Liebe Leserin,
lieber Leser
Nach einem eher kühlen und nassen Sommerstart kam die Wärme doch noch ins Land. Von brütenden Temperaturen, wie sie in Südeuropa im Sommer häufig vorkommen, blieben wir bisher zum Glück verschont. Aber wer weiss, wie lange noch?
Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, möchte der Regierungsrat mit der kantonalen Klimastrategie das Ziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 erreichen. Die Klimastrategie wurde mit Fachstellen unter Einbezug einer Steuerungsgruppe der Klimaorganisation erarbeitet. Die Steuerungsgruppe legte die wichtigsten Eckwerte der Strategie fest, darunter die kantonalen Ziele und die Handlungsfelder, in denen der Kanton bereits aktiv ist oder aktiv werden möchte. Mehr zum Thema erfahren Sie in der vorliegenden BUZ.
Das Amt für Industrielle Betriebe hat ein Abluftmesssystem zur Überwachung der klimaschädlichen Treibhausgase beschafft. Lesen Sie in dieser Ausgabe, wie durch neue Technologien in den regionalen Kläranlagen ein Grossteil der Lachgasemissionen vermieden werden und zusätzlich der Stromverbrauch gesenkt werden kann.
Im Juni 2024 konnte das umgebaute Regierungsgebäude wieder seinen gewohnten Betrieb aufnehmen. Die Arbeiten haben rund 14 Monate gedauert. Im Interview der etwas anderen Art mit dem Regierungsgebäude erfahren Sie den historischen Hintergrund des Gebäudes und wo die Herausforderungen während der Bauzeit lagen.
Entlang der heutigen Achse von Münchenstein nach Arlesheim sollen die Wohngebiete vom Verkehr entlastet und die Gewerbegebiete im Talboden besser erschlossen werden. Deshalb soll die Talstrasse ausgebaut und die Kantonsstrasse in den Talboden verlegt werden. Die öffentliche Mitwirkung zum Projekt ist abgeschlossen und wird nun ausgewertet. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie in dieser BUZ-Ausgabe.
Der Schweizer Heimatschutz ehrte die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse. Mit der Preisverleihung wird die jahrelange Arbeit der Arbeitsgruppe gewürdigt sowie auf den Wert von historischen Gärten aufmerksam gemacht. Die Arbeitsgruppe engagiert sich in vielfältiger Weise für die Anliegen und Etablierung der Gartendenkmalpflege. Wie das genau geschieht, erfahren Sie in dieser BUZ.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Spätsommer und eine spannende Lektüre der BUZ.
Catia Allemann
Redaktionsleiterin
Kantonale Klimastrategie: Auf dem Weg zu Netto-Null
Mitte Mai 2024 hat der Regierungsrat die kantonale Klimastrategie in Kraft gesetzt. Mit ihr zeigt er auf, wie der Kanton in Übereinstimmung mit dem Bund das Ziel von Netto-Null Treibhausgasemissionen bis spätestens 2050 erreichen möchte. Doch was bedeutet das genau und wie wurde die Klimastrategie erarbeitet?
Nach dem Pariser Klimaabkommen von 2015 hat der Bundesrat im Jahr 2019 das Netto-Null-Ziel bis 2050 beschlossen. Dies bedeutet, dass bis Mitte dieses Jahrhunderts nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden, als natürliche und technische CO2-Speicher aufnehmen können. Die Nordwestschweizer Regierungskonferenz (NWRK) hat sich im Jahr 2021 mit einer gemeinsamen Klima-Charta zu den Klimazielen des Bundes bekannt. Mit dieser Charta verpflichten sich die unterzeichnenden Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn sowie der Kanton Bern als assoziiertes Mitglied zur Erarbeitung von kantonalen Klimastrategien bis im Jahr 2025.
Der Weg zur Klimastrategie im Baselbiet
Vor dem Hintergrund der Klima-Charta der NWRK hat der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft 2021 eine kantonale Klimastrategie erarbeitet. Gleichzeitig mit dem Startschuss zur Klimastrategie hat die Klimaorganisation Basel-Landschaft Strategie und Massnahmen erarbeitet, um sie direktionsübergreifend zu koordinieren. Die Klimaorganisation besteht aus einem Steuerungsgremium, in dem die Vorstehenden der Bau- und Umweltschutzdirektion, der Sicherheitsdirektion und der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion, externe wissenschaftliche Experten sowie die Gremien Klimaschutz und Klimaanpassung vertreten sind. In beiden Gremien nehmen die kantonalen Fachstellen Einsitz, sowie kantonsnahe Akteure und eine Gemeinde-Vertretung. Federführend in der Klimaorganisation ist die Koordinationsstelle Klima Basel-Landschaft, die beim Lufthygieneamt beider Basel angesiedelt ist.
Die Klimastrategie wurde in einem partizipativen Prozess mit den Fachstellen unter Einbezug der Steuerungsgruppe der Klimaorganisation erarbeitet. Die Steuerungsgruppe legte die wichtigsten Eckwerte der Strategie fest, darunter die kantonalen Ziele und die Handlungsfelder, in denen der Kanton bereits aktiv ist oder aktiv werden möchte. Mit den Fachstellen wurden spezifische Ziele pro Handlungsfeld und mögliche Massnahmen diskutiert und erarbeitet. Einbezogen wurden dabei auch Massnahmen aus verschiedenen kantonalen Strategien, wie beispielsweise dem Energieplanungsbericht. Dieser bildet einen zentralen Bestandteil der Klimaschutzstrategie, die der Regierungsrat erarbeitet hat. Darin geht der Regierungsrat vertieft auf Emissionssektoren ein wie beispielsweise Mobilität, Landwirtschaft etc. Damit sollen die Treibhausgasemissionen weiter reduziert werden.
Ende 2022 wurde ein Entwurf der Klimastrategie veröffentlicht. An einer Medienkonferenz wurde er vorgestellt und in die öffentliche Vernehmlassung geschickt, um externe Akteure miteinzubeziehen. In den folgenden Monaten waren Verbände, Parteien, Energieversorgungsunternehmen, Gemeinden und weitere Interessierte aufgerufen, zur Klimastrategie Stellung zu beziehen. Die Rückmeldungen wurden ausgewertet und in der Steuerungsgruppe diskutiert, worauf die Klimastrategie ergänzt und angepasst wurde.
Wie geht es weiter?
Die Klimastrategie wurde Mitte Mai 2024 in Kraft gesetzt, bis Mitte 2026 wird der Regierungsrat einen detaillierten Massnahmenplan ausarbeiten. In diesem werden die über hundert Massnahmenvorschläge aus der Klimastrategie vertieft geprüft und mit den betroffenen Akteuren ausgearbeitet. Dabei werden auch die notwendigen Ressourcen eruiert. Anschliessend müssen die erforderlichen Mittel in den Aufgaben- und Finanzplan (AFP) aufgenommen werden, sofern sie nicht bereits im Rahmen bestehender Massnahmen oder Budgets enthalten sind. Sind gesetzliche Anpassungen notwendig, werden diese im Landrat thematisiert. Die Strategie wurde zeitgleich mit ihrer Inkraftsetzung dem Landrat zur Kenntnis gegeben.
Um zu prüfen, ob die Ziele erreicht werden, wird der Regierungsrat periodisch mit einem Monitoringbericht über den Umsetzungsstand der Massnahmen der Klimastrategie berichten. Das Monitoring- und Controllingsystem wird noch erarbeitet. Bei Bedarf werden Strategie und Massnahmen infolge des Monitorings angepasst. Es ist noch ein langer Weg bis die Klimaziele erreicht sind. Doch mit der Klimastrategie hat der Regierungsrat einen entscheidenden Grundstein gelegt. Erste Klimaschutzmassnahmen entfalten bereits ihre Wirkung, beispielsweise dank den Förderbeiträgen des Baselbieter Energiepakets.
Die Klimastrategie Basel-Landschaft und die aktualisierte Klima-Broschüre sind auf der Baselbieter Klima-Website klima.bl.ch abrufbar.
Im Juni 2023 hat das Schweizer Volk über das Klima- und Innovationsgesetz abgestimmt. Das Gesetz wurde schweizweit und auch im Baselbiet von einer Mehrheit angenommen. Damit ist die Schweiz das erste Land weltweit, in dem Regierung, Parlament und Volk den Klimazielen zugestimmt haben.
Lachgas auf Kläranlagen auf ein Minimum reduzieren
Mit der Beschaffung eines Abluftmesssystems nimmt das Amt für industrielle Betriebe (AIB) seine Verantwortung zur Umsetzung der Klimastrategie wahr. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Reduktion der Treibhausgasemissionen bei der Abwasserbehandlung getan. Dank neuer Technologien kann in den regionalen Kläranlagen ein Grossteil der Lachgasemissionen vermieden und zusätzlich der Stromverbrauch gesenkt werden. Langfristiges Ziel des AIB ist es, bis zum Jahr 2050 möglichst keine Treibhausgase mehr freizusetzen.
Aufgrund aktueller Empfehlungen aus der Abwasserbranche und aus eigener Überzeugung hat sich das Amt für industrielle Betriebe (AIB) frühzeitig mit der Frage befasst, wie Treibhausgasemissionen reduziert werden können. Als erste wichtige Massnahme wurde ein Messsystem zur Überwachung der klimaschädlichen Treibhausgase angeschafft.
Bei Kläranlagen trägt Lachgas einen erheblichen Teil an Treibhausgasemissionen bei. Im Vergleich zum CO2 hat Lachgas ein etwa 300-fach höheres Treibhauspotenzial und ist damit eines der stärksten Treibhausgase überhaupt. Innerhalb einer Kläranlage kann besonders die biologische Reinigung zu erheblichen Lachgasemissionen führen. In einer einjährigen Messkampagne unter der Leitung der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, wurden deshalb die Lachgasemissionen der ARA Birs, der modernsten Kläranlage des Kantons, gemessen. Dank dem stabilen Betrieb mit hoher Reinigungsleistung resultiert ein tiefer Lachgas-Emissionsfaktor von 0,1 Prozent. Das bedeutet, dass nur 0,1 Prozent des Stickstoffs, der im Zulauf der Kläranlage enthalten ist, als Lachgas in die Atmosphäre gelangt. Im schweizweiten ARA-Vergleich ist dies ein erfreulich tiefer Wert.
Und wie steht es um die Lachgasemissionen der anderen, zum Teil älteren Kläranlagen im Kanton? Mit dem neuen Messsystem soll nun Lachgas auf allen regionalen und auf ausgewählten lokalen Kläranlagen gemessen werden. Um die ausgeprägten saisonalen Schwankungen erfassen zu können, ist es wichtig, dass die Messkampagne pro Kläranlage mindestens 12 Monate dauert. Die integrale Bewertung wird sich daher über mehrere Jahre erstrecken. Jede überwachte Kläranlage liefert wichtige Erkenntnisse für die anstehenden Ausbauprojekte des AIB. Die erste Messkampagne läuft bereits auf der ARA Ergolz 2 in Füllinsdorf. Kurzfristig helfen diese Informationen, bestehende Prozesse und Projekte zu optimieren. Langfristig sollen nur noch Netto-Null-Kläranlagen betrieben werden.
Was sind Treibhausgase?
Treibhausgase sind Gase in der Atmosphäre, die Wärmeenergie einfangen und diese in Form von Infrarotstrahlung zurück zur Erdoberfläche reflektieren. Die Gase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung der Temperaturen auf der Erde. Aufgrund von menschlichen Aktivitäten seit der industriellen Revolution herrscht jedoch eine zu hohe Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre, was zu einem Temperaturanstieg geführt hat.
Deponie Elbisgraben: Bei den Pionieren der Metallrückgewinnung
Rund dreissig Mitarbeitende der BUD haben am BUD-Talk vom 4. Juni 2024 in der Deponie Elbisgraben teilgenommen. Heinz Schaub und Mario Lüdi führen durch ihre Metallrückgewinnungsanlage, die einzigartig ist in der Schweiz. Keine andere Deponie kann so viel Metall aus den Siedlungsabfällen gewinnen und kein rezykliertes Metall ist so begehrt, wie das vom Elbisgraben. Ein Erlebnisbericht.
Für einmal ist es ganz still auf dem Elbisgraben. Sogar die Rufe eines Mäusebussards sind zu hören, der hoch über der Deponie seine Kreise zieht. An normalen Tagen kreischt, malmt und mahlt hier die Metallrückgewinnungsanlage der Deponie und überdeckt alle anderen Geräusche. Die Anlage ist in Revision, was ganz gut passt an diesem sonnigen 4. Juni 2024: Heinz Schaub und Mario Lüdi haben nämlich zum BUD-Talk auf die Deponie Elbisgraben eingeladen. Schaub leitet die Deponie, Lüdi ist sein Stellvertreter. In zwei Gruppen stellen sie rund dreissig BUD-Mitarbeitenden die Anlage vor, die eine wichtige Aufgabe erfüllt: Sie gewinnt Metall aus unserem Haushaltsabfall zurück, das wiederverwendet werden kann.
Grundsätzlich sollten Metalle nicht in den Siedlungsabfall gelangen, sondern gesammelt und verwertet werden. Gleichwohl landet viel Metall in der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA), das nach dem Verbrennungsprozess in der Verbrennungsschlacke übrigbleibt. Die Schlacke wird zur Deponie Elbisgraben geführt – mitsamt dem im Hauskehricht entsorgten Metall.
Einfallsreiche Vorreiter
Schritt für Schritt führen Heinz Schaub und Mario Lüdi durch die Anlage und zeigen, wie die Schlacke von Metallrückständen befreit und während dieses Prozesses zerkleinert wird. In der Deponie landet schliesslich ein nahezu metallfreies Granulat mit einer Körnung von maximal sechs Millimetern. Die Metallrückgewinnungsanlage ist der Hauptgrund dafür, weshalb die Deponie Elbisgraben schweizweit als die beste gilt. Heinz Schaub, Mario Lüdi und ihr Team sind Pioniere bei der Metallgewinnung aus Abfällen.
Auf dem Rundgang stossen wir auf viele Details, die zeigen, wie einfallsreich die Leute vom Elbisgraben sind. Die Anlage haben sie an verschiedenen Stellen optimiert, um die schwere Arbeit zu erleichtern. Beispielsweise mit der Schlittenkonstruktion, die es ihnen ermöglicht, Schmutz unter einem schwer zugänglichen Laufband zu entfernen.
Nach wie vor landen viele Batterien im Müll, die von Hand aus der Schlacke entfernt werden müssen. Seit 2019 hat die Deponie 1’000 Tonnen eines unerwünschten Misch-Materials gesammelt, das grössere Mengen an Haushaltbatterien enthält. Zurzeit entwickelt das Team zusammen mit dem Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik UMTEC eine Methode zur automatischen Aussonderung und Verwertung. So schickt es in einer Versuchsanordnung bald 300 Tonnen alter Batterien über den Brecher, um den Stahlmantel zu lösen und diesen im Metall-Abscheider herauszufiltern. Künftig soll vom Batterieinhalt nur feiner Staub zurückbleiben, der in einer externen Anlage zur Rückgewinnung der Schwermetalle behandelt wird. Das schont den Deponieraum und dient der Umwelt.
Weil die Deponie Elbisgraben einen so hervorragenden Ruf als Rohstoffgewinnerin geniesst, erhält sie auch Sonderaufträge. Speziell für Ricola haben die Leute vom Elbisgraben einen Siebturm mit Luftstrom entwickelt, um von schadhaften Ausschuss-Täfeli das Wickelpapier zu entfernen. Der Testlauf steht noch bevor. Falls das Verfahren funktioniert, kann Ricola jährlich 50 Tonnen wertvolles Rohmaterial verwerten, das sie sonst entsorgen müsste. Wer hat’s erfunden?
Mehr Metalle im Haushaltsabfall als in einem Bergwerk
Jedes Kilo Schlacke enthält gut 100 Gramm Metall. Bei 40'000 Tonnen verarbeiteter Schlacke sind das jährlich rund 4'000 Tonnen Metall, oder genauer: 2'800 Tonnen Eisenmetalle und 1'200 Tonnen Nichteisenmetalle. «Aus unserem Haushaltsabfall lassen sich anteilmässig mehr Metalle herausholen als aus einem Bergwerk», schreibt die Deponie Elbisgraben in ihrer Info-Broschüre. Den neugewonnenen Rohstoff kann die Deponie verkaufen und wieder dem Produktionskreislauf zuführen. Das Metall vom Elbisgraben ist deshalb so begehrt, weil es Sortenrein ist und die Eisenmetalle keine Batterierückstände und kein Kupfer enthalten.
Dass das wertvolle Rohmaterial aus der Schlacke entfernt werden muss, schreibt der Gesetzgeber vor. Der Grenzwert vom Bundesamt für Umwelt BAFU liegt bei maximal einem Prozent. Die Anlage Elbisgraben gewinnt deutlich mehr Metall zurück, als gesetzlich verlangt wird: Die verbleibende Schlacke enthält nur noch 0,13 Prozent Nichteisenmetall und Edelstahl. «Von mir aus könnte das BAFU den Grenzwert von einem Prozent auf 0,3 Prozent heruntersetzen», sagt Heinz Schaub.
Ob in der Deponie manchmal auch spezielle Abfälle gefunden werden, will ein Teilnehmer wissen. «Wir haben schon einen ganzen Hydranten aus der Schlacke gezogen. Und zwei Mal eine Schusswaffe. Die haben wir der Polizei abgeliefert», erklärt Schaub. Und Wertsachen? «Ab und zu liegt ein Goldring im Metallcontainer».
Die Führung ist vorbei. Nach dem anderthalbstündigen Rundgang steht die Metallrückgewinnungsanlage in ganz neuem Licht da. Noch ist es still auf dem Elbisgraben, aber schon bald kreischt, malmt und mahlt die Anlage wieder und holt wertvolles Metall aus der Verbrennungsschlacke. Hoch oben am Himmel pfeift der Bussard zum Abschied.
Das Regierungsgebäude erstrahlt in neuem Glanz
BUZ: Liebes Regierungsgebäude, wie soll ich Sie ansprechen? Per Du oder sind wir per Sie?
Regierungsgebäude: Per Du ist ok. Wir sind im Baselbiet nicht so förmlich.
BUZ: Am 11. Juni 2024 war es soweit: Mit der feierlichen Einweihung startete die Eröffnungsphase zum Abschluss der Bauarbeiten. Kurz darauf, am 13. Juni, fand die erste Landratssitzung statt. Erzähl uns, wie erlebst du diese Zeit?
Regierungsgebäude: Es ist eine intensive Zeit für mich. Eben haben noch viele Handwerker an mir gearbeitet. Sie haben gehämmert, geschraubt, gefräst, montiert, verputzt und gestrichen, kilometerweise Kanäle und Kabel verlegt. Viel Lärm und Staub. Viele Personen waren gefordert, denn durch mein Alter habe ich meine Eigenheiten, die sich oft erst zeigten, als an mir gearbeitet wurde. Dies ist anspruchsvoll und erforderte von den Beteiligten Flexibilität und Geduld. Umso grösser ist die Freude, wenn etwas gut gelingt und ich meine wiedergewonnenen und neuen Qualitäten zeigen kann.
BUZ: Wie kein anderes Gebäude repräsentierst du den Kanton Basel-Landschaft und stehst in der Öffentlichkeit. Ein Jahr warst du in ein Baugerüst eingehüllt. Wie fühlt es sich an, wieder im Mittelpunkt zu stehen?
Ich geniesse es sehr, meine angestammte Rolle wieder einnehmen zu können und die Mitglieder des Landrats und der Regierung wieder zu beherbergen. Mit meiner neuen Vorzone zum Landratssaal und den zusätzlichen Sitzungszimmern kann ich den Bedürfnissen des Betriebs noch besser gerecht werden. Seit der Kantonsgründung biete ich Raum für die politische Debatte im Landrat, aber auch Raum für die Arbeit der Regierung und der Verwaltung. Ich habe 95 Regierungsrätinnen und Regierungsräte kommen sehen und einige hundert Mitglieder des Landrats. Über alle Belange des Kantons im Bilde zu sein, habe ich vermisst. Es war ein spezieller Moment, an der Einweihung und der ersten Landratssitzung viele bekannte Gesichter wieder zu sehen und vor allem auch die seit einem Jahr neu gewählten Mitglieder des Parlaments und der Regierung endlich kennen zu lernen. Auch freue ich mich auf die Mitarbeitenden der Verwaltung, denen ich ebenfalls verbesserte Räume anbieten kann.
BUZ: Du sprichst es an: Du bist älter als der Kanton selbst und hast mit den jüngsten Bauarbeiten nicht deinen ersten Umbau hinter dir.
In der Tat reicht meine Baugeschichte sehr weit zurück, wobei von den ersten Mauern nur noch Reste tief im Grund verborgen sein dürften. Offenbar stand an meinem Ort eine Burg, die im frühen Mittelalter dem grossen Erdbeben von 1356 zum Opfer fiel. In diesem Sinne bin ich ganz froh, dass meine Struktur nach den neusten statischen Erkenntnissen für den Fall eines neuen grösseren Erdbebens verstärkt wurden.
Anschliessend stand an meinem Platz ein Freihof, der nach einigen Besitzerwechseln an die Stadt Basel ging. Von diesem Vorgängerbau habe ich in meinem Keller noch einige Grundmauern, was die Bauforschung der Archäologie Baselland während den Bauarbeiten nochmals bestätigen konnte.
Mein eigentlicher und heute noch gut sichtbarer Grundstein wurde mit dem Bau der Stadtschreiberei zwischen 1775 und 1779 gelegt. Das zweigeschossige Gebäude im spätbarocken Stil hat damals Samuel Werenfels entworfen, der ebenfalls das Landschloss Ebenrain oder das Blaue und das Weisse Haus am Rheinsprung in Basel zeichnete. Aus dieser Zeit stammt die Eingangstüre, die noch heute das Basler Wappen zeigt. Es ist eigentlich schon verrückt, dass eine Tür ein so hohes Alter von 245 Jahren erreichen kann. Es war eine besondere Herausforderung, die wichtigsten funktionalen Anforderungen an eine zeitgemässe Tür im Einklang mit der denkmalpflegerisch gebotenen Sorgfalt umzusetzen.
BUZ: Man merkt, deiner Geschichte kommt eine grosse Bedeutung zu. Ich nehme an, auch für den kantonalen Denkmalschutz. Im Gegensatz zur historischen äusseren Erscheinung gibt es im Innern einige Bereiche, die ziemlich modern wirken: So zum Beispiel der Landratssaal, der mit seinem Stil den 1960er Jahren zugeordnet ist.
Dieser Umstand ist aus meiner Sicht einem gewissen Pragmatismus geschuldet, der für den Kanton Basel-Landschaft sehr typisch ist. 1833 brauchte der soeben gegründete Kanton ein Verwaltungs- und Parlamentsgebäude. Dazu wurde die obsolet gewordene Stadtschreiberei zum Regierungsgebäude umfunktioniert und mit einem Saal für den Landrat aufgestockt. Bald wurde jedoch mehr Raum für die verschiedenen kantonalen Institutionen benötigt, weshalb ich zwischen 1850 und 1854 buchstäblich spiegelbildlich gegen Westen hin verdoppelt wurde. Dies blieb dann der äussere Zustand, der heute noch sehr prägend ist.
Ganz im Gegensatz zum Äussern wurde mein Inneres den jeweils aktuellen Bedürfnissen angepasst. Gerade in der Anfangszeit war ich ein Multifunktionsgebäude, welches neben Landrat, Regierung und Verwaltung weitere Nutzungen wie das Kantonsmuseum, die Kantonsbibliothek oder das kantonale Bankwesen enthielt. Immer wieder waren Umbauten oder technische Erneuerungen nötig. Wenn wir heute all die technischen Installationen, Kabel und Bildschirme sehen, die mit den aktuellen Bauarbeiten verlegt und montiert wurden, kann man sich kaum vorstellen, dass ich bis 1901 noch ohne elektrisches Licht auskam. Faszinierend dabei finde ich, dass ich all diese Entwicklungen recht gutmütig mitmachen kann und es auch heute noch gelingt, mich den Bedürfnissen der Zeit anzupassen. Die langfristige Gebrauchstauglichkeit ist im Zusammenhang mit der ganzen Debatte um die Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Thema. Der Erhalt von guten Bauten schont die Ressourcen, sowohl ökologisch wie auch ökonomisch.
BUZ: An der Einweihung wurde auch die Geschichte des Wandels erwähnt. Wandel gehört quasi zu deiner DNA. Was waren die wichtigen denkmalpflegerischen Themen? Wie geht man mit einem solch vielschichtigen Gebäude um?
Es ist klar, dass bei einem solchen Gebäude mit einer derart heterogenen Bausubstanz aus unterschiedlichsten Bauzeiten nicht alles sakrosankt geschützt ist. Der Wandel respektive die Veränderung nach den Bedürfnissen der aktuellen Zeit bildet fast schon so etwas wie eine Tradition und gehört zu mir. Wichtig war das konstruktive Gespräch zwischen den Beteiligten auf Basis eines umfangreichen historischen Gutachtens, das auch konkrete Empfehlungen zum Schutzumfang einzelner Elemente machte. Ein hohes Gewicht hatte dabei der Erhalt noch originaler Bausubstanz aus den charakteristisch wichtigsten Bauphasen des 18. und 19. Jahrhunderts, wie zum Beispiel die bereits erwähnte Eingangstür.
BUZ: Kannst du diese Zusammenarbeit oder die gestalterische Herangehensweise an einigen Beispielen erklären?
Ganz gut lässt sich dies am Umgang mit der Fassade illustrieren: Anhand von alten Fotos und Abbildungen, aber auch aufgrund der Untersuchung von Farbresten alter Anstriche konnten die Beteiligten nachvollziehen, dass ich in der Vergangenheit sehr unterschiedliche Farbfassungen hatte. Offensichtlich unterlagen diese auch den Moden der Zeit: In der Mitte des 20. Jahrhunderts hatte ich zum Beispiel einen grünen Fassadenanstrich mit roten Fensterläden. Es war also die Aufgabe der Architekten, im Gespräch mit der Denkmalpflege und dem Bauherrn, eine für die heutige Zeit stimmige Lösung zu finden. Die umgesetzte helle, nahezu einfarbige Fassade unterstützt meine Sonderstellung im Kontrast zum ansonsten bunten Stedtli. Meine neue Farbfassung fühlt sich frischer und aufrechter an. Ebenfalls gefallen mir meine neuen, dreifach verglasten Fenster, die in Profilierung und Teilung den ursprünglichen Fenstern aus dem 19. Jahrhundert nachgebildet sind.
Sehr grosse Freude habe ich an der zurückgewonnenen Würde meiner Innenräume. Mit dem klugen Einsatz bereits vorhandener Qualitäten und Materialien, aber auch durch die sorgfältige Gestaltung der neuen Elemente, gelang es den Architekten, die zuvor etwas losen und manchmal etwas unpassende Gestaltung zu einem Ganzen zusammenzuführen. Besonders gefällt mir dabei das Zusammenspiel der Böden aus Laufener Jurakalkstein in Kombination mit den warmen Farben des Eichenholzes, den hellen Oberflächen und den speziell für mich entworfenen Leuchten.
BUZ: Die Gestaltung des Landratssaals ist beinahe gleichgeblieben. Der etwas sperrige Bildschirmwürfel in der Raummitte ist verschwunden und in den Pulten des Landrats ist eine neue Abstimmungsanlage integriert, mit einem Bildschirm an jedem Platz. Kannst du uns noch etwas über diesen Raum erzählen?
Der Landratssaal aus den 1960er-Jahren weist in sich eine sehr präzise, stimmige Gestaltung auf, die auch mit dem dreiteiligen, historischen Wandgemälde von Otto Plattner und Emilio Müller von 1932 gut harmoniert. Hier haben die Verantwortlichen darauf geachtet, dass die Gestaltung in sich erhalten werden kann, da auch keine grundlegenden Änderungen erforderlich waren. Ob dann der Landratssaal bei einem späteren Umbau neu gestaltet wird oder aus denkmalpflegerischen Gründen weiter erhalten werden soll, ist eine Frage, die ganz bewusst einer späteren Generation überlassen wurde.
BUZ: Neben den baulichen Erneuerungen scheint mir auch die Neuausstattung der Kunst ein wichtiges Thema zu sein?
Genau. In gewisser Weise bin ich nun auch ein kleines Kunstmuseum und zeige ausgewählte, sehr unterschiedliche Werke der Sammlung Kunstkredit. Besonders hervorheben möchte ich das Werk «Une brève histoire des basquets sales» von Claudia und Julia Müller. Die Installation mit einer vor Ort gemalten Wandzeichnung befindet sich im ersten Obergeschoss der Eingangshalle. Sie steht in einer spannenden Beziehung mit dem gegenüberliegenden historischen Fresco «Staatserhaltende Kräfte» von Karl Otto Hügin aus dem Jahr 1940. Auch hier zeigt sich der Wandel in der Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart.
BUZ: Herzlichen Dank für die spannenden Einblicke. Dies weckt vielleicht auch das Interesse einiger Leser, dich zu besuchen. Gibt es dazu Gelegenheiten?
Eine gute Möglichkeit bot sich dazu am Tag der offenen Tür am Samstag, 10. August 2024, wo es geführte Besichtigungen gegeben hat. Grundsätzlich ist im normalen Bürobetrieb nur die Eingangshalle öffentlich zugänglich.
Eine weitere Möglichkeit ist sicher der Besuch einer Landratssitzung: Dann ist der Zugang bis zum Foyer im zweiten Obergeschoss und zur Publikumstribüne öffentlich. Zudem stehen meine Sitzungszimmer der ganzen Verwaltung auf Anfrage bei der Landeskanzlei zur Verfügung. Ich freue mich riesig über jeden Besuch!
Neue Rad- und Fussgängerbrücke «Längibrugg» zwischen Pratteln und Augst
Mit einem feierlichen Akt wurde Mitte Juni 2024 die neue Rad- und Fussgängerbrücke zwischen Pratteln und Augst offiziell eingeweiht. Die «Längibrugg» führt über die Frenkendörferstrasse und verbindet das Pratteler Längi-Quartier mit dem Dorfkern von Augst. Sie ist ein weiteres Teilstück der Radroute von Muttenz über Pratteln und Augst bis ins Fricktal.
Nach etwas mehr als einem Jahr Bauzeit ist die neue Rad- und Fussgängerbrücke zwischen den Gemeinden Pratteln und Augst fertiggestellt. Regierungsrat Isaac Reber, der Prattler Gemeindepräsident Stephan Burgunder und sein Augster Amtskollege Andreas Blank weihten die Brücke am 17. Juni 2024 offiziell ein. Bereits einige Tage vorher wurde sie dem Langsamverkehr übergeben.
Auslöser für den Bau der Brücke war die Verlegung der Hauptverkehrsstrasse zur Autobahn hin und die Entwicklung im Gebiet Salina Raurica. Mit der damit verbundenen Zunahme des Verkehrs auf der Frenkendörferstrasse war die Sicherheit der Velofahrenden und der Fussgängerinnen und Fussgänger nicht mehr gewährleistet. Die neue Rad- und Fussgangerbrücke führt über die Frenkendörferstrasse ohne diese queren zu müssen. Sie schliesst den Veloweg an die Poststrasse in Augst und die bestehenden Radrouten an. Zusätzlich wurde die Einmündung Poststrasse / Hauptstrasse für den Veloverkehr optimiert.
«Die neue Brücke ist weit mehr als eine Verbindung von zwei Gemeinden. Sie ist ein entscheidendes Puzzlestück auf der bedeutsamen Radroute von Muttenz über Pratteln und Augst bis ins Fricktal», sagte Regierungsrat Isaac Reber in seiner Ansprache und fährt fort: «Im Velo-Alltagsverkehr besitzt sie eine hohe Relevanz.» Sie ist eine Ergänzung zur Radroute entlang des Rheins, die von Augst via Schweizerhalle nach Birsfelden und Basel führt.
Die neue Brücke hat eine Spannweite von über 16 Metern und ist 4.5 Meter breit. Der Rahmen ist unterhaltsarm und die Nutzlast beträgt sechs Tonnen. Durch diese Breite kommen Fussgängerinnen und Fussgänger und Velofahrende komfortabel und sicher aneinander vorbei.
An der Ausarbeitung dieses Projekts war nicht nur das kantonale Tiefbauamt beteiligt. Es war eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden Pratteln und Augst. «Es ist mir ein grosses Anliegen zu betonen, dass diese Zusammenarbeit sehr konstruktiv und partnerschaftlich war. Herzlichen Dank dafür allen Beteiligten» erwähnte Baudirektor Isaac Reber in seiner Ansprache.
Das Projekt stiess auch bei der Bevölkerung auf durchgehende Akzeptanz. Dies zeigte sich, als Anfang 2022 die Pläne öffentlich aufgelegt wurden. Es ging keine einzige Einsprache gegen das Vorhaben ein.
ÖV-Programm 2026–2028 verbessert das Angebot
Die Abteilung ÖV der Bau- und Umweltschutzdirektion arbeitet seit rund einem Jahr intensiv am 10. Generellen Leistungsauftrag (GLA). Dieser stellt für vier Jahre die Weichen für den öffentlichen Verkehr im Kanton Basel-Landschaft. Er definiert, wie sich das Angebot weiterentwickelt. Der GLA wird durch den Landrat beschlossen.
Grosser Fahrplanwechsel im Dezember 2025
Die Grundlagen für den 10. GLA hat die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden und den ÖV-Anbietern erarbeitet. Die Bahninfrastruktur in der Region Basel wird derzeit umfangreich ausgebaut. Die neue Waldenburgerbahn ging bereits im Dezember 2022 in Betrieb. Der nächste Meilenstein steht am 15. Dezember 2025 an. Dann nämlich werden der Vierspurausbau und das Wendegleis in Liestal, die Entflechtung Muttenz, die Erweiterung des Bahnhof Basel SBB sowie die Doppelspur Grellingen–Duggingen in Betrieb gehen. Diese neuen Infrastrukturen ermöglichen es, das Bahnangebot deutlich zu verbessern und die Überlast zu reduzieren:
1. Einführung IR56 Basel–Delémont–Biel
Zwischen Basel und Biel wird das Angebot um einen stündlichen IR56 Basel–Delémont–Biel erweitert, sodass zwischen Basel und Biel ein Halbstundentakt möglich wird. Der IC51 verkehrt weiterhin zwischen Basel und Biel und wird ab Biel in Richtung Genfersee verkehren. Neuchâtel, Yverdon und Lausanne werden damit umsteigefrei erreichbar. Die S3 Basel–Delémont verkehrt ab dann hingegen nur noch zwischen Basel und Laufen.
Die Änderungen führen auch beim Busnetz zu einer grundlegenden Veränderung. Sämtliche Buslinien ab Münchenstein, Dornach–Arlesheim, Aesch, Grellingen, Zwingen und Laufen müssen auf den neuen Fahrplan abgestimmt werden. Dies hat Auswirkungen bis nach Allschwil, Liestal und Balsthal. Die Buskonzepte wurden zusammen mit dem Kanton Solothurn und unter Einbezug der Gemeinden sowie den Transportunternehmen BLT und PostAuto erarbeitet. Es gibt neue, häufigere und direktere Verbindungen.
2. Der IR37 Basel–Liestal–Aarau–Zürich hält auch in Gelterkinden
Der Vierspurausbau Liestal und der Einsatz von spurtstarkem Rollmaterial ermöglichen den Halt des IR37 in Gelterkinden. Der Fahrplan der Postauto-Linien 100–104 wird entsprechend angepasst. Als Nebeneffekt kann auch der Ortsbus Sissach optimiert werden, denn die Postauto-Linie 101 wird bis Sissach verlängert. Mit dem Ortsbus Sissach kann neu Thürnen besser angebunden werden, was das ÖV-Angebot merklich verbessert.
3. Einführung S33 Basel–Liestal
Mit dem Wendegleis Liestal, der Entflechtung Muttenz sowie der Leistungssteigerung und Überbrückungsmassnahme Basel SBB kann die neue S33 Basel–Liestal eingeführt werden. Sie ergänzt die S3 zu einem Viertelstundentakt. Beim Busangebot in und um Liestal gibt es nur geringfügige Änderungen. Doch auch ohne grössere Anpassungen verbessern sich die Anschlüsse von und nach Basel.
Nebst diesen drei wichtigen Anpassungen sollen in der Laufzeit des 10. GLA die Margarethenverbindung eingeführt werden, das Busangebot in Basel und den umliegenden Gemeinden optimiert und Angebots- und Taktlücken geschlossen werden. Damit geht in der Region Basel am 15. Dezember 2025 der grösste Fahrplanwechsel seit 2001 über die Bühne. Damals wurde in Basel die S-Bahn eingeführt. Seither fahren die Tramlinien 10 und 11 über die Peter-Merian-Brücke via Basel Bahnhof SBB.
Aktuell liegt der Entwurf des 10. GLA online öffentlich auf. Der Beschluss des Landrats ist im Frühling 2025 zu erwarten.
Arlesheim-Münchenstein: Verlegung der Kantonsstrasse und Ausbau der Talstrasse
Um die Wohngebiete entlang der heutigen Achse von Münchenstein nach Arlesheim vom Verkehr zu entlasten und die Gewerbegebiete im Talboden besser zu erschliessen, soll die Talstrasse ausgebaut und die Kantonsstrasse in den Talboden verlegt werden. Die öffentliche Mitwirkung zum erarbeiteten Vorprojekt lief bis zum 31. Mai 2024.
Die heutige Kantonsstrasse führt durch das historische Dorfzentrum von Münchenstein und durch Wohngebiete in Arlesheim. Die beiden Gemeinden wünschen sich eine Verlegung der Kantonsstrasse in den Talboden, um das Siedlungsgebiet vom Verkehr und damit von Emissionen und Lärm zu entlasten. Im Talboden sind die Gewerbegebiete grösstenteils als Entwicklungsschwerpunkte bzw. als Arbeitsplatzgebiete von kantonaler Bedeutung ausgewiesen. Es werden derzeit grössere Arealentwicklungen realisiert und weitere sind in Planung. Mit dem Ausbau der Strasse soll das Gewerbegebiet besser erschlossen und an die Autobahn A18 angebunden werden, was die dynamische Arealentwicklung fördert.
Ausbau der Strasse im Talboden
Der Perimeter des Projekts beginnt in Münchenstein bei der Abzweigung von der Hauptstrasse in die Bahnhofstrasse und verläuft über die Brücke Heiligholzstrasse in die Aliothstrasse. Von dort reicht er über einen neu zu erstellenden Strassenabschnitt bis unter das Viadukt Sundgauerstrasse, wo der Anschluss an die bestehende südliche Talstrasse in Arlesheim erfolgt. Im Projekt werden die Strassenabschnitte zur Kantonsstrasse ausgebaut und ein Teilstück neu erstellt.
Vorfahrtsberechtigte Strasse
Von Basel herkommend führt die neue, vorfahrtsberechtigte Hauptrichtung in die Bahnhofstrasse. Auch auf der Heiligholzbrücke hat neu der Verkehr zwischen Aliothstrasse und Bahnhofstrasse Vortritt.
Zukunftsfähige Veloroute, sicherer Langsamverkehr
Mit dem Ausbau der Strasse soll auch eine neue Radroute entstehen. Dadurch wird nicht nur das Arbeitsplatzgebiet Talboden erschlossen, sie verbindet auch Aesch und Basel als Teilstück einer zukünftigen Velovorzugsroute Birsstadt Ost. Im Abschnitt zwischen uptownBasel und dem Ende der geraden Strecke der Aliothstrasse ist sie als getrennter Radweg entlang des SBB-Trassees geplant. Für den Fussverkehr wird das Gebiet mit neuen Trottoirs, Fussgängerquerungen und Verbindungen zum Bahnhof besser erschlossen und die Sicherheit erhöht. Zusätzlich profitieren der Fuss- und Veloverkehr durch den Bau einer neuen Unterführung von einer verbesserten Anbindung ans Birsufer.
Bessere Erschliessung
Durch den Ausbau der Talstrasse wird das Gewerbegebiet im Talboden für den Fuss-, Velo-, Auto- und LKW-Verkehr besser erschlossen, was seine dynamische Entwicklung unterstützt.
Chance für die Gemeinden
In den Wohngebieten entlang der heutigen Kantonsstrasse wird der Verkehr um bis zu 40 Prozent reduziert und folglich auch die Emissionen und der Lärm. Durch die Klassierung zu Gemeindestrassen ergeben sich Möglichkeiten zur Gestaltung und Verkehrsberuhigung.
Die Zukunft mitgedacht
Das vorliegende Projekt ist kompatibel mit langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten in Münchenstein wie z.B. einem Rückbau des Viadukts zu einer ebenerdigen Strasse, einer Neugestaltung des Bahnhofsumfelds oder einer Verlegung des Bahnhofs in Richtung Süden.
Mitwirkung und Information
Die öffentliche Mitwirkung vom Vorprojekt Ausbau Talstrasse und Verlegung der Kantonsstrasse lief vom 2. bis 31. Mai 2024.
Der Dialog mit der Bevölkerung und den Direktbetroffenen geht auch nach der Mitwirkung weiter. Nach der Auswertung der Mitwirkung wird eine Landratsvorlage zur Genehmigung des generellen Projekts und der Ausgabenbewilligung für die Projektierung des Bauprojekts ausgearbeitet.
Bahnkongress 2024 gut besucht
Anfang Mai fand in Basel zum vierten Mal ein Bahnkongress statt. Organisiert wurde der Anlass von den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft, der SBB, der Handelskammer beider Basel und trireno. Zum ersten Mal lag der Fokus der Veranstaltung auf nationaler Ebene. Schwerpunktthema der Bahn24 war die Perspektive BAHN 2050 des Bundes.
Anfang Mai 2024 fand der Bahnkongress in Basel erstmals als nationaler Bahnkongress statt. Aus diesem Grund wurde neu eine Partnerregion, nämlich der Kanton Genf, eingeladen. Schwerpunktthema der Bahn24 war die Perspektive BAHN 2050 des Bundes. Trotz dieser Neuausrichtung dient der Bahnkongress der Region nach wie auch dem Sichtbarmachen der Interessen der Region Basel. Die gleiche Trägerschaft hat 2013, 2016 und 2021 einen Trinationalen Bahnkongress organisiert, der regional ausgerichtet war und sich auf die Bahnthemen der Region Basel, Baden-Württemberg und Alsace fokussierte.
Mit Bundesrat Albert Rösti, Verkehrsminister Winfried Hermann (Baden-Württemberg), Regierungsrätin Esther Keller (Basel-Stadt), Regierungsrat Isaac Reber (Basel-Landschaft) sowie einem Dutzend Mitglieder des National- und Ständeräts war die Politik am 2. Mai 2024 stark vertreten. Als Partnerregion prägte der Kanton Genf die Bahn24 mit einer grossen Delegation um Regierungsrat Pierre Maudet an der Spitze. Darüber hinaus setzten sich Peter Füglistaler, Direktor BAV; Vincent Ducrot, CEO SBB AG und 32 weitere aus der Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung intensiv mit der Schweizer Bahnzukunft auseinander und sorgten für lebhafte Diskussionen. Die prominenten Referentinnen und Referenten sowie das vielseitige Programm stiessen auf grosses Interesse. Mit 550 Teilnehmenden wurden die früheren Bahnkongresse weit übertroffen.
Die eintägige Veranstaltung richtete sich an Fachleute aus dem Bahnbereich sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wirtschaft. An der Trägerschaft von «Bahn24» beteiligt sind die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt, die Handelskammer beider Basel, die SBB sowie die Besteller-Organisation der trinationalen S-Bahn trireno. Die Abteilung Öffentlicher Verkehr des Kantons Basel-Landschaft half sowohl bei der Planung und Vorbereitung, als auch bei der Durchführung intensiv mit. Der nächste nationale Bahnkongress Bahn25 findet am Freitag, 16. Mai 2025 in Basel statt zum Thema «Zukunft Güterverkehr».
Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Lehrabschlussprüfung
Ende Juni 2024 haben sechs Lernende aus der Bau- und Umweltschutzdirektion ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Um das zu feiern hat Regierungsrat Isaac Reber die jungen Berufsleute zu einer Führung in die Eptinger Mineralquelle und zum Mittagessen ins Bad Eptingen eingeladen.
Sechs Lernende aus der Bau- und Umweltschutzdirektion haben ihre Ausbildung 2024 erfolgreich abgeschlossen. Direktionsvorsteher Isaac Reber hat sie zusammen mit ihren Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern in die Eptinger Mineralquelle eingeladen. Leider konnten nur zwei Lehrabgänger am Anlass teilnehmen. Beim anschliessenden Mittagessen im Bad Eptingen gratulierte ihnen Regierungsrat Isaac Reber persönlich zum bestandenen Lehrabschluss. Wir wünschen den jungen Berufsleuten auf ihrem Lebensweg viel Freude und Erfolg.
Den Lehrabschluss in der Tasche haben:
Luca Brühlmann, Abschluss als Automobil-Mechatroniker EFZ im Tiefbauamt, im Rang
Mischa Bucher, Abschluss als Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Hausdienst im Hochbauamt
Marco Ensner, Abschluss als Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Werkdienst im Tiefbauamt
Sean Meier, Abschluss als Chemie- und Pharmatechnologe EFZ im Amt für Industrielle Betriebe
Levi Raimundo, Abschluss als Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Werkdienst im Tiefbauamt
Marco Weber, Abschluss als Fachmann Betriebsunterhalt EFZ Hausdienst im Hochbauamt, im Rang
ICOMOS Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege erhält Schulthess Gartenpreis
Zum 25. Jubiläum des Schulthess Gartenpreises ehrte der Schweizer Heimatschutz die Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege von ICOMOS Suisse. Mit der Preisverleihung wird die jahrelange Arbeit der Arbeitsgruppe gewürdigt sowie auf den Wert von historischen Gärten aufmerksam gemacht.
Seit 1998 wird der Schulthess Gartenpreis vom Schweizer Heimatschutz für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Gartenkultur verliehen. Ausgezeichnet werden gut erhaltene und gepflegte, wertvolle Gärten und Parkanlagen sowie besonders hochwertig realisierte, zeitgenössische Grünanlagen. Im 2023 hat die ICOMOS Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege den Preis gewonnen. ICOMOS ist die Abkürzung für „International Council on Monuments and Sites“ und wird in der deutschen Version als „Internationaler Denkmalrat“ bezeichnet. Damit wurde zum ersten Mal eine über 30 Jahre hinweg andauernde freiwillige Arbeit ausgezeichnet. Diese Verleihung bietet die Möglichkeit, die ICOMOS-Plattform bekanntzumachen, wo viel Wissenswertes zum Garten erhältlich ist.[1]
Historische Gärten wurden erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ernsthaft als schutzwürdig anerkannt. In den 1970er-Jahren kam mit Tagungen, neuen Ausbildungsmöglichkeiten, Ausstellungen und Publikationen zur Gartengeschichte das Bedürfnis auf, einen Überblick über schützenswerte Gärten und Anlagen zu schaffen[2]. «Nur wenn Werte bekannt sind, kann man sie erkennen. Und nur das dadurch erlangte Wissen erlaubt den behutsamen Umgang mit dem vergänglichen Kulturgut Garten und dessen Schutz.»[3] Diese Feststellung führte zur Gründung der Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege im Jahr 1992. Das Ziel war von Anfang an, die historisch wertvollen Gärten und Anlagen zu erkennen, zu fördern und zu erhalten. Hierfür wurde eine schweizweite Liste über potenziell schutzwürdige historische Gartenanlagen erstellt. Seit Projektbeginn im Jahre 1994 trugen über 200 Fachleute der Kunstgeschichte und Landschaftsarchitektur aus Planungsbüros, Hochschulen und aus der Denkmalpflege in ehrenamtlicher Tätigkeit wertvolle Frei- und Grünräume in allen Dörfern und Städten der Schweiz zusammen. Die ICOMOS-Liste historischer Gärten und Anlagen wurde 2014 abgeschlossen und ist öffentlich zugänglich. Rund 30'000 Objekte wurden erfasst und bilden eine landesweite Wissensgrundlage.
Parallel zur Erstellung der Liste engagiert sich die Arbeitsgruppe in vielfältiger Weise für die Anliegen und Etablierung der Gartendenkmalpflege. Auf Anfrage erstellt sie Gutachten und verfasst Grundlagenpapiere. Die Fachleute der Arbeitsgruppe beraten Eigentümerschaften und Behörden in allen Fragen der Gartendenkmalpflege. Darüber hinaus fördert sie die Forschung zu einzelnen Themen der Gartengeschichte mit der Publikationsreihe «Gartenwege der Schweiz».
Kurse wie das Weiterbildungsmodul für Gärtnerinnen und Gärtner in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen weisen auf das Kulturerbe Garten hin. Dieses Netzwerk von unabhängigen Fachleuten trägt wesentlich zur Etablierung der Gartendenkmalpflege in der Schweiz bei.
Noch immer werden Gärten im Rahmen der Denkmalpflege hinter den Baudenkmälern zurückgestellt. Das mag mit der Vergänglichkeit der Pflanzen zusammenhängen, einem Schutzobjekt, das sich im stetigen Wandel befindet. Sie brauchen Pflege, Aufmerksamkeit und Unterhalt, sonst verwildert der Garten. Den zyklischen Wandel von Gärten vorherzusehen und entsprechend zu planen, zu lenken und zu formen, ist die Aufgabe eines Gartendenkmalpflegers. Inventare helfen nur dann, wenn vor Ort auch das Wissen zur fachlichen Betreuung vorhanden ist. Oft wurde in historischen Gärten auf der Suche nach einem vermeintlich originalen Zustand auf früheres Bildmaterial zurückgegriffen. Seit den 1990er-Jahren wurde diese Praxis zunehmend kritisiert und überarbeitet. Statt Rekonstruktionen werden zusätzlich zu denkmalpflegerischen Massnahmen zeitgenössische Weitergestaltungen in Betracht gezogen.[4]
Alles in allem erfuhr die Gartendenkmalpflege in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung. «Inzwischen hat sich eine differenzierte gärtnerische Pflegepraxis entwickelt, die fallorientiert den Erhalt originaler Substanz mit originalgetreuen Ersatzpflanzungen aushandelt. Wertvolle Fragmente bleiben erhalten, historische Vielschichtigkeit ist erwünscht. Ziel der Gartendenkmalpflege heute ist es, durch Pflege und Reparatur die historische Substanz instand zu halten, ihren Wandel zu minimieren und zu steuern. Gleichzeitig soll der Garten als Kulturwerk erkennbar sein, weiterleben und attraktiv bleiben.»[5]
Bereits 1970 versuchte Hans-Rudolf Heyer, Denkmalpfleger des Kantons Basel-Landschaft und Gründungsmitglied der ICOMOS, eine Liste der schützenswerten Gärten in der Schweiz ins Leben zu rufen, was zunächst nicht gelang. Im ersten Band der Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft widmete er 1969 dem Landschaftsgarten Ermitage in Arlesheim eine umfassende Darstellung. Dies war zwar für bedeutende bauliche Denkmäler selbstverständlich, für Gärten jedoch ein Novum und hat sich auch heute noch nicht etabliert.[6] Die Würdigung auf 17 Seiten mit zahlreichen Abbildungen war eine Pioniertat. Heyer hat die bislang einzige Gartengeschichte der Schweiz verfasst. Brigitte Frei-Heitz, die heutige Kantonale Denkmalpflegerin, ist seine Nachfolgerin der ICOMOS Arbeitsgruppe Gartendenkmalpflege, Mitglied von 1998 – 2023 und seit 2012 Leiterin der Arbeitsgruppe.
[1] AG ICOMOS Gartendenkmalpflege. Schulthess Gartenpreis 2023. Zürich: Schweizer Heimatschutz 2023, S. 2.
[2] Topiaria Helvetica. Im Treibhaus. Gärten und Klimawandel. 2024.[3] Ebd., S. 4.
[4] Ebd., S. 11.
[5] Ebd., S. 12.
[6] Ebd., S. 8.
Foto-Quiz: Wo ist das?
Wie gut kennen Sie das Baselbiet? Machen Sie mit und schreiben Sie uns, wo diese Fotografie aufgenommen wurde. Bitte nennen Sie uns die Ortschaft und die Strasse. Unter den richtigen Antworten verlosen wir ein Moleskine Notizbuch A5 mit Prägedruck der Bau- und Umweltschutzdirektion sowie einen Caran d'Ache Kugelschreiber mit BUD-Schriftzug inklusive Etui. Viel Glück!
10 Fragen an Simon Rüttimann
In der Rubrik „zehn Fragen an“ beantworten Mitarbeitende der Bau- und Umweltschutzdirektion jeweils zehn ausgewählte Fragen der BUZ-Redaktion. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen Simon Rüttimann von der Kommunikationsabteilung vor.
BUZ: Wo arbeiten Sie und seit wann?
Rüttimann: Ich ergänze seit März 2023 das Kommunikationsteam von Andrea Tschopp und Catia Allemann. Mein Arbeitsplatz ist im sechsten Stock im BUD-Gebäude in der Rheinstrasse in Liestal.
BUZ: Was sind Ihre Aufgaben im Kommunikationsteam?
Rüttimann: Ich bin unter anderem Mediensprecher der BUD. Allerdings rede ich gar nicht so viel, was für einen Italo-Zürcher schon bemerkenswert ist. Ich verbringe den Grossteil meines Tages beim Redigieren von RRB, Bulletintexten, Baustelleninfos und Medienmitteilungen. Ausserdem entwerfe ich einen Teil der Ansprachen von Isaac Reber. Die meisten Texte, die von der BUD an die Öffentlichkeit gehen, landen zuerst bei mir. Und als Mediensprecher beantworte ich natürlich auch Anfragen von Journalistinnen und Journalisten. Aber meistens schriftlich.
BUZ: Wo wohnen Sie und wie kommen Sie zur Arbeit?
Rüttimann: Meine Familie und ich sind in Bottmingen zu Hause. Bottmingen ist ein super Ort zum Leben, nah an der Stadt und mit viel Grün drumherum. Ich fahre meistens mit Tram und Zug zur Arbeit. Wenn die Tramwendeschlaufe in Bottmingen und die Margarethenverbindung dereinst realisiert sind, bin ich noch schneller in Liestal. Manchmal fahre ich mit dem Velo zum Bahnhof SBB.
BUZ: Was ist für Sie das schönste an Ihrem beruflichen Alltag?
Rüttimann: Der Humor. In unserem Team und generell im sechsten Stock sind alle fast immer gut drauf. Die Arbeit kann noch so anspruchsvoll sein – Humor macht alles ein bisschen leichter. Die Themenvielfalt der BUD schätze ich ebenfalls sehr. Ich erlebe täglich, wie viele Bereiche meines Alltags nur dank den Fachleuten im Kanton funktionieren. Ich bewundere ihr Können, ihre Erfindungsgabe, ihr Engagement und ihre Geduld. Mein grösster Antrieb beim Redigieren von Texten aus den Fachbereichen ist, die grossartigen Leistungen unserer Expertinnen und Experten so rüberzubringen, dass auch Laien sie verstehen. Und sie hin und wieder denken: «Wow, das wusste ich nicht. Mega spannend!»
BUZ: Mit welcher Person würden Sie gerne für einen Tag das Leben tauschen?
Rüttimann: Mit meinen Kindern während der Sommerferien! Ehrlich: Spielen, chillen, bisschen aufräumen, damit der Papa nicht zu sehr rummault, abmachen und wenn ich aufstehe, ist das Frühstück schon parat. Volle Wäschekörbe einfach übersehen können – herrlich!
BUZ: Wo verbringen Sie am liebsten Ihre Ferien: in einer Stadt, am Meer oder in den Bergen und weshalb?
Rüttimann: Ich schliesse die Augen, höre die Brandung der Wellen und blicke über den weiten Horizont. Am Morgen zirpen die Zikaden und am Abend kreischen die Möwen – ich spüre den Sand zwischen den Zehen, wenn ich nur daran denke. Im Sommer zieht es mich eindeutig eher ans Meer als in die Berge. Am liebsten in eine Stadt am Meer.
BUZ: Wenn Sie überall auf der Welt leben könnten, wo wären Sie am liebsten?
Rüttimann: In irgendeiner Hafenstadt. Ich habe keine Ahnung weshalb, aber Hafenstädte wie Oslo, Genua, Neapel oder Sète haben es mir angetan. Oder Inseln wie Lipari. Dort hat es mehrere Häfen. Ich kann stundenlang in einer Kneipe sitzen und den schaukelnden Booten und ausfahrenden Schiffen zuschauen und lauschen, wie die Wellen sanft gegen die Planken klatschen. Vielleicht fühle ich mich auch wegen der Rheinhäfen hier wohler als am Zürisee.
BUZ: Wo haben Sie die Sommerferien verbracht?
Rüttimann: In einer Hafenstadt! Meine Familie und ich waren eine Woche in Valencia. Den Rest der Ferien haben wir zu Hause und in unserem Garten verbracht. Wir haben gespielt, gechillt, bisschen aufgeräumt, abgemacht und ausgiebig gefrühstückt. Den sich füllenden Wäschekorb konnte ich allerdings nicht allzu lange ignorieren, ohne bald ohne Wäsche dazustehen.
BUZ: Haben Sie ein spezielles Hobby?
Rüttimann: Ich verbringe seit neuestem viel Zeit im Garten, den meine Schwiegermutter mit viel Hingabe angelegt hat. Hier und dort setze ich eigene Akzente: Hier ein kleiner Weg, dort ein paar Treppenstufen mit Natursteinen. Ich stamme von einer Baumeisterdynastie ab. Nachdem meine Frau und ich das Haus und den Garten letztes Jahr übernommen haben, habe ich mir als erstes eine Schubkarre und eine Schaufel angeschafft.
In eigener Sache
Wir verabschieden
Im 2. Tertial 2024 haben sich sechs Mitarbeiterinnen und fünf Mitarbeiter von der Bau- und Umweltschutzdirektion verabschiedet, um in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Für ihre langjährige Treue und ihren wertvollen Einsatz möchten wir ganz herzlich danken. Wir wünschen ihnen für den neuen Lebensabschnitt viele freudige Jahre in bester Gesundheit mit viel Tatendrang für all die Dinge, die ihnen Freude und Glück bescheren. Alles Gute!