Stromverluste beim Transport zu vermeiden, brauchte es an der Venusstrasse in Augst eine neue Trafostation, die Niederspannung in Mittelspannung umwandelt.
Über das Jahr gesehen, deckt das Sammlungszentrum mit der eigenen Anlage den gesamten Strombedarf. Bei bedecktem Himmel oder nachts wird der Strom vom Verteilnetzbetreiber bezogen. Der überschüssige, ins Verteilnetz eingespeiste Strom wird dem Sammlungszentrum zu einem vorgegebenen Tarif vergütet. Dieses rechnet damit, in einem optimalen Jahr 450'000 kWh Strom an die Genossenschaft Elektra Augst zu liefern. Das entspricht dem durchschnittlichen Stromverbrauch von rund 100 Einfamilienhäusern oder einem Drittel aller Bewohnerinnen und Bewohner von Augst. Der Strom des Sammlungszentrums der Römerstadt Augusta Raurica steht somit allen Kundinnen und Kunden in der Region zur Verfügung. Treu nach dem lateinischen Motto: «Sol lucet omnibus», die Sonne scheint für alle.
Deponie Elbisgraben: VocsiBox reduziert den Methanausstoss
Auf der Deponie Elbisgraben wandelt eine sogenannte VocsiBox schädliches Methan um. Damit kann die Deponie ihren Ausstoss von Klimagasen markant reduzieren und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie wird dafür mit einem Förderbeitrag belohnt.
Die Deponie Elbisgraben wandelt schädliches Methangas (CH4) mithilfe einer sogenannten VocsiBox in CO₂ (Kohlendioxid) und Wasserstoff um. Diese gelangen zwar auch in die Atmosphäre, haben aber eine 25-mal geringere Klimawirkung. Damit reduziert die Deponie Elbisgraben ihren jährlichen Ausstoss um rund 1'600 Tonnen CO₂-Äquivalenten.
Oder anders ausgedrückt, kompensiert sie die Flüge von 1'000 Personen von Zürich nach Los Angeles. Das CO₂-Äquivalent (CO₂e) ist eine internationale Masseinheit zur Beschreibung der Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase.
Bei der VocsiBox kommt ein Oxidationsverfahren zur thermischen Reinigung von Deponiegasen zum Einsatz. Deponiegase entstehen beim Abbauprozess von organischem Material und setzt sich u.a. aus Methan (CH4), Kohlendioxid, Stickstoff und geruchsintensiven Spurenstoffen zusammen.
Die Schweiz kennt keine gesetzlichen Grenzwerte für Methanemissionen, die Installation einer Anlage wie der VocsiBox ist deshalb freiwillig. Der Einsatz hat sich für die Deponie Elbisgraben allerdings gelohnt. Die Stiftung Klimaschutz und CO2-Kompensation KliK unterstützt die Massnahme mit einem Förderbeitrag. Dank dieser Abgeltung kann die Deponie Elbisgraben die Investitionskosten in wenigen Jahren amortisieren und die laufenden Betriebskosten decken.
Der Abfallsektor ist einer von drei Hauptverursachern von Methangas. Nach Kohlendioxid (CO2) ist Methan das bedeutendste von Menschen freigesetzte Treibhausgas, wobei es 25-mal schädlicher ist als CO2. Seit dem Jahr 2000 dürfen in der Schweiz keine brennbaren Abfälle mehr deponiert werden. Aus diesem Grund reduzierte sich auf der Deponieanlage Elbisgraben der Methangehalt und die fassbare Gasmenge kontinuierlich. So liegt der Methangehalt heute bei weniger als fünf Prozent. Bei dieser geringen Konzentration ist eine klassische Verbrennung nicht mehr möglich. Der Prozess in der VocsiBox findet bei über 1’000 Grad Celsius statt. Die Wärme des behandelten Abgases wird via Wärmetauscher dem Rohgas zugeführt (Wärmerückgewinnung).
Die VocsiBox ist eine sogenannte RTO-Anlage (RTO = Regenerativ-thermische Oxidation). Das Funktionsprinzip einer RTO-Anlage basiert auf der Rückgewinnung der thermischen Energie mithilfe keramischer Füllkörper. Diese dienen als Wärmespeicher und nehmen abwechselnd Energie von der gereinigten, aufgewärmten Abluft auf und geben diese anschliessend an das kalte Rohgas ab.
Lausen: Tiefbauamt gestaltet einen Kreisel als Gemeinschaftsprojekt
Mitarbeiter des Tiefbauamt-Kreises 2 in Liestal gestalteten zusammen mit dem Künstler Nicola Melchiorre den Kreisel an der Hauptstrasse in Lausen: Eine Weltkugel aus rezyklierten Metallen umgeben von Granitblöcken und Pflanzen. Melchiorre war bis zur Pensionierung selbst langjähriger Mitarbeiter des Tiefbauamts.
Die brachliegende Fläche im Kreisel an der Hauptstrasse in Lausen war kein schöner Anblick. Ein ungestalteter Kreisel mit direktem Durchblick ist aus verkehrstechnischer Sicht zudem ungünstig und sollte möglichst vermieden werden. Die Mitarbeiter des Werkhofs des Kreises 2 in Liestal initiierten deshalb ein Gemeinschaftsprojekt und gestalteten den Kreisel gleich selbst. Nicola Melchiorre, der bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2017 im Geschäftsbereich Garage des Tiefbauamts gearbeitet hat, konnte für dieses Projekt als Künstler gewonnen werden.
Sein Werk mit dem Titel «Terrasanaa» stellt die Vision einer friedlichen und gesunden Welt dar. Die Weltkugel besteht aus verschiedenen Metallen, die Melchiorre aus Abfällen hergestellt hat. Der Chromstahl bleibt unverändert, während der Cortenstahl (Nord- und Südamerika) rosten wird. Auch Kupfer (Afrika) und Messing (Australien) werden allmählich oxidieren. Die Kugel lässt sich jeweils im Viertelumfang drehen. Künftig möchte Melchiorre die Position der Kugel den Jahreszeiten entsprechend alle drei Monate neu ausrichten. Die Weltkugel an der Hauptstrasse in Lausen wird sich somit immer wieder um die eigene Achse drehen.
Die Bezeichnung «Terrasanaa» bedeutet gesunde Erde. Mit dem zusätzlichen Buchstaben «a» am Wortende deutet Nicola an, dass dies sein erstes derartiges Werk ist und er weitere gerne folgen lassen möchte. Die rund 500 Kilogramm schwere Weltkugel wird von einem Betonfundament getragen. Dieses haben die Werkhof-Mitarbeiter erstellt. Mit spiralförmig um die Weltkugel angeordneten Granitblöcken haben sie das Kunstwerk vollendet. Um dem Kreisel etwas Leben und Farbe einzuhauchen, hat ihn die Grüngruppe des Tiefbauamts zuletzt noch bepflanzt.
Seit vergangenem Dezember präsentiert sich der neu gestaltete Kreisel den Verkehrsteilnehmenden in Lausen. Die positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung und von der Gemeinde erfüllen den Künstler und die Mitarbeitenden des Tiefbauamts mit Freude. Für alle beteiligten Kollegen des Werkhofs war die Teilnahme am Projekt eine willkommene Abwechslung zur täglichen Arbeit.
BL und BS teilen Kosten für S-Bahn-Haltestelle am Morgartenring
Die beiden Basel übernehmen die Finanzierung der Projektierung für die S-Bahn-Haltestelle Morgartenring an der Kantonsgrenze zwischen Basel und Allschwil. Der Kanton Basel- Landschaft beteiligt sich mit 500'000 Franken an den Kosten, der Kanton Basel-Stadt mit 250'000 Franken. Damit soll eine Eröffnung der Haltestelle auf den Horizont 2030 ermöglicht werden.
Seit langem ist es den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt ein grosses Anliegen, die Erreichbarkeit von Allschwil, der einwohnerstärksten Gemeinde des Kantons Basel-Landschaft, und von Basel West mit einer neuen S-Bahn-Haltestelle am Morgartenring zu verbessern. Die grenzüberschreitend abgestimmten Planungen sehen vor, diese Haltestelle im Horizont 2030 in Betrieb zu nehmen und gleichzeitig das S-Bahn-Angebot in Richtung Frankreich auszubauen. Der Bund behandelt die S-Bahnhaltestelle am Morgartenring allerdings derzeit nicht als eines der grenzüberschreitenden Projekte, für die mit dem Bahn-Ausbauschritt 2035 finanzielle Mittel im nationalen Bahninfrastrukturfonds reserviert wurden. Deshalb standen bisher weder für die Projektierung noch für die Realisierung der Haltestelle finanzielle Mittel zur Verfügung.
Damit die Haltestelle dennoch baldmöglichst eröffnet werden kann, haben sich die Kantone Basel- Landschaft und Basel-Stadt auf die Finanzierung des Vor- und Bauprojekts verständigt. So können diese Planungsphasen unverzüglich in Angriff genommen werden. Die Kosten für die Realisierung sollen anschliessend regulär vom hierzu bestimmten Bahninfrastrukturfonds des Bundes (BIF) getragen werden.
Die Kostenschätzung für das Vor- und Bauprojekt stützt sich auf eine Vorstudie der SBB und liegt bei 750'000 Franken. Die S-Bahn-Haltestelle am Morgartenring erschliesst dicht bebaute Gebiete in Allschwil und Basel und ermöglicht dank der Nähe zum ÖV-Knoten Morgartenring ideale Umsteigebeziehungen zur Tramlinie 6 und zur Buslinie 36. Dadurch wird die Erreichbarkeit von Basel West und insbesondere der Baselbieter Gemeinde Allschwil markant verbessert. Aus diesem Grund haben sich die beiden Kantone auf einen Kostenteiler von 2/3 beziehungsweise 500'000 Franken für den Kanton Basel-Landschaft und 1/3 beziehungsweise 250'000 Franken für den Kanton Basel-Stadt verständigt.
Instandsetzung der Sekundarschule Rheinpark in Birsfelden abgeschlossen
Die Sekundarschule Rheinpark in Birsfelden stammt aus dem Jahr 1968 und besteht aus einem Ensemble von vier Baukörpern. Die Schule ist ein wichtiger Begegnungsort und verbindet verschiedene Wohnquartiere miteinander. Die Umbau- und Sanierungsarbeiten der zweiten Etappe haben im 2018 begonnen und wurden in diesem Jahr abgeschlossen. Bei der Sanierung wurde grossen Wert daraufgelegt, dass der ursprüngliche Ausdruck der Anlage erhalten bleibt. Nun entspricht die Schule den geltenden Anforderungen und ist bereit für kommende Generationen.
Die Architekten Guerino Belussi und Raymond Tschudin orientierten sich beim Bau der vier Gebäude gestalterisch an der damals aktuellen Architektursprache des sogenannten ‚Béton Brut‘. Dabei handelt es sich um Sichtbeton, der aus gestalterischen Gründen nicht verputzt oder verblendet wird. Die Baukörper aus dem Jahr 1968 sind um einen gemeinsamen Pausenplatz gruppiert. Die gesamte Anlage ist im Bauinventar Kanton Basel-Landschaft «BIB» als kantonal zu schützende Liegenschaft eingetragen und ist in den vergangenen fünfzig Jahren zu einem wichtigen Begegnungs- und Identifikationsort geworden. Sie verbindet die Wohnquartiere Stieracher, Rhypark und Birsmatt.
Seit der Harmonisierung der obligatorischen Schule (HarmoS) sollten die drei Unterrichtsniveaus A, E und P in je einer Schulanlage pro Gemeinde zusammengeführt werden. Im Hinblick auf die Klassenentwicklungen und den Lehrplan 21 mussten die Gebäude der Sekundarschule Rheinpark angepasst und erweitert werden. Zudem entsprachen die haustechnischen Anlagen sowie die Sicherheit und Hindernisfreiheit nicht mehr den gesetzlichen Vorgaben. Aus diesen Gründen wurde 2013 eine Machbarkeitsstudie zur Gesamtsanierung der Liegenschaft erstellt.
Zuerst haben die Arbeiten an den Klassentrakten begonnen. Danach wurden Massnahmen für mehr Erdbebensicherheit und für den Brandschutz umgesetzt. Eine Liftanlage sorgt nun für die durchgängige Hindernisfreiheit an der Schule. Bis 2018 konnten weitere betrieblich und schulisch notwendige Massnahmen, wie diverse Raumrochaden und der Einbau von zwei Schulküchen, abgeschlossen werden. Gleichzeitig wurden die gebäudetechnischen Anlagen sowie Teile der Gebäudehülle saniert. Vischer Architekten AG aus Basel haben die Bauarbeiten umgesetzt.
In der zweiten Etappe zwischen 2019 und 2023 wurden der Schulleitungs-, Turnhallen- und Aulatrakt instandgesetzt. Die meisten Arbeiten konnten während der Schulferien ausgeführt werden. Neben Instandstellungsarbeiten wurden mehrere Teilprojekte für eine verbesserte Nutzung der Schulanlage umgesetzt. So wurde zum Beispiel die alte Abwartswohnung in ein Sitzungszimmer und weitere Spezialräume umgebaut. Die Beheizung und Belüftung der Turnhallen wurde vollständig neu konzipiert und die bisher nur schwer nutzbare Aula wurde akustisch verbessert. Der Bühnenraum ist nun an die heutigen Anforderungen angepasst.
Bei den Arbeiten wurde darauf geachtet, dass die Anlage ihren architektonischen Charakter behält oder diesen sogar bestärkt. Dieses Ziel wurde auch im Aussenraum verfolgt. Zum Beispiel sind der originale Brunnen sowie die schon lange stillgelegten Aussenbeleuchtungsquader wieder in Betrieb. Ein wichtiges Anliegen war es auch, die bestehende Kunst am Bau, ein raumhohes Glasmosaik von Konrad Hofer aus dem Jahre 1970, an der Aussenwand des Aulatrakts sorgfältig zu restaurieren.
Im Jahr 2022 wurde die gesamte Aussenanlage saniert. Heutige Umweltvorgaben wurden mit der ursprünglichen Raumidee verschmolzen und der Ort wieder aufgewertet. Sogar die Vögel profitieren: Sie erhielten Spatzenhotels und es wurden Nistschutzmassnahmen in den Storenkästen umgesetzt.
Das Ziel, die Anlage an die geltenden Vorgaben anzupassen, ist gelungen. Gleichzeitig bleibt sie ihrem Stil treu und die Eigenheiten aus ihrer Bauzeit blieben erhalten. Sie wurde aufgewertet und erweitert, damit sie auch den Anforderungen der nächsten Generationen entsprechen kann.
Wir stellen uns vor: Abteilung Öffentlicher Verkehr
Die Abteilung Öffentlicher Verkehr (ÖV) ist im Amt für Raumplanung der Bau- und Umweltschutzdirektion angesiedelt. Das oberste Ziel der Abteilung ist es, das Kantonsgebiet mit einem attraktiven ÖV zu erschliessen und gleichzeitig zu einer umweltgerechten und wirtschaftlich effizienten Mobilität beizutragen.
Die Planung des Angebots des öffentlichen Verkehrs erfolgt in verschiedenen Zeithorizonten. In der langfristigen Planung werden Angebote für die nächsten sechs Jahre und länger geplant und der öffentliche Verkehr auf strategischer Ebene weiterentwickelt. In diesem Zeitraum stellen wir die Weichen für die Zukunft. Hier arbeiten wir mit Verkehrsmodellen, Prognosen (z.B. zum Bevölkerungswachstum) und Strategien. Auf diese Weise können wir die künftigen Entwicklungen und den daraus abgeleiteten Handlungsbedarf ermitteln. Für das Bahnangebot platzieren wir unsere Konzepte beim Bund, der die Bahninfrastruktur finanziert. So werden zurzeit die Doppelspur Grellingen–Duggingen oder der Vierspurausbau Liestal umgesetzt. Bei den Tramlinien legen wir gleich selber Hand an und ermitteln die Machbarkeit und Zweckmässigkeit einer neuen Verbindung, zum Beispiel die Verlängerung der Tramlinie 8 von der Neuweilerstrasse bis Allschwil Gartenhof.
Im Kurz- und Mittelfristhorizont konkretisieren wir Vorhaben für die nächsten zwei bis sechs Jahre. Wir nehmen die langfristig geplanten Entwicklungen wieder auf, bringen sie auf den neusten Stand und legen das genaue Angebot fest. Hier fliessen auch die Anliegen der Gemeinden ein und es werden Entwicklungen berücksichtigt, die im langfristigen Horizont noch nicht absehbar waren.
Das Ergebnis halten wir in unserem Vierjahresprogramm fest, dem Generellen Leistungsauftrag (GLA). Dieser wird jeweils dem Landrat zur Genehmigung vorgelegt. Im Nächsten GLA werden zum Beispiel die Buslinien im Laufental auf die neue Situation mit dem zweiten Schnellzug abgestimmt und die Betriebszeiten des 15-Minuten-Takts Basel–Liestal festgelegt.
Mit dem verabschiedeten Landratsbeschluss können wir die von langer Hand geplanten Angebote schlussendlich umsetzen. Dazu bestellen wir die Leistungen bei den Transportunternehmen SBB, BLT, AAGL und PostAuto. Hier legen wir gemeinsam das Fahrplanangebot fest, für das die Unternehmen eine Offerte einreichen. Um Fehler zu vermeiden, wird der Fahrplanentwurf öffentlich aufgelegt und die Bevölkerung kann dazu Stellung nehmen. Die Rückmeldungen dienen uns nicht nur zur Verbesserung bestehender Angebote, sondern auch als Grundlage für den nächsten GLA.
Lernende im Hochbauamt gestalten und pflegen eigenen Garten
Als Fachfrau und Fachmann Betriebsunterhalt lernen die Auszubildenden Verantwortung für Schul- und Verwaltungsbauten zu übernehmen und gestalten ihren Arbeitsplatz mit. Mit dem Projekt «Lehrlingsgarten» können sie theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen und ihren eigenen Garten bewirtschaften.
Lernen soll Spass machen
Das Hochbauamt bietet jungen Berufsleuten Entwicklungsmöglichkeiten und hat ein Projekt zum Anpacken entwickelt. Nur durch praktisches Arbeiten kann das theoretische Wissen auch gefestigt werden. Ralph Haller ist Berufsbildner im Fachbereich Betriebsunterhalt und hat letztes Jahr einen Lehrgarten für Lernende an der Sporthalle Schauenburg in Liestal initiiert. Die vier Lernenden Mischa Bucher, Marco Weber, Che Jonathan Maurice und Dominik Roth wurden für das Projekt nach Liestal eingeladen.
Zum Projektstart im März 2022 haben die Vier gemeinsam mit dem Hauswart dürre Niederhecken gefällt. Einen Monat später haben sie mit dem Bagger zwölf Quadratmeter Erde ausgehoben, mit Humus gefüllt und mit einem Raupendumper verdichtet. Danach hat das Team das Stahlband gesetzt und den Boden ausgehoben und mit Kies aufgefüllt. Aus Verbundsteinen und Platten haben sie zwei je vier Quadratmeter grosse Plätze angelegt und später saisonale Gewächse wie beispielsweise Taxus, Forsythia, Begonia und Fuchsia eingepflanzt. Im August waren Dauergewächse wie Sedum, Rosenbäumchen und Bodendeckrosen an der Reihe. Insgesamt wurden über 100 Stunden in das Projekt investiert, von dem auch künftige Lernende profitieren werden.
Weshalb ein Lehrlingsgarten?
Mit diesem Projekt haben die angehenden Fachfrauen und Fachmänner Betriebsunterhalt EFZ (FBU) die Möglichkeit, einen selbst angelegten Garten zu bewirtschaften. Sie können zweimal pro Jahr ihrem Schullehrstoff und den überbetrieblichen Kursen folgend den Flor für den Sommer und den Winter setzen. Das Bewässern und Unkrautjäten gehören ebenso dazu, wie das Zurückschneiden der einheimischen Sträucher. Überdies bietet der Garten die Möglichkeit, Verbundsteine zu verlegen und einen Weidezaun mit Holzpfosten und Draht zu erstellen. Die Arbeiten können die Auszubildenden im Team oder alleine ausführen.
Im laufenden Jahr stehen Tests mit professionellen Mäh- und Reinigungsrobotern an. Damit möglichst viele Fachkräfte ausgebildet werden können, bietet das Hochbauamt im August zusätzlich fünf Lehrstellen im Fachbereich Betrieb an.
Was schätzen die Lernenden im Hochbauamt an ihrer Ausbildung zum Fachmann Betriebsunterhalt besonders?
«Spass macht es mir, wenn ich die Arbeit selbstständig ausführen kann und immer mehr Eigenverantwortung übernehmen darf.»
Mischa Bucher, Lernender im 2. Jahr
«Den Beruf habe ich gewählt, weil er sehr interessant ist und es viele Themen gibt, die mich begeistern. Auch das Arbeiten an verschieden Orten in und um ein Gebäude macht mir sehr viel Spass. Die Vielseitigkeit des Berufs hat mich inspiriert, weshalb ich diese Ausbildung in Angriff genommen habe.»
Marco Weber, Lernender im 2. Jahr
«Ich schätze die grosse Abwechslung in der Ausbildung. Der Kanton mit seinen unterschiedlich genutzten Liegenschaften ist dazu der ideale Lernort.»
Che Jonathan Maurice, Lernender im 3. Jahr
«Besonders spannend fand ich die Möglichkeit, an verschiedenen Liegenschaften im Kanton zu arbeiten.»
Dominik Roth, Absolvent Fachmann Betriebsunterhalt EFZ 2022
Effiziente und umweltfreundliche Mobilität mit Mobilservice
Der Kanton Basel-Landschaft engagiert sich für ein optimiertes Mobilitätsmanagement und eine nachhaltige Mobilität. Deshalb unterstützt er als Mitträger Mobilservice, eine Wissens- und Vernetzungsplattform mit Schwerpunkt auf aktuelle Informationen im Mobilitätsbereich.
Die Vorteile von aktivem Mobilitätsmanagement sind unbestritten: Es ermöglicht eine effiziente, umweltfreundliche und kosteneffektive Mobilität. Sie fördert die Vernetzung von Akteuren und schafft neue Geschäftsmöglichkeiten. Mobilservice ist die Wissens- und Vernetzungsplattform für nachhaltige Mobilität und Mobilitätsmanagement in der Schweiz. Sie versteht sich als Know-how-Pool im Internet sowie als Netzwerk für Akteure und Profis im Mobilitätsmarkt.
Dreh- und Angelpunkt von Mobilservice ist der Internetauftritt unter www.mobilservice.ch. Hier finden sich zahlreiche Praxisbeispiele für konkrete Massnahmen und ihre Umsetzung in Kantonen, Gemeinden und Unternehmen. Mit der Clariant International AG sowie der Weleda AG sind auch Baselbieter Unternehmen bereits vertreten. Fachpersonen sowie Verantwortliche aus Politik und Wirtschaft können sich unter verschiedenen Suchkriterien wie «Verkehrsmittel» oder «Verkehrszwecke», aber auch «Unternehmensgrössen» oder «Investitionskosten» einen Überblick verschaffen. So lässt sich herausfinden, was sich anderenorts in vergleichbaren Situationen bereits bewährt hat oder wo mögliche Fallstricke liegen.
Einen weiteren Schwerpunkt legt die Plattform auf aktuelle Informationen. Ein Newsletter gehört ebenso zum Angebot wie eine Veranstaltungsagenda. Letztere weist auf Tagungen, Webinare, Weiterbildungskurse, Ausstellungen und Aktionen im Bereich der nachhaltigen Mobilität hin. Zudem werden regelmässig sogenannte «News Dossiers» veröffentlicht. Diese informieren kompakt über aktuelle Entwicklungen und ermöglichen dank hinterlegten Dokumenten und weiterführenden Links eine Vertiefung in bestimmte Sachgebiete.
Seit 2020 veranstaltet Mobilservice eigene Webinare zu Themen aus der Mobilitätswelt. Die Kurzseminare decken einen breiten Fächer an Sachgebieten ab – von Schulwegsicherheit über Mobility-as-a-Service bis hin zu Elektromobilität. Entsprechende Videos können direkt auf der Internetseite angeschaut werden. Darüber hinaus bietet die Plattform Informationen zu weitergehenden Beratungsmöglichkeiten, falls Aspekte der nachhaltigen Mobilität vertieft werden sollen.
Erst das Engagement der Träger-Kantone und ihrer Partner aus Privatwirtschaft und Städten sowie von einigen Einzelmitgliedern und Gönnern ermöglicht das Angebot. Der Bund ist über das Programm EnergieSchweiz des Bundesamts für Energie mit an Bord. Indem sich der Kanton Basel-Landschaft bei Mobilservice engagiert, leistet er einen Beitrag, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Damit kommt er entsprechenden Aufträgen unter anderem aus dem Umweltschutzgesetz und dem kantonalen Richtplan nach. Durch die Zusammenarbeit mit den anderen Akteuren der Plattform handelt es sich um einen sehr effizienten Einsatz von Ressourcen.
BUD-Mitarbeitende in der Hebungszone des Chienbergtunnels
Mit der neuen internen Veranstaltungsreihe «BUD-Talks» erhalten interessierte Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion Einblick in aktuelle Projekte der Direktion: Meilensteine, Leuchtturm-Projekte, besondere Vorhaben etc. Die Anlässe finden vier Mal jährlich zu einem spezifischen Thema statt. Den Auftakt der «BUD-Talks» bildete am 14. März 2023 die Besichtigung des Chienbergtunnels / Hebungszone in Sissach. Rund 25 Mitarbeitende nahmen daran teil und konnten sich ein Bild machen vom eindrücklichen unterirdischen Bauwerk und von seinen geologischen Herausforderungen.
10 Fragen an Ersa Shala
In der Rubrik „Zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Ersa Shala, Lernende vom Bauinspektorat vor.
BUZ: Wo arbeiten Sie und seit wann?
Shala: Ich habe im August 2022 meine Lehre beim Kanton Basel-Landschaft begonnen. Zurzeit arbeite ich in der Abteilung Zentrale Dienste des Bauinspektorats.
BUZ: Was mögen Sie besonders an Ihrer Arbeit?
Shala: Mein Team, die abwechslungsreiche Arbeit und dass ich als Lernende mein Wissen jeden Tag erweitern kann. Neben meinen alltäglichen Aufgaben darf ich auch Spezialaufgaben übernehmen. Mir gefällt es sehr, dass wir Lernenden im Kanton viel miteinander zu tun haben. Ich durfte schon den Mittagslunch für die Lernenden mitorganisieren, wo alle zusammenkommen und gemeinsam essen.
BUZ: Wo sehen Sie sich beruflich in 15 Jahren?
Shala: Ich hoffe, dass ich in 15 Jahren die Berufsmatur absolviert haben werde, mein Wissen durch Weiterbildungen und Erfahrungen erweitern konnte und ich einen tollen Job habe.
BUZ: Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne einen Kaffee trinken gehen?
Shala: Da ich keinen Kaffee trinke, würde ich lieber einen Tee trinken gehen und zwar mit Selena Gomez. Ihre Art und Denkweise gefallen mir sehr.
BUZ: Welchen Musik-Titel würden Sie wählen, um ihr Leben zu beschreiben und weshalb?
Shala: «Good Days» von SZA. Dieser Song verleiht mir Energie und Motivation. Er erinnert mich an den Sommer und macht einfach gute Laune.
BUZ: Was ist Ihre Lieblingssendung?
Shala: Wo soll ich nur anfangen, ich bin offen für jedes Genre. Hier ein paar meiner Lieblinge:
Die koreanische Drama-Serie «Crash Landing on You»; «Outer Banks» ist voll mit Action, Mystery und Drama und die japanische Thriller-Serie «Alice in Borderland» gefällt mir auch gut.
BUZ: Haben Sie verborgene Talente oder überraschende Hobbys?
Shala: Was viele nicht von mir wissen, ist, dass ich gerne Mangas lese und sammle.
BUZ: Wer ist das wichtigste Vorbild in Ihrem Leben?
Shala: Meine Familie und besonders meine Mutter. Sie steht mir jederzeit mit Rat zur Seite und unterstützt mich immer. Meine Cousinen sind meine besten Freundinnen, sie inspirieren mich.
BUZ: Mit welcher Tätigkeit starten Sie am liebsten in Ihren Arbeitstag?
Shala: Mit einem guten Frühstück.
BUZ: Welches wäre Ihre Traumferien-Destination, wenn Sie einen Monat Zeit hätten?
Shala: Ich würde als erstes nach New York fliegen, ein paar Tage Sightseeing machen und danach nach Tokyo reisen. Falls es mir dort zu kalt wird, würde ich auf die Malediven fliegen.
Foto-Quiz: Wo ist das?
Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein Moleskine Notizbuch A5 mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!
In eigener Sache
Wir verabschieden
Im ersten Tertial 2023 haben sich eine Mitarbeiterin und zwei Mitarbeiter von der Bau- und Umweltschutzdirektion verabschiedet, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Für ihre langjährige Treue und ihren wertvollen Einsatz möchten wir ganz herzlich danken. Wir wünschen Ihnen für den neuen Lebensabschnitt viele freudige Jahre in bester Gesundheit mit viel Tatendrang für all die Dinge, die Ihnen Freude und Glück bescheren. Alles Gute!