Liebe Leserin,
lieber Leser

Ende August 2016 ist der Rohbau des neuen Biozentrums in Basel vollendet worden und die daran beteiligten Arbeiter, Handwerker, Architekten, Ingenieure usw. haben in würdigem Rahmen das Aufrichtefest gefeiert. Wie der geneigte Leser oder die geneigte Leserin dem Titelbild dieser BUZ entnehmen kann, ist schon der nächste Rohbau fertig: Mitte März ist Aufrichtefest für die FHNW in Muttenz.

An den Kosten des Biozentrums beteiligt sich der Kanton Basel-Landschaft hälftig mit rund 150 Millionen Franken. Die Kosten der FHNW im Umfang von rund 300 Millionen Franken trägt das Baselbiet allein, sie gehen abzüglich Bundessubventionen zu Lasten unserer Investitionsrechnung. Wenn alles gut läuft, können sowohl die FHNW als auch das Biozentrum im Herbst 2018 ihren Betrieb aufnehmen.

Doch im Bildungsbereich sind das nicht die einzigen Projekte, in die der Kanton in letzter Zeit sehr viel Geld investiert. Sind doch in letzter Zeit zahlreiche Sekundarschulbauten saniert oder umgebaut worden, so in Binningen, Birsfelden, Muttenz, Allschwil und demnächst auch in Gelterkinden, Münchenstein, Sissach und Laufen.

Auch in Zeiten der knappen finanziellen Mittel muss der Kanton investieren. Nur so kann er die Weichen richtig stellen für zukünftige Entwicklungen. Wenn aber das Geld knapp ist, muss das Nötigste zuerst gemacht werden, das Wünschbare ist hintan zu stellen.

Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Geld im Bildungssektor investiert und auch im öffentlichen Verkehr. Die Kehrseite der Medaille ist, dass wir beim Strassenbau gebremst haben, mit dem Resultat, dass der Stau an  vielen Orten immer länger wird.

Es ist nicht redlich, zu behaupten, der Kanton würde seit Jahren übermässig viel Geld in Luxusstrassen investieren. Denn erstens gelten bei Neubauten neue Mindestvorschriften und zweitens ist unser Strassennetz leider nicht überall in einem befriedigenden Zustand.

Man darf die Augen vor der Tatsache nicht verschliessen, dass gute Schulen und wertschöpfende Arbeitsplätze wenig nützen, wenn sie nicht gut erreichbar sind. Dem immer grösseren Mobilitätsaufkommen müssen wir mit den entsprechenden Massnahmen begegnen. Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs allein schaffen wir das nicht.

Ihre Regierungsrätin Sabine Pegoraro

| 31. März 2017

Liebe Leserin,
lieber Leser

Ende August 2016 ist der Rohbau des neuen Biozentrums in Basel vollendet worden und die daran beteiligten Arbeiter, Handwerker, Architekten, Ingenieure usw. haben in würdigem Rahmen das Aufrichtefest gefeiert. Wie der geneigte Leser oder die geneigte Leserin dem Titelbild dieser BUZ entnehmen kann, ist schon der nächste Rohbau fertig: Mitte März ist Aufrichtefest für die FHNW in Muttenz.

An den Kosten des Biozentrums beteiligt sich der Kanton Basel-Landschaft hälftig mit rund 150 Millionen Franken. Die Kosten der FHNW im Umfang von rund 300 Millionen Franken trägt das Baselbiet allein, sie gehen abzüglich Bundessubventionen zu Lasten unserer Investitionsrechnung. Wenn alles gut läuft, können sowohl die FHNW als auch das Biozentrum im Herbst 2018 ihren Betrieb aufnehmen.

Doch im Bildungsbereich sind das nicht die einzigen Projekte, in die der Kanton in letzter Zeit sehr viel Geld investiert. Sind doch in letzter Zeit zahlreiche Sekundarschulbauten saniert oder umgebaut worden, so in Binningen, Birsfelden, Muttenz, Allschwil und demnächst auch in Gelterkinden, Münchenstein, Sissach und Laufen.

Auch in Zeiten der knappen finanziellen Mittel muss der Kanton investieren. Nur so kann er die Weichen richtig stellen für zukünftige Entwicklungen. Wenn aber das Geld knapp ist, muss das Nötigste zuerst gemacht werden, das Wünschbare ist hintan zu stellen.

Wir haben in den letzten Jahren sehr viel Geld im Bildungssektor investiert und auch im öffentlichen Verkehr. Die Kehrseite der Medaille ist, dass wir beim Strassenbau gebremst haben, mit dem Resultat, dass der Stau an  vielen Orten immer länger wird.

Es ist nicht redlich, zu behaupten, der Kanton würde seit Jahren übermässig viel Geld in Luxusstrassen investieren. Denn erstens gelten bei Neubauten neue Mindestvorschriften und zweitens ist unser Strassennetz leider nicht überall in einem befriedigenden Zustand.

Man darf die Augen vor der Tatsache nicht verschliessen, dass gute Schulen und wertschöpfende Arbeitsplätze wenig nützen, wenn sie nicht gut erreichbar sind. Dem immer grösseren Mobilitätsaufkommen müssen wir mit den entsprechenden Massnahmen begegnen. Mit dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs allein schaffen wir das nicht.

Ihre Regierungsrätin Sabine Pegoraro

LUFTQUALITÄT 2016 – EIN JAHR MIT ERFREULICH GERINGER LUFTBELASTUNG

Hans-Rudolf Moser, Lufthygieneamt beider Basel

IM VERGLEICH ZUM VORJAHR WAR DIE LUFTBELASTUNG IM JAHR 2016 DEUTLICH GERINGER. PROBLEME BESTEHEN NOCH BEI DER HOHEN DAUERBELASTUNG DURCH STICKSTOFFDIOXID AN STARK VERKEHRSEXPONIERTEN STRASSEN, SOWIE BEIM FEINSTAUB (PM10) DURCH HOHE SPITZENBELASTUNGEN AN WENIGEN EINZELTAGEN. SOWOHL BEIM STICKSTOFFDIOXID, WIE AUCH BEIM FEINSTAUB SIND IM JAHR 2016 DIE GERINGSTEN LUFTBELASTUNGEN SEIT MESSBEGINN IN DEN 80ER JAHREN ERFASST WORDEN. AUCH BEIM OZON LAG DIE BELASTUNG AUF DEM TIEFEN NIVEAU DER JAHRE 2014 ODER 2012. TROTZDEM IST DIE OZONBELASTUNG NACH WIE VOR GROSSRÄUMIG ZU HOCH.

Im Vergleich zum Vorjahr war im Jahr 2016 ein deutlicher Rückgang der Stickstoffdioxid-Konzentrationen zu beobachten. Dies trifft sowohl bei der Dauerbelastung zu, wie auch bei den Spitzenwerten. Die Jahresmittelwerte - als Mass der Dauerbelastung – lagen nur noch an den Stationen A2 Hard (49 Mikrogramm pro Kubikmeter) und Basel Feldbergstrasse (44 Mikrogramm pro Kubikmeter) über dem Jahresgrenzwert von 30 Mikrogramm pro Kubikmeter. Auch der Tagesgrenzwert (80 Mikrogramm pro Kubikmeter) wurde nur noch an diesen beiden Stationen knapp überschritten. An der Station A2 Hard war dies im Jahr 2016 an zwei Tagen der Fall, vier weniger als im Vorjahr. An der Station Basel Feldbergstrasse wurde sogar nur ein Tag erfasst, sieben weniger als vor einem Jahr. Die Stickstoffdioxid-Konzentration im Jahr 2016 war die tiefste seit Inkraftsetzung der Grenzwerte seit Messbeginn im Jahr 1985.

Auch beim Feinstaub (PM10) lagen die Messwerte im Jahr 2016 durchwegs tiefer als im Vorjahr. Der Jahresgrenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde nur noch an der Station Basel Feldbergstrasse erreicht, die Jahresmittelwerte an allen übrigen Stationen lagen unterhalb des Jahresgrenzwertes. Der gleiche Rückgang im Jahresvergleich war auch bei den maximalen Tageswerten zu verzeichnen. Im Jahr 2015 waren an der Station Basel Feldbergstrasse noch 11 Tage mit Überschreitung des Tagesgrenzwertes (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) registriert worden, im Jahr 2016 waren es nur noch drei Tage. Ähnliche Rückgänge waren auch an den übrigen Stationen zu beobachten: Basel St.Johanns-Platz von sechs auf einen Tag, A2 Hard Halbierung von vier auf zwei Tage und Sissach Rückgang von sechs auf zwei Tage. Dabei betrug jeweils die Überschreitung des Tagesgrenzwertes zehn Prozent. Die im Jahr 2016 gemessenen Feinstaub-Konzentrationen waren die niedrigsten seit Messbeginn. 

Das Jahr 2016 wies beim Ozon eine geringere Belastung auf als das Vorjahr. Die Zahl der Stunden mit Überschreitung des Stundengrenzwertes (120 Mikrogramm pro Kubikmeter) lag zwischen 51 (Sissach) und 359 Stunden (Chrischona). Im Jahr 2015 betrugen die entsprechenden Stundenzahlen noch 151, resp. 701 Stunden. Die maximalen gemessenen Werte erreichten im Sommer 2016 146 bis 167 Mikrogramm, im Vorjahr lag die Spannweite bei 174 bis 198 Mikrogramm pro Kubikmeter. Vergleichbar tiefe Werte sind in den Jahren 2014, 2012 oder 2008 gemessen worden. Die Ozonbelastung ist allerdings nach wie vor grossräumig übermässig.

Die Luftmessstation Muttenz A2 Hard an der Autobahn A2 erfasst seit Sommer 2002 die Luftqualität direkt an diesem mit 120‘000 Fahrzeugen pro Tag sehr stark befahrenen Autobahnabschnitt. Diese Station ist Teil eines Monitoring-Programms im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, welches fünf weitere Stationen an den alpenüberquerenden Autobahnen A2 (Gotthard) und A16 (Bernardino) umfasst. Der alte Messwagen ist in die Jahre gekommen und musste deshalb durch einen neuen Container ersetzt werden. Dies erfolgte im November 2016 (finanziert durch den Bund als Auftraggeber). (Quelle: LHA)

Der seit Jahren zu beobachtende Rückgang der Luftbelastung ist eine Folge der Massnahmen von Seiten des Bundes und der Kantone. Das gute Ergebnis im Jahr 2016 ist aber auch unterstützt worden durch günstige Witterungsbedingungen. Traten im März 2015 noch grossräumige Wintersmoglagen mit hohen Feinstaub-Konzentrationen auf, so fehlten diese im Jahr 2016. Das oft regnerische Wetter von Mai bis Juli 2016 führte dazu, dass der durch die Sonneneinstrahlung bedingte Ozonanstieg weniger stark ausfiel. 


 

WINTERSMOG IM JANUAR 2017

Vom 6. bis 26. Januar 2017 stiegen die Temperaturen auch tagsüber nie über die Nullgradgrenze. In der Folge sind auch die Feinstaub-Konzentrationen in diesem Kaltluftsee deutlich angestiegen. Bei Spitzenwerten bis 73 Mikrogramm pro Kubikmeter wurde der Tagesgrenzwert (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) je nach Station an drei bis sieben Tagen überschritten. 


Im Januar 2017 wurden bei weitem nicht mehr die hohen Werte vom Winter 2006 erreicht. Damals betrugen die Maximalwerte 125 Mikrogramm pro Kubikmeter, bei vergleichbar niedrigen Temperaturen. Auch bei den Spitzenwerten bestätigt sich der generelle Rückgang der Feinstaub-Belastung.


 

Wie und wo kann ich mich über die Luftsituation informieren?

Aktuelle Luftqualität im Internet: http://luftqualitaet.ch 
via Smartphone mit der Luft-App airCheck (gratis)


 

Hintergrundinformationen: 

Feinstaub: http://feinstaub.ch/
Ozon: http://ozon-info.ch/ 

Tiefbauamt | 31. März 2017

WELCHE VORTEILE BRINGT UNS DIE ANNAHME DES NATIONALSTRASSEN- UND AGGLOMERATIONSFONDS NAF AN DER VOLKSABSTIMMUNG VOM 12. FEBRUAR 2017?

Urs Roth, Tiefbauamt

DER NATIONALSTRASSEN- UND AGGLOMERATIONSVERKEHRSFONDS NAF SICHERT DIE FINANZIERUNG DER NATIONALSTRASSEN UND AGGLOMERATIONSPROGRAMME. DER NAF WIRD ALS UNBEFRISTETER FONDS AUF VERFASSUNGSSTUFE VERANKERT UND STELLT DAMIT SCHIENE (BAHNINFRASTRUKTURFONDS) UND STRASSE GLEICH.

Erfreulicherweise hat das schweizerische Stimmvolk am 12. Februar 2017 den Nationalstrassen- und Agglomerationsfonds NAF mit klarem Mehr gutgeheissen. Für unseren Kanton hat dieser Entscheid vor allem Auswirkungen auf die kantonalen Hochleistungsstrassen A18 und A22. 

Dank dem NAF werden wir in Zukunft über gut ausgebaute und leistungsfähige Nationalstrassen verfügen, Dringende Engpassbeseitigungen, wie der Rheintunnel in Basel oder der 8-Spurausbau des Abschnitts Augst-Hagnau, können dank dem NAF finanziert werden. Zudem wird der Betrieb und Unterhalt der Nationalstrassen sichergestellt. Die Nationalstrassen sind auch bei uns in der Nordwestschweiz das unverzichtbare Rückgrat für den regionalen motorisierten Individualverkehr.

Ein Teil der NAF-Ausgaben ist für Städte und Agglomerationen reserviert, wo 70 Prozent des Verkehrs abgewickelt wird und 90 Prozent der Staustunden entstehen. Im urbanen Raum, wie beispielsweise in der Region Basel, braucht es massgeschneiderte Verkehrslösungen, weil oft der Platz für neue Strassen fehlt. Mithilfe der Agglomerationsprogramme werden jene Ausbauten realisiert, welche die beste Wirkung zum besten Preis erzielen; sei es für den Strassenverkehr, den ÖV oder für den Fuss- und Veloverkehr. Im Rahmen der Agglomerationsprogramme werden Projekte auf Gemeinde- und Kantonsebene erarbeitet und dem Bund zur Mitfinanzierung von bis zu 30 Prozent unterbreitet.

Dank dem "JA" zum NAF wird in zwei bis drei Jahren die A22 an den Bund gehen. (Quelle: Redaktion BUZ)

Mit dem NAF wird das Nationalstrassennetz mit der Übernahme von 400 Kilometern kantonaler Hochleistungsstrassen durch den Bunder weitert. . Sämtliche Kantone – und damit auch Berggebiete und Randregionen – werden ans Nationalstrassennetz angeschlossen. Gute Verkehrsverbindungen stärken sowohl den Standort Schweiz als auch die einzelnen Regionen. Im Kanton Baselland übernimmt der Bund mit der A18 (Basel-Delémont) und der A22 (Pratteln-Sissach) rund 40 km von unserem Strassennetz und sichert damit deren langfristige Verfügbarkeit. Insbesondere wird Baselland von den Sanierungskosten der Umfahrung Liestal von rund 100 Mio. Franken sowie dem Bau des Vollanschlusses Aesch (ca. 50 Mio Franken) und des Knotens Angenstein entlastet. 

Die Kantone werden im Frühjahr vom Bund über die Modalitäten der Überführung der kantonalen Hochleistungsstrassen informiert. Das Tiefbauamt steht heute schon in engem Kontakt mit dem ASTRA, um sicher zu stellen, dass es dem Bund die Bauprojekte so übergeben kann, dass eine baldige Inangriffnahme der Sanierungs- und Ausbauten möglich sein wird. 

BETRIEBSPROBLEM AUF DER ARA LIEDERTSWIL BEHOBEN

Stephan Loosli, Amt für Industrielle Betriebe

BEI DER ROUTINEANALYTIK VOM 21. DEZEMBER 2016 STELLTE DAS LABOR DES AMTES FÜR INDUSTRIELLE BETRIEBE (AIB) FEST, DASS DIE REINIGUNGSLEISTUNG DER ABWASSERREINIGUNGSANLAGE (ARA) LIEDERTSWIL (TSCHOPPENHOF) MASSIV BEEINTRÄCHTIGT WAR. IN DER FOLGE GELANGTE UNGENÜGEND GEREINIGTES ABWASSER IN DEN WEIGISTBACH. DIESE EINLEITUNG FÜHRTE AUCH ZU SCHÄDEN AN DEN KLEINSTLEBEWESEN IM GEWÄSSER.

Der Weigistbach war Ende Dezember 2016 wegen der Trockenheit ein Rinnsal. Deshalb fand auch keine Verdünnung mit Bachwasser statt. Das gereinigte Abwasser der ARA versickert schon kurz nach dem Einleiten in den Weigistbach ins Grundwasser. Zur Vorbeugung und zum Schutz der Trinkwasserversorgung wurden die beiden Trinkwasserquellen Z’Hof (Niederdorf) und die Martinsquelle (Oberdorf) zur Sicherheit vom Trinkwassernetz getrennt.

Der fast ausgetrocknete Weigistbach: ein Rinnsal. (Quelle: AIB)

Das Amt für Industrielle Betriebe hat am 22. Dezember 2016 umgehend die gesamte geschädigte biologische Stufe aus der ARA Tschoppenhof abgeführt und mit gesundem aktivem Belebtschlamm aus der nahegelegenen biologischen Stufe der ARA Frenke 2 in Niederdorf neu angeimpft. Die Reinigungsleistung der ARA hat sich dann auch wieder normalisiert.

Gesunder Belebtschlamm aus der nahegelegenen ARA Frenke 2 in Niederdorf hat die Reinigungsleistung der ARA Liedertswil wieder normalisiert. (Quelle: AIB)

Das gereinigte Abwasser aus der ARA Tschoppenhof und die ARA selber wurden auch über die Festtage laufend intensiv überwacht, um sicher zu gehen, dass die ARA die geforderte Reinigungsleistung einhält. Die Untersuchungen der beiden Trinkwasserquellen haben ergeben, dass die Qualität des Trinkwassers jederzeit einwandfrei gewesen ist. So konnten die Quellen am 24. Dezember 2016 bzw. am 28. Dezember 2016 wieder an das Trinkwassernetz angeschlossen werden.

Dieser Fall zeigt, dass auch bei den Lokalen Abwasserreinigungsanlagen eine gute Reinigungsleistung von grosser Bedeutung ist. Die Wege vom Auslauf der ARA bis zur nächsten Quelle sind meist nur kurz und können doch grössere Auswirkungen hervorrufen.

Warum die Reinigungsleistung gehemmt war, konnte nicht eruiert werden. Wegen der Trockenheit war der Zulauf zur ARA so gering, dass auch eine kleine Menge eines giftigen Stoffes die biologische Stufe der ARA schädigen konnte. Der Vorteil dieser kleinen Anlagen ist, dass nur eine kleine Menge Belebtschlamm geschädigt werden kann, welcher innert kurzer Zeit entsorgt und von Schlamm einer in der Nähe liegenden gesunden ARA ersetzt werden kann. So konnte das negative Ereignis kurz vor den Festtagen innerhalb einer nützlichen Zeit wieder behoben werden.

Hochbauamt | 31. März 2017

KANTON VERKAUFT BEZIRKSSCHREIBEREI IN BINNINGEN

Patrizia Flury, Hochbauamt

DIE BASELBIETER STIMMBERECHTIGTEN HABEN MIT DEUTLICHEM MEHR EINER REORGANISATION DER ZIVILRECHTSVERWALTUNG UND ALS FOLGE DER SCHLIESSUNG ALLER BEZIRKSSCHREIBEREIEN IM KANTON BASEL-LANDSCHAFT ZUGESTIMMT. IN DIESEM ZUSAMMENHANG WURDE AUCH DIE BEZIRKSSCHREIBEREI IN BINNINGEN AUFGELÖST UND PER JANUAR 2014 FÜR DEN PUBLIKUMSVERKEHR GESCHLOSSEN. DIE LIEGENSCHAFT KONNTE PER JULI 2016 AN DIE BÜRGERGEMEINDE BINNINGEN ÜBERGEBEN WERDEN.

Weil die Liegenschaft nicht mehr für kantonale Zwecke benötigt wurde, hat der Regierungsrat beschlossen, die Liegenschaft Baslerstrasse 35 in Binningen zu veräussern. Im Zuge des Verkaufsprozesses haben Kaufverhandlungen zwischen dem Hochbauamt und der Gemeinde Binningen stattgefunden, die aber den Raum nicht dringend benötigte und darum auf einen Kauf verzichtete. In Gesprächen mit der Bürgergemeinde Binningen bekundete diese ihr Interesse am Kauf der Liegenschaft mit der Absicht, die Spitex ABS als langfristige Hauptmieterin der Liegenschaft zu gewinnen. Dieser Mietvertrag wurde erfolgreich abgeschlossen, sodass die Spitex Allschwil Binningen Schönenbuch neu auch in Binningen mit einem Dienstleistungszentrum vertreten ist. Die Bürgergemeinde beabsichtigt nun, weitere Unternehmen und Dienstleistungsbetriebe mit öffentlichen Aufgaben im Gebäude einzumieten.

In der ehemaligen Bezirksschreiberei Binningen ist nun die Spitex eingemietet. (Quelle: Bürgergemeinde Binningen)

Tiefbauamt | 31. März 2017

SOFORTMASSNAHMEN AM ERGOLZVIADUKT HABEN BEGONNEN

Wolf-Henrik von Loeben, Tiefbauamt

DIE BRÜCKEN DES KANTONSSTRASSENNETZES WERDEN IN REGELMÄSSIGEN ABSTÄNDEN EINER DETAILLIERTEN KONTROLLE UNTERZOGEN. DAS ERGOLZVIADUKT WURDE IN DEN 60ER-JAHREN TEILWEISE AUS VERHÄLTNISMÄSSIG DÜNNEN FERTIGTEILEN ZUSAMMENGESETZT. AN VIELEN STELLEN KAM ES ZUR KORROSION DES STAHLS. IM SOMMER 2016 WURDE MIT DEN SOFORTMASSNAHMEN AM ERGOLZVIADUKT AN DER UMFAHRUNG LIESTAL AUF DER A22 BEGONNEN. IM LAUFENDEN JAHR WERDEN IM ZWEITEN PAKET DIE SOGENANNTEN ÜBERBRÜCKUNGSMASSNAHMEN DURCHGEFÜHRT, DIE DEN SICHEREN BETRIEB DER BRÜCKE BIS ZUR VORGESEHENEN GROSSEN MASSNAHME GEWÄHRLEISTEN. DIESE SOLLEN NACH INKRAFTSETZUNG DES NETZERWEITERUNGSBESCHLUSSES DURCH DAS ASTRA, ALSO DURCH DEN BUND, AUSGEFÜHRT UND FINANZIERT WERDEN.

Im Rahmen der regelmässigen Hauptinspektionen an den Brücken werden alle Schäden am Bauwerk notiert. Anhand der Konstruktionspläne werden allfällige Auswirkungen der Schäden ermittelt. Aufgrund der Ergebnisse aus den Kontrollen der letzten Jahre, wurde bereits mit der Planung für den Ersatz bzw. eine umfassende Sanierung des Ergolzviadukts begonnen. Im Rahmen dieser Planung wurde auch ein Konzept erstellt, um Reparaturmassnahmen zu definieren, die bis zur anstehenden umfassenden Hauptmassnahme durchzuführen sind. 

Die Sofortmassnahmen haben im Sommer 2016 begonnen.(Quelle: TBA)

Beim Erhaltungskonzept von Ende Jahr 2015 wurden aufgrund des Schadensbildes Stabilitätseinbussen festgestellt, die umgehend zu beheben waren. Ein Problem hierbei ist die Bauweise. Die Brücke wurde teilweise aus verhältnismässig dünnen Fertigteilen zusammengesetzt. Es gibt zahlreiche Nischen und Spalten, in die über die Jahre Feuchtigkeit und Salz eindringen konnten. Wegen der geringen Bewehrungsüberdeckung kam es an vielen Stellen zur Korrosion des Stahls.

Inzwischen existieren gute Lösungen, um die Stabilitätsproblemen bei Stahlbetonkonstruktionen zu beheben. Durch Salz belasteter Beton wird am Ergolzviadukt mit Hochdruckwasser entfernt und durch neuen ersetzt. Stahlverstärkungen, die von aussen angebracht werden, ergänzen den Stahl im Beton und sorgen für die notwendige Zugfestigkeit. Eine weitere Technik ist das Aufkleben einer Bewehrung aus Kohlefaser, um einzelne besonders beanspruchte Längsträger zu verstärken.

Korrosion des Stahls. (Quelle: TBA)

Um die Massnahmen rasch und effizient durchführen zu können, wurden zwei Pakete geschnürt. Zuerst wurden an den kritischen Stellen die Verstärkungen als Sofortmassnahmen durchgeführt. Im zweiten Schritt ist vorgesehen, die Brücke soweit zu reparieren, dass bis zur geplanten Erneuerung oder Grundsanierung der Verkehr sicher und störungsfrei fliessen kann.

Die Sofortmassnahmen haben im Sommer 2016 begonnen. Eine Herausforderung ist die Bewältigung des in den letzten 50 Jahren ebenfalls deutlich gewachsenen Strassenverkehrs, während auf und unter der Brücke gearbeitet wird. So musste temporär die Einfahrt von Waldenburg in Richtung Basel gesperrt werden, um ausreichend Platz für die Arbeiten zu haben. Der Schwerverkehr versetzt das Bauwerk in Schwingungen. Daher mussten die Verstärkungen für die Längsträger nachts unter Vollsperrung aufgeklebt werden.

Unter der Brücke wiederum fliesst die Ergolz. Zum einen ist bei Arbeiten in der Nähe von Gewässern immer darauf zu achten, dass diese nicht verschmutzt werden, umgekehrt kann sich der Fluss bei Hochwasser zu einer ernsthaften Gefahr für die Arbeiter entwickeln. Aus diesem Grund werden während den Arbeiten die Wasserpegel der Ergolz sowie die Wetterentwicklung beobachtet. So könnte die Baustelle unter der Brücke rechtzeitig geräumt werden.

Bei Hochwasser muss die Baustelle geräumt werden. (Quelle: TBA)

Im laufenden Jahr werden im zweiten Paket die sogenannten Überbrückungsmassnahmen durchgeführt, die den sicheren Betrieb der Brücke bis zur vorgesehenen grossen Massnahme gewährleisten. Im Rahmen dieser Massnahmen werden beispielsweise auch neue Leitschranken vor den alten installiert. Auf diese Weise wird die Belastung der Brückenränder durch den Verkehr reduziert und gleichzeitig die Leitschranken selbst auf den aktuellen Stand der Technik gebracht.

Die Wirkung sämtlicher Sanierungsarbeiten ist so abgestimmt, dass das Ergolzviadukt bis zur später geplanten grossen Massnahme des ASTRA sicher und leistungsfähig betrieben werden kann.

Amt für Raumplanung | 31. März 2017

DER GEWÄSSERRAUM: TRENNUNG ZWISCHEN LANDWIRTSCHAFT UND FLIESSGEWÄSSER

Nicole Lotz, Amt für Raumplanung

DIE GEWÄSSER IN DER SCHWEIZ SIND ZU EINEM GROSSEN TEIL VERBAUT, EINGEDOLT ODER DURCH INTENSIVE NUTZUNG STARK BEEINTRÄCHTIGT. DIE KANTONE SIND VERPFLICHTET, DEN GEWÄSSERRAUM BIS ENDE 2018 FESTZULEGEN UND IN DER KANTONALEN RICHT- UND NUTZUNGSPLANUNG ZU BERÜCKSICHTIGEN. DIE UMSETZUNG STARTETE MIT DEM PILOTPROJEKT „LOS 1“ MIT INSGESAMT 18 GEMEINDEN AUS DEN FRENKENTÄLERN IM JANUAR 2016 UND WURDE IM FEBRUAR 2017 ABGESCHLOSSEN.

Das Hauptziel der Gewässerraumausscheidung ist es, den Gewässern wieder genügend Raum für die Erfüllung ihrer natürlichen Funktionen zu geben. Dazu gehören unter anderem das Verarbeiten und Abführen von Hochwasser und Geschiebe (Hochwasserschutz), die Selbstreinigung dank biologischer Aktivität und die Sicherung der Trinkwasserversorgung durch Grundwasseranreicherung. Die Gewässer sind indirekt für die Qualität des Trinkwassers verantwortlich. Weiter bilden sie wichtige Vernetzungsstrukturen, sogenannte Korridore, für heimische Tier- und Pflanzenarten.

Der Gewässerraum bildet einen Puffer zwischen den Gewässern und den landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen. Die Fläche innerhalb des Gewässerraumes darf landwirtschaftlich genutzt werden, sofern sie extensiv gemäss den Anforderungen der Direktzahlungsverordnung bewirtschaftet wird. Verboten ist das Düngen und Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln. Dadurch soll der Nähr- und Schadstoffeintrag (Dünger & Pestizide) in die Gewässer verringert werden. 

Die topographischen Gegebenheiten lassen erkennen, wo sich der Bach als offenes Fliessgewässer bewegt hat. (Quelle: ARP)

Die Umsetzung der kantonalen Nutzungspläne Gewässerraum wird in fünf Losen vollzogen, da eine gleichzeitige Ausscheidung des Gewässerraumes für alle 86 Gemeinden im Kanton Basel-Landschaft nicht möglich gewesen wäre. Die Gemeinden werden aufgrund ihrer regionalen Handlungsräume sowie in Abhängigkeit der Einzugsgebiete der Fliessgewässer den jeweiligen Losen zugeteilt. Mit insgesamt 18 Gemeinden aus den Frenkentälern stellt das Los 1-Frenkentäler das Pilotprojekt in der Umsetzung der Nutzungspläne Gewässerraum dar. Die Planung von Los 1 begann im Januar 2016 und wurde im Februar 2017 abgeschlossen.

Insgesamt wurden für Los 1- Frenkentäler 56 Einsprachen von Grundeigentümer/innen, Gemeinden und Verbänden eingereicht. Im Verhältnis zu den rund 1‘200 betroffenen Eigentümern/innen ist das eine geringe Anzahl. Die grössten Bedenken bestanden darin, dass die Ausscheidung des Gewässerraumes für die Landwirte einen betrieblichen Mehraufwand nach sich ziehen würde, während der Verzicht auf Düngen und das Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln in der Regel kein Problem darstellte und akzeptiert wurde. 

Mit den Einsprechenden wurde eine Verständigungsverhandlung geführt. Die Begehung vor Ort half, diverse Unstimmigkeiten im Gewässernetz zu erfassen. Nach den Verständigungsverhandlung wurden rund zwei Drittel der Einsprachen zurückgezogen. Die unerledigten Einsprachen werden vom Regierungsrat voraussichtlich Mitte Februar behandelt.

Auch die versteckten Gewässer wurden entdeckt. Teilweise eingedoltes Gallmattbächli in Hölstein. (Quelle: ARP)

Das Pilotprojekt Los 1 warf trotz guter Planung und Vorbereitung viele neue Aspekte und Fragen auf. Die durch das Los 1 gewonnenen Erfahrungen und Informationen werden in der Planung der weiteren Lose einfliessen. Als nächstes wird der Gewässerraum im Oberbaselbiet ausgeschieden (Los 2- Oberbaselbiet). Die Vorbereitungen haben bereits begonnen.

Hochbauamt | 31. März 2017

KANTON VERKAUFT HOFGUT HUMBEL AN BAUERNFAMILIE

Andreas Bhend, Hochbauamt

DAS HOFGUT HUMBEL WIRD NICHT FÜR DIE ERFÜLLUNG VON ÖFFENTLICH-RECHTLICHEN VERWALTUNGSAUFGABEN BENÖTIGT. DESHALB HAT DIE BAU- UND UMWELTSCHUTZDIREKTION DEN GUTSHOF HUMBEL MIT GRUNDSTÜCKEN IN LANGENBRUCK UND WALDENBURG MITTE JANUAR 2017 AN EINE BAUERNFAMILIE VERKAUFT.

Für den Liegenschaftshandel des Kantons ist der Fachbereich Immobilienverkehr des Hochbauamtes zuständig. Die Ermittlung des Verkehrswertes eines landwirtschaftlichen Betriebes ist äusserst komplex und bedingt fundierte Kenntnisse des bäuerlichen Bodenrechts. Deshalb beauftragte das Hochbauamt eine im landwirtschaftlichen Bereich tätige Treuhandfirma mit der Ertragswertbewertung des Hofguts Humbel. Zusätzlich wurden mit dem Amt für Wald beider Basel und dem Kantonsgeometer Lösungen zur Abparzellierung der Waldflächen erarbeitet. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain wurden die Kriterien definiert, welche für die Auswahl der am Kauf interessierten Bewerber angewandt wurden.

Der Bereich Immobilien hat einige Bewerbungen mit Betriebskonzept für den Kauf des Hofguts Humbel erhalten. Seine Wahl traf der Bereich Immobilien in Zusammenarbeit mit dem landwirtschaftlichen Zentrum Ebenrain in Sissach. Mit dem Verkauf des Hofguts Humbel wird nun einer Familie eine neue Existenzgrundlage ermöglicht. 

Anfang Jahr hat eine Bauernfamilie den Gutshof Humbel übernommen. (Quelle: HBA)

Der Gutshof Humbel besteht aus einem Wohn-/ Ökonomiegebäude mit Baujahr 1672 und Nebenbauten sowie einem Herrschaftshaus mit Baujahr 1936. Er befindet sich in den Gemeinden Waldenburg und Langenbruck und umfasst eine Fläche von 55,5 Hektaren. Davon sind 36,1 Hektaren landwirtschaftlich bewirtschaftbar, die restlichen 19,4 Hektaren sind Wald. Das Hofgut Humbel liegt rund 900 Meter über Meer. Es ist über Langenbruck - Kloster Schöntal über eine 3,5 Meter breite Privatstrasse erschlossen und liegt 3,8 Kilometer vom Dorfzentrum Langenbruck entfernt. Die Bauten selbst liegen im Gemeindebann Waldenburg.

Im Winter 1988/89 brach das Dach über dem Ökonomie-Gebäudeteil unter der ausserordentlich grossen Schneelast ein. Glücklicherweise wurden weder Mensch noch Tier geschädigt. Dieses Ereignis erforderte den Abbruch grosser Teile des Hofes mit anschliessendem Wiederaufbau und gleichzeitiger Renovation des unbehelligten Wohnteils. Bevor die Bauarbeiten in Angriff genommen werden konnten, musste die Hofzufahrt auf weite Strecken für die schweren Transporte während der Bauzeit ausgebaut und verbreitert werden.

Der gesamte Grundbesitz des Hofguts Humbel ist rechtskräftig dem Landschaftsschutzgebiet und zum Teil als Naturschutzzone der Gemeinden Langenbruck und Waldenburg zugeordnet. Das Gebiet ist ein wichtiger Mosaikstein im Biotopverbund der Magerwiesen und –weiden von nationaler Bedeutung.

| 31. März 2017

In eigener Sache